Fünfter Tag

Massiac - Lac du Fey

Mittwoch, 06 Juni 2001,
0 km

Es regnet! Nach dem Frühstück hört es auf, die Sachen
trocknen auch recht schnell. Um 10 Uhr haben wir gepackt und machen uns
auf den Weg. In der Nähe des Campingplatzes beginnt die D21, die
erstmal in ein paar Serpentinen einen Berg hinauf führt. Oben
biegen wir nach rechts auf die D55, die in das nächste Tal
hinunter führt. Vorbei an Auriac-l'Église biegen wir links
auf die D9, ein kleines Sträßchen durch die Gorges de la
Siaune.

Es ist wunderschön hier und wir sind, wie so oft in den letzen
Tagen, ganz allein auf der Straße. Irgendwo unterwegs, ich
realisiere es leider zu spät, sitzt ein großer Greifvogel
auf einem Zaunpfahl direkt am Weg. Ich bin so verblüfft, daß
ich gar nicht auf die Idee kommen, dem Motor abzustellen und anzuhalten
... und dann fliegt er davon ...

Wir fahren an Allanche vorbei, es geht wieder bergauf und dann ins
nächste Tal hinunter. Über den Bergen im Westen, den
zentralen Vulkanbergen des Massiv Central, hängen dicke schwarze
Wolken. So biegen wir auf der D3 lieber in Richtung Süden ab und
fahren nach Murat. Hier ist erstmal Gelegenheit für einen Kaffee.
Wir beobachten ein bisschen den Himmel; die Wolken ziehen ziemlich
schnell vorbei und es tun sich immer wieder große Lücken
auf, durch die die Sonne scheint. Von der D3 aus hat man vorhin schon
mal einen guten Blick auf den Paß de Peyol gehabt. Dort wollten
wir eigentlich die Bergkette überqueren. Es sah nicht gut aus:
Wolken, oben wo der Paß sein muß. Aber außenrum
fahren?? Ach was, wir haben doch Regenkombis! Wir fahren da jetzt
drüber! Inzwischen ist es 12.00 Uhr vorbei - zu dumm, jetzt haben
wir verpaßt, zu tanken! Selbst die Supermärkte hier haben
Mittagspause!! Rein rechnerisch sollte es aber noch über die Berge
reichen. Also los.

Es geht auf der D3 wieder ca. 8 km zurück, dann biegen wir scharf
nach links auf die D23 ab. Genau hier war es: von hier hat man diesen
tollen Blick auf die Berge rings um den Paß - und die Wolken ...
Eine halbe Stunde später sind wir oben (1.588 m); gerade so an der
Unterkante der Wolken die so für etwas Nebel sorgen. Kalt ist es
hier!! Wir fahren die D680 nach Nordwesten weiter. Auf dem Weg nach
unten beginnt es irgendwo zu regnen doch zum Glück nicht für
lange. Es geht wieder ein bisschen hinauf, dann führt die
Straße oben auf einem Bergkamm entlang durch den Wald. Hm, ich
schiele immer öfters auf den Kilometerstand und fahre immer
vorsichtiger; eine Tankstelle wäre nicht schlecht!

Bald erreichen wir Saler, ein nettes Örtchen mit gut erhaltenem
mittelalterlichen Kern, der selbst bei diesem schlechten Wetter
überraschend viele Touristen - Busladungen - anlockt. Die Kekse
müssen Schuld sein, die hier ofenfrisch zu kaufen sind: verteufelt
lecker!!
Aber das beste an diesem Ort: hier gibt es eine Tankstelle, die keine Mittagspause hat!!

Auf D22 und D122 geht es nun wieder hinunter nach Mauriac. Das Wetter
hilft uns bei der Enscheidung, wie wir jetzt weiterfahren: im
Süden hängen dicke Wolken, im Norden ebenso - im Westen
schaut es heller aus. Auf D678 und D105 geht es nun ins Tal der
Dordogne. Auf der kurvigen Fahrt nach unten gibt es einen
Aussichtspunkt auf den Fluß: sieht etwas seltsam aus da unten,
als sei da bis vor kurzem noch viel mehr Wasser geflossen. Bald kennen
wir den Grund dafür: Ein Stück weiter unten im Tal ist ein
Staudamm, der gerade renoviert wird; das Wasser ist komplett
abgelassen. Was da alles für Müll unten drin liegt ...

Wir fahren weiter am Fluß entlang und biegen dann nach links auf
die D75. Durch Wald und Felder führt die kleine Straße nach
Auriac. Die D65 bringt uns wieder zum Fluß hinunter und die D13
wieder weg, hinauf nach Bassignac-le-Haut. Weiter geht es nach
Süden. Bei St. Privat stoßen wir auf die D980 die wir nach
Westen fahren. Hm, wo bleiben wir eigentlich heute Nacht? Wenig
später ist ein Campingplatz ausgeschildert. Wir biegen rechts ab,
D29 nach Servières-le-Château. Weiter der Ausschilderung
folgend, über die D75 zum Lac du Fey. Noch einmal rechts und gut
einen Kilometer später sind wir da. Man ist noch am Renovieren
aber wir können bleiben. Der Campingplatz ist sehr schön am
See gelegen, ziemlich groß und wir sind ganz alleine ...