Durch den Apennin

Cervarezza - Fiesole

Montag, 19 Mai 2003,
243 km

19:30 - wir erreichen den Campingplatz Fièsole - dass wir das überhaupt geschafft haben! Aber der Reihe nach ...

Gegen 10:00 geht es los, weiter auf der S 63, die wir gestern gekommen
sind, nach Süden. Die Strecke führt durch schöne
Landschaft, viele Kurven, kaum Verkehr zum Passo del Cerrto hinauf.
Bald kann man ein paar Wolken hinter den Bergen sehen - desto mehr, je
weiter wir hinauf kommen. Die Passhöhe und die umliegenden Berge
sind ganz in Wolken; na mal sehen, was daraus wird!

Nun geht es knapp 20 km hinab nach Fivizziano. Da ist auch eine
Tankstelle und es ist noch vor 12:00! Tja, Pech gehabt. Kasse zu, nur
der Tankautomat ist in Betrieb. Nun fahren wir erst mal in den Ort,
einkaufen für eine kleine Brotzeit und passendes Geld für die
Tankstelle besorgen. Weiter auf der Orts-Umfahrung und gleich links
abgebogen: Richtung Garfagnana ist ausgeschildert.

Ca. 10 km einsame Nebenstraße, dann weiter auf der S 445 hinab
nach Castelnuovo di Garfagnana: Die Straße schmiegt sich immer
eng an den Berg an: Kurven, Kurven, Kurven ... Nochmal 25 km und wir
sind unten in Fornoll. Zeit für einen Kaffee und überlegen,
was wir weiter machen: Florenz ist doch noch weiter als gedacht, auf
der Karte sind einige Campingplätze im Norden eingetragen. Wir
fahren also erstmal auf der S 12 nach Norden, La Lima ist
ausgeschildert. Auch das wieder eine schöne Strecke ein Tal, fast
schon eine Schlucht, hinauf. In La Lima kurz überlegt: Richtung
Abetone? Zu viele Wolken, außerdem recht hoch gelegen; wir biegen
nach rechts, fahren über den Passo di Oppio und dann links nach
Maresca. Der Campingplatz ist im Ort auch ausgeschildert: es geht
bergan ... in den Wald ... bergan ... bergan ... Irgendwann stehen wir
vorm verschlossenen Tor. Wir sind mittlerweile auf über 1.100 m
Höhe (auf 1.060 m war eine Pension, geschlossen natürlich).
Hier oben wäre es um diese Jahreszeit sicher eh zu kalt geworden
... Jetzt bleibt nur noch: direkt nach Florenz, da gibt es genug
Campingplätze.

Dann mal los: wieder nach unten, auf der S 66 nach Pistoia und von hier
nach Florenz. Hauptstraße, wir sollten ja bald da sein, oder?
Leider geraten wir mitten in den Feierabendverkehr (oder ist hier den
ganzen Tag so viel los?). Dazu auch noch eine Umleitung wegen einer
Baustelle ... es braucht gute eine Stunde bis in die Stadt. Und dann?
Fiesole liegt auf der anderen Seite. Umfahrung gibt es nicht -
außer der Autobahn. Also rein und mal sehen, was passiert ...

Krass: der Verkehr, die Millionen von Vespas, die überall
herumschwirren. Es braucht ein paar Kilometer, bis man sich an das
Chaos gewöhnt hat und einigermaßen gut mit schwimmt. Wenn
nur die dicken Koffer nicht wären!! Endlich taucht Fiesole auf den
Wegweisern auf. Aber es dauert noch eine ganze Weile, bis wir aus dem
dicken Stadtverkehr raus sind und die gewundene Straße hinauf
nach Fiesole fahren. Der Campingplatz ist gut ausgeschildert und
endlich sind wir da!