Rund um den Triglav

Rund um den Triglav

Samstag, 19 August 2000,
239 km

Das Zelt bleibt stehen - heute steht eine Tour rund um den Triglav auf
dem Programm. Aber erst mal Vorräte aufstocken im Supermarkt im Ort.
Morgen, Sonntag, hat er auch geöffnet - prima! Jetzt aber los:

Ein kurzes Stück auf der 209 in Richtung Bled. In Bituje zweigt links
die 905 ab, die uns hinauf auf die Hochebene von Pokljuka bringen wird.
Eine schöne Straße die uns in vielen Kurven an kleinen Siedlungen
vorbei immer höher bringt. Kurz nach Gorjnse endet mal wieder der
Asphalt. Die Straße scheint aber trotzdem stark befahren, nur sehr
staubig. Leider haben Autos doppelt so viele Räder wie Motorräder und
wirbeln entsprechend viel Staub auf ... Außerdem ist heute, am Samstag,
anscheinend mehr Verkehr als gestern. Einige Kilometer später ist die
Straße dann wieder asphaltiert und es kommt eine Abzweigung. Flüchtiger
Blick auf die Karte vor mir im Tankrucksack: nach links! Nach 6 km
endet die Straße auf einer Art Parkplatz und ein unasphaltierter Weg
führt weiter. Das Übliche; weiter also. Doch nachdem dieser Weg an
jeder Gabelung schmaler und steiniger wird, halten wir doch erstmal an:
Der Blick vorhin auf die Karte war wohl zu flüchtig gewesen, ich bin in
die falsche Richtung abgebogen !!! Der große Parkplatz vorhin war Rodno
Polje und dieser Schotterweg führt in großem Bogen wieder dorthin
zurück ...

Wir drehen lieber wieder um und fahren zurück - vorbei an der
Einmündung der 905, jetzt richtig die 906 in Richtung Bled hinab. In
Krniea zweigt die 907 nach Mojstrana im Norden ab. Die Straße ist so
schmal, daß ich zuerst an der Abzweigung vorbeifahre; kurze Zeit später
hört auch hier wieder der Asphaltbelag auf. Der Weg führt entlang der
Radovna sanft bergan. Irgendwann ist das Flüsschen sogar zu einem
kleinen (Bade-) See aufgestaut, an dem ich aber - sehr zu Heikes
Verdruss - nicht anhalte. Wir haben mit dem Verfahren und anderen
Mißverständnissen einige Zeit verloren und der Weg rund um den Triglav
ist noch weit. Deshalb verzichten wir in Mojstrana leider auch auf die
Stichstraße in das Vrata (Bistrica-Tal) hinauf. Auf der Karte sind hier
25 % Steigung eingezeichnet ... Beim nächsten Mal sicher! Es geht
weiter auf einer Hauptstraße, der 202, nach Kranjska Gora. Von hier aus
könnte man gut eine Runde ums Dreiländereck und ins Planica fahren ...
Wir müssen wirklich nochmal hierher kommen!!

Uns führt der Weg jetzt auf der 206 über den Vrsic-Paß. Auf der
Nordseite schlängelt sich die Straße in vielen kleinen Kehren zwischen
den Bergen hindurch und hinauf. Die Kehren der Nordseite sind noch aus
Kopfsteinpflaster, aufwärts auf trockener Straße kein Problem - es war
eine gute Entscheidung, die Runde gegen den Uhrzeigersinn zu fahren!
Man hat tolle Aussichten auf die umliegenden Berge.

Die Abfahrt nach Süden führt auf guter Straße in vielen asphaltierten
Kehren an der Bergwand hinunter. Später von unten betrachtet kaum
vorstellbar, dass da eine Straße ist! Wir durchfahren Trenta. Von hier
an schlängelt sich die Straße etwa 20 km lang neben dem Flüsschen Soca
entlang. Sehr schön zu fahren, aber jetzt am Nachmittag ist es hier
unten in dem geschützten Tal sehr heiß; immer wieder lockt der Fluss
mit kleinen in das Flussbett gehöhlten Schwimmbecken - doch wir müssen
weiter ... Dann treffen wir kurz vor Bovec wieder auf die 203. Hier
sind wir gestern von Italien her angekommen. Den Weg von hier an kennen
wir schon, es ist der gleiche wie gestern: noch einmal das beste Eis
der Welt in Koparid, noch einmal diese herrliche Strecke von Tolmin
nach Bohinjiska Bistrica - nur ein Unterschied: Heute am Samstag sind
ein paar mehr Einheimische unterwegs; aber was wäre Motorradfahren ohne
zu überholen ...