Nach hause

Brno - München

Samstag, 29 Juni 2002,
534 km

Strahlend blauer Himmel, hurra! Aber die Luft ist ziemlich kalt
geworden. Um acht gibts Frühstück in der Pension, um neun
fahren wir los. Der Himmel ist inzwischen weiß-blau; unglaublich,
wie schnell das wechselt.

Wir fahren eine nette Landstraße nach Ivancice. Die Wolken sind
nun grau, nicht mehr weiß. Wir sollten ein bisschen schneller
vorwärts kommen, also fahren wir nun nach Rapotice, um dort auf
die Hauptstraße 23 zu stoßen. Eigentlich schade denn die
kleinen Straßen durch die Hügel hier im Südwesten von
Brno sind tolle Motorradstercken.

Auf der 23 kommen wir nun wirklich schneller voran. Doch bald haben wir
eine Autoschlange vor uns: Die vielen Dachgepäckträger mit
Fahrrädern deuten auf den heutigen Ferienbeginn. Dazwischen ein
paar Pkw mit Anhänger, wohl auf Einkaufstour - und alle kleben
dicht aneinander. Zudem ist die 23 eher doch eine Landstraße:
schmal und ziemlich kurvig; eigentlich eine schöne Strecke - doch
heute würden wir gerne schneller voran kommen: die Wolken sehen
immer mehr nach Regen aus. In Telc ist die Straße naß, ein
paar Tropfen landen am Visier.

Kurz vor Jindrichuv Hradec schaut es rechts der Strecke ganz böse
finster aus; da muß es gerade heftig gießen. Doch die
Straße macht einen Bogen um die Gegend. Pu, Glück gehabt.
Nun geht es auf der 34 nach Ceske Budejovice. Irgendwann hängt
eine dicke Regenwolke vor uns, es kommen nasse Autos entgegen und dann
geht es los. Doch während wir unter Bäumen im trockenen die
Regensachen anziehen, ist der Schauer auch schon wieder vorbei; nochmal
Glück gehabt. Die 34 ist nun wirklich eine Hauptstraße und
schon bald sind wir in der Stadt und sitzen in einem Restaurant am
Marktplatz.

Wir fühlen uns noch überhaupt nicht müde und
beschließen, das restliche tschechische Geld zu vertanken und auf
jeden Fall über die Grenze zu fahren. Etwas südlich der Stadt
führt die kleine Straße Nr 143 nach Prachatice im Westen. In
Smedec zweigt dann links eine Straße nach Volary ab. Von da sind
es nur noch wenige Kilometer. Die Strecke bis Volary ist wieder toll.
Die 143 ist teilweise neu asphaltiert, es geht recht kurvig durch nur
wenige Ortschaften und es herrscht hier kein Verkehr. Es geht unterwegs
ziemlich hoch hinauf und es ist ziemlich kalt. Aber es schaut immer
öfter wieder die Sonne durch die Wolken.

Nun sind wir zurück in Deutschland, fast zuhause. Nach einer Rast
in Passau nehmen wir die letzte Etappe unter die Räder: auf der B
12 fahren wir nach München und kommen schließlich gegen
20:00 an.
Ich glaube, das war die längste Strecke, die ich jemals an einem
Tag gefahren bin. Wir waren aber bis zum Schluß noch fit.