Die Schneehöhle

Savinja Dolina

Dienstag, 22 August 2000,
128 km

Ich habe mir eine Runde rausgekuckt, die uns nördlich durch die
Berge nach Logarska Dolina bringen soll. Die Karte im Maßstab
1.125.000 ist doch recht grob und es stehen auch nicht an jeder
Gabelung Wegweiser, wie wir bald feststellen dürfen. So scheitern
denn alle Versuche, den richtigen Weg zu finden, immer wieder das
Gleiche: Irgendwann endet der Asphalt, es geht auf mehr ode weniger
grobem Belag noch ein Stück bergan und dann, hoch oben, ist
Schluß: auf einem Bauernhof, an einer Lift-Station im
Golte-Naturschutzgebiet, auf irgendeinem Weg, der so steil und steinig
ist, daß Heike sich weigert überhaupt weiterzufahren ...

Nach dem dritten erfolglosen Anlauf ist Zeit für ein ordentliches
Mittagessen. Wir finden ein nettes Lokal, am Flüsschen, irgendwo
auf dem Weg zurück nach Recica. Wärend des Essens
beschließen wir, am Nachmittag die von den Campingleuten
empfohlene Schneehöhle zu besuchen.

Es geht auf der 225 zügig das Savinjy-Tal hinauf. Etwa 7 km nach
Ljubno zweigt rechts ein schmales Sträßchen ab in Richtung
Koca na Loki und Snesna Jama, der Schneehöhle. Nach 5 km endet
auch hier wieder der Asphalt und es geht nun 13 km auf teilweise grobem
Belag ein schönes Stück bergauf. Oben angekommen stehen sogar
ein paar Autos am Wegrand; und ja, da ein Wegweiser zur Höhle,
weiter steil den Wald hinauf - zu Fuß!!! Laut einem Schild hier
unten beginnt die nächste Führung in die Höhle um 17:00
Uhr und dauert etwa 2 Stunden - also gut, da wir jetzt schon mal hier
sind: Motorraduniform (brauchen wir für die Höhle - es soll
kalt werden dort drin) geschultert und rauf auf den Berg!

Es war etwas anstrengend, aber es hat sich gelohnt! Wir sind eine
kleine Gruppe von 5 Erwachsenen und 2 Kindern, die dem Führer etwa
650 m tief in die Hohle folgt. Die Temperatur in der Höhle ist
nahe null Grad. Es gibt interessante Eisgebilde und Felsformationen zu
bewundern. Ganz tief unten werden dann für einen Moment alle
Lichter gelöscht: echt unheimlich !!!

Wir schaffen den Rückweg vom Berg dann noch bevor es dunkel wird
und fallen an diesem Abend totmüde ins Zelt. Schade nur, daß
wir dadurch das Barbeque am Lagerfeuer verpassen, das heute Abend auf
dem Campingplatz veranstaltet wird.