Erster Tag der Heimreise

Orava-Stausee - Turany

Donnerstag, 27 Juni 2002,
265 km

Der See scheint über Nacht noch mehr Wasser verloren zu haben,
seltsam. Morgens liegt alles im Nebel. Erst als wir losfahren hat sich
die Sonne endgültig durchgesetzt.

Wir fahren auf der 584, der Bergstrecke von vorgestern, zurück
nach Liptovsky Mikulas. Von hier machen wir einen Abstecher ins
Demänovska Dolina. Die Fahrt ist nicht sonderlich aufregend und zu
sehen gibt es auch nichts. Man müßte hier etwas bleiben und
wandern gehen oder die Höhlen besichtigen - aber dazu haben wir
nun keine Zeit mehr.

Warum haben wir eigentlich schon wieder Hunger? Um etwas zu Essen in
den Restaurants am Weg zu bekommen ist es noch zu früh - also
Picknick vor einem Lebensmittelgeschäft.

Nun aber weiter: auf der 18 nach Osten bis Partizanska Lupca. Hier
beginnt eine kleine, einsame Straße durch die östliche
Niedere Tatra nach Süden; Zelezne ist auf weißem Schild
ausgewiesen. Ein Tal entlang, über einen Berg, dann hinunter nach
Liptovska Osada. Gleich am Anfang gibt es ein paar Picknickplätze
... hätten wir früher wissen sollen!

Was den nächsten Teil betrifft bin ich mir nicht sicher, ob wir
uns verfahren haben oder ob die Straße tatsächlich nicht
mehr existiert: In Liptovska Osada überqueren wir die Straße
und folgen der Ausschilderung nach Liptovske Revuce. Es geht in ein
paar Kurven nach oben und ein langes, bewohntes Tal entlang. Am Ende
biegt die Hauptstraße nach links und es geht nun wieder bergauf.
Doch hinter den letzten Häusern plötzlich Schotter. Wir
fahren gut zwei Kilometer, dann drehen wir um: der Weg ist zerfurcht,
steinig und geht nun steil bergan. Vollbeladen ist uns die Weiterfahrt
zu riskant, schade. Die Straße führt oder besser führte
über einen Paß nach Süden. Sie ist auf der Generalkarte
und sogar auf der Übersichtskarte Tschechoslowakei eingezeichnet.
Teilweise sind auch noch Asphaltstücken zu sehen.

Also zurück und nun auf der 59 nach Süden. Die führt
auch über einen Berg, aber es ist eine Hauptstraße und bei
der Abfahrt hält eine lange Schlange Lkw irgendwo vorn den Verkehr
auf. Ein paar Einheimische wagen riskante Überholmanöver doch
selbst die geben irgendwann auf.

Endlich ist das Tal und die Abzweigung der 577 nach Wesen erreicht.
Hier haben wir fast freie Fahrt in vielen vielen Kurven über den
Sattel Maly Sturec nach Turcianske Teplice. Nun noch ein paar Minuten
auf der 65 nach Norden und wir sind in Martin.

Nach dem Einkauf im Tesco fahren wir auf der 18 in Richtung Osten bis
zum Campingplatz hinter Turany. Der Platz liegt zum Glück ein
ganzes Stück von der Hauptstraße weg und ist wieder einmal
fast leer. Dafür ist er der teuerste bisher.