Nach Kroatien

Dolenjske Toplice (SLO) - Plitvice (CRO)

Dienstag, 29 August 2000,
228 km

Also gut. Heute werden wir dieses hübsche Land Slowenien ersteinmal verlassen.

Auf der gut ausgebauten 216 geht es nach Süden nach Crnomelj und
auf der 218 weiter bis zur slowenisch-kroatischen Grenze in Vinica. Die
Posten winken uns freundlich durch; keine Probleme hier.

Kurz nach der Grenze kreuzen wir die Hauptstraße 3 nach
Karlovac und fahren geradeaus weiter über Nebenstraßen nach
Bosiljevo und von hier weiter in Richtung Ogulin. So gut wie kein
Verkehr und eine wunderschöne kurvige Straße - teilweise
ganz neu asphaltiert - führt durch fast schon urwaldähnlichen
Bewuchs links und rechts der Straße von Dorf zu Dorf. Wir
fühlen uns jedoch sofort ein paar Jahre in der Zeit
zurückversetzt. Die Dörfer hier in Kroatien scheinen viel
ärmer und rückständiger als in Slowenien. In Ogulin,
einer Kleinstadt, finden wir einen "Supermarkt" der mich in Einrichtung
und Angebot an meine Kindheit in der DDR erinnert ...

Von Ogulin geht es auf der Straße Nr. 42 in Richtung Plitvice.
Die Plitvicer Seen sind unser heutiges Ziel. Auch auf dieser
Hauptstraße begegnen uns nur wenige Fahrzeuge. Es geht durch
Ebenen und hügelige Landschaften immer weiter ins Landesinnere. Je
weiter wir fahren desto näher kommen wir aber auch der Grenze zu
Bosnien-Herzegowina. Und schon bald fahren wir durch eine Gegend, in
der vor kurzer Zeit Krieg geherrscht hat: Verlassene Dörfer,
löcherübersähte Hauswände, kaputte Autos am
Straßenrand - ein Anblick, bei dem einem ganz schön mulmig
werden kann. Ein gutes Stück weiter dann aber der Wiederaufbau:
kilometerweit neu gebaute Einfamilienhäuser, die auf ihre Bewohner
warten.

Die Landschaft drumherum kommt mir inzwischen immer mehr bekannt
vor. Ja, das hab ich vor langer Zeit mal im Fernsehen gesehen! Als
Kulisse in den Winnetou-Filmen die im damaligen Jugoslawien hier rund
um die Plitvicer Seen gedreht wurden. Und so reiten wir weiter durch
die Prärie ... Es können nun nur noch wenige Kilometer bis
zum heutigen Ziel sein. Die Straße wird jetzt schmaler und
schraubt sich den Berg hinunter in das Tal der Seen. Unten treffen wir
auf die Fernverkehrsstraße Nr. 13 die dieses Gebiet mit Karlovac
verbindet. Hier herrscht auch richtig Verkehr!

Heike war vor einigen jahren schonmal hier und kann sich an einen
Campingplatz bei den Seen erinnern. Also fahren wir nach rechts in
Richtung Nationalpark. Wir passieren auch der Reihe nach einige
Parkplätze, Hotels und Nationalpark-Eingänge - nur keinen
Campingplatz! Und dann sind wir wieder draußen!! Hm, haben wir
irgendwas übersehen? Also umkehren und wieder zurück. Aber es
gibt tatsächlich keinen Campingplatz im Nationalpark. Wir
passieren die Abzweigung der Straße, auf der wir vorhin ins Tal
gekommen sind und ein Stück weiter in Richtung XXX finden wir dann
rechts von der Straße einen Campingplatz. Und was für einen:
so riesig, daß wir erstmal eine Weile rumkurven bevor wir uns
überhaupt für ein Plätzchen entscheiden können.