Zum Meer

Camarès - Collioure

Samstag, 09 Juni 2001,
0 km

Über Nacht hat sich der Himmel noch mehr zugezogen. Die Wolken
liegen schwer auf den umliegenden Hügeln. Aber es regnet nicht!
Wenn es so bleibt können wir es heute bis Perpignan schaffen. Dann
wären wir schon fast in den Pyrenäen! Auf der Karte finde ich
eine Route, die ziemlich direkt nach Süden führt. Also los.

Es geht ein kurzes Stück auf der D902 zurück und dann links
auf die D91. Eine schöne Straße über die Hügel;
manchmal bis dicht an die niedrig hängenden Wolken heran. Bei
Belmont-sur-Rance beginnt der Weg nach Süden. Erster Abschnitt die
D32: 10 km bergauf, 10 km wieder runter nach Lacaune. Nun auf der D907:
10 km den Berg rauf und 10 km wieder runter nach La Salvetat. Weiter
auf der D907 10 km rauf, 10 km wieder runter nach
Saint-Pons-de-Thomières. Es ist fast kein Verkehr auf den
Straßen, die vielen Hügel, die schöne kurvige Strecke
macht Spaß; wir kommen prima voran. Und noch einmal: gut 10 km
bergauf und wieder runter. die Landschaft hat sich inzwischen etwas
verändert: steppenartig, von Büschen und niedrigen
Bäumen bewachsen; irgendwie gar nicht mehr "französisch".
Wenn die Wolken nicht wären, die unverändert dick und schwarz
über uns hängen, wäre es in diesr Gegend bestimmt
ziemlich heiß.

Wir passieren La Caunette und biegen kurz darauf von der D907 nach
rechts auf die D177 ab - und fahren in eine Regenwand! Gerade vor 10
Minuten haben wir noch überlegt: "Regenkombi? ach nee, es regnet
nicht". Im strömenden Regen geht es nun etwas langsamer voran; auf
D117 und D910 nach Olonzac. Aus irgendwinem (unerfindlichen) Grund
weigere ich mich, hier anzuhalten; wir hätten prima tanken, Kaffee
trinken und einkaufen können. Ich bin der Meinung wir müssen
erstmal noch weiter, zumindest bis Lézignan-Corbières,
der nächsten großen Stadt. Auf dem Weg wird der Regen immer
heftiger ... und Heike immer saurer, weil ich nicht anhalte - das
bemerke ich aber erst, als wir in Lézignan endlich an einer
Tankstelle halten, an der man aber leider gar nicht abwarten kann bis
es aufhört mit dem schlimmsten Wolkenbruch; naja, wo wir nun schon
pitschnass sind, fahren wir eben weiter.

Auf der N113 in Richtung Westen geht es aus der Stadt, dann irgendwie
(D165/D212) nach Fabrezan. Der Regen hat nun nachgelassen und ich
weiß endlich auch wieder, wo wir sind. Es geht nun auf der D611
weiter in Richtung Süden. Wir passieren
Thézan-des-Corbières und fahren weiter nach
Durban-Corbières. Die Landschaft ist irgendwie amerikanisch,
canyonartig, faszinierend. Hier sollte man noch mal bei schönem
Wetter herkommen. Bei Tuchan hat der Regen endlich aufgehört,
höchste Zeit für eine Rast. Etwas später, die
Straße führt über eine Hügelkuppe, sehen wir zum
ersten Mal die Berge der Pyrenäen! Das muß bei schönem
Wetter noch beeindruckender sein.

Bald erreichen wir die D117 die uns nach Perpignan bringt. Hier
verfahren wir uns ein bisschen, nutzen die Gelegeneit zum Einkaufen und
finden bald den richtigen Weg, die N114 nach Argelès-sur-Mer. Es
geht autobahnähnlich kilometerlang nur geradeaus, ziemlich
öde. Das Meer ist auch noch nicht zu sehen. Ein Stück nach
Argeles führt die Straße dann hinauf in die Berge, die sich
hier bis ans Meer erstrecken. Da ist auch schon die Abfahrt (D86) nach
Collioure; die erste Möglichkeit, nach einem Campingplatz zu
suchen. Wir werden auch schnell fündig. Ein wunderschöner
kleiner Platz an einer Bucht, fast direkt am Meer !!!