Parco Nazionale Monti Sibillini

Marora - Norcia - Marmora

Dienstag, 27 Mai 2003,
225 km

Irgendwie sind wir heute morgen faul. Es ist nicht so recht sonnig
draußen; rumlümeln im Zelt, lesen, Reiseführer
stöbern ... schließlich entschließen wir uns zu einer
Tagestour ins Monte Sibelini Gebiet. Es ist bereits elf Uhr, als wir
abfahren.

Wir beginnen auf der S 79 weiter in Richtung Rieki und biegen dann auf
die 521 nach Leonessa ab; es geht bergauf. Bei Leonessa dann wieder
links die S 471 nach Cascia. An der Kreuzung stehen mal wieder
Carabineri, aber diese wollen nix von uns - mit MPs bewaffnet halten
die nach jemand anderem Ausschau, auweia!

In Cascia gibt s Mittagessen: heute mal im Ristorante, Spezialität
der Region: eine Art Linseneintopf mit Würstchen. Gut
gestärkt nun weiter nach Norcia. Einmal durch die hübsche
Altstadt, einmal außen rum und dann weiter in Richtung
Castelluccio oben in den Bergen. Es geht bergauf ...
Nach ein paar Kilometern biegen wir erneut ab, nach rechts in Richtung
Arquata del Tronto. Allerdings nehme ich eine Abzweigung zu früh
und wir fahren nicht die Bergstraße sondern die S 396, die durch
mehrere Tunnel recht schnell nach Westen führt. Diese
Abkürzung wird sich später noch als sehr praktisch erweisen.

Ab Arquata geht es nun endgültig hinauf in die Berge: durch kleine
Ortschaften, über Wiesen schraubt sich die Straße hinauf zum
Forca di Presta, dem Paß zur Hochebene auf 1.500 m. Nun geht es
sanft wieder ein bischen hinunter und bald weitet sich das Blickfekd
und man sieht die große Ebene, rings von den Sibelenischen Bergen
- teils noch schneebedeckt - eingerahmt. Und bald taucht auch auf einem
Hügel am anderen Ende die Ortschaft Castelluccia auf. Hier oben
wird u. a. die spezielle Linsenart angebaut, die wir heute Mittag
gegessen haben.

Wir durchqueren die Ebene und nehmen die Straße, die wieder hinab
nach Norcia führt: eine Pass-Abfahrt wie in den Alpen. Eines
trübt die Freude ein bischen: die dunklen Wolken, die über
den Bergen im Süden hängen. Von Norcia zurück nach
Seravalle und nun hinüber nach Borgo Cerreto; eine schöne
Strecke, leider größtenteils durch Tunnel und Galerien. Nun
auf der S 209 nach Süden.

Die Straße führt im Tal entlang. Ringsum über den
Bergen dunkle Wolken, nicht mehr weit von hier scheint es zu regnen.
Tatsächlich wird die Straße bald nass, ab und zu leuchtet
ein Blitz inks oder rechts oben und bald haben wir den Regen eingeholt.
Also einmummeln und langsam weiter. Das geht ganz gut - der Regen
scheint vor uns weg zu ziehen, wir kriegen nicht viel ab und bei
Ferentillo hat der Regen erstmal aufgehört.

Ah, ein Supermarkt, wie praktisch. Der Laden läuft nur mit
Notbeleuchtung aber er läuft! Scheint ein größerer
Stromausfall zu sein, der Bancomat nebenan ist auch tot. Gut, Einkauf
auch schon mal erledigt. Bei Arrone biegen wir nun links ab, die
Straße fuhrt über die Berge nach Piedeluco und von hier sind
wir in ein paar Minuten in Marmore, zurück am nassen Campingplatz.

Kaum haben wir unsere Sachen aufgeräumt und verstaut beginnt es
hier noch einmal zu regnen! Das war wirklich perfektes Timing - ohne
die unfreiwillige Abkürzung in den Bergen hätte uns der Regen
sicher schlimmer erwischt.