Kroatien 2009

In diesem Jahr haben wir endlich mal wieder vier Wochen Zeit für eine Tour mit Zelt und Motorrad. Mitte Mai soll es in den Süden gehen: nach Kroatien.

Murter, Kornati NationalparkMurter, Kornati Nationalpark

Ist schließlich neun Jahre her daß wir dort waren. Es hat sich seit dem sicher viel verändert. Wenn wir uns in Slowenien nicht länger aufhalten haben wir auch viel Zeit für die kroatischen Inseln der Adria: schwimmen gehen und vielleicht kann man sich ja mal ein Kajak mieten? Leider erwischt mich drei Tage vor Urlaubsbeginn eine Erkältung oder sowas; doch heute am Samstag geht es mir schon wieder ganz gut. Mal sehen was morgen wird ... Fortsetzung folgt in den nächsten Tagen!

Abreise

13:30 - ganz schön spät als wir doch noch los fahren. Um bis über den Brenner zu kommen sollte es aber reichen. Wir fahren die übliche Strecke ohne besondere Vorkommnisse. Wie immer Stop am McD in Innsbruck; hier wird umgebaut und man sitzt draußen auf Bierbänken. Seit wann gibt es die überdachten Parkplätze? Prima, mein Motorrad liebt Schatten :) Empfehlung des Tages: Milchshake Vanille und einen Kaffee reinkippen: prima Eiskaffee-Ersatz.

Um diese Uhrzeit an einem Sonntag Abend ist auch auf der weiteren Strecke nicht viel los. Jedenfalls in Richtung Süden. Als wir an Bozen vorbei fahren kommt uns eine nicht enden wollende Schlange entgegen - Rückreise in die Stadt von den umliegenden Ausflugszielen? Mal für die Rückfahrt in 4 Wochen in Erinnerung behalten: Bozen Sonntag Abend geht nicht!

Schließlich sind wir am Ziel für heute: Camping Gretl am Kalterer See. Hm, der Parkplatz nebenan ist noch randvoll mit Autos und der Campingplatz ist ebenfalls schon ziemlich voll mit Wohnmobilen. Ob das eine ruhige erste Nacht wird? Die Autos sind bald alle weg und die Leute auf dem Campingplatz sind wie wir an einem ruhigen Urlaub interessiert. Gute Nacht.

Durch Italien

Es wird heute bestimmt schön warm werden. Wir wollen erstmal lieber nahe den Bergen bleiben und eine Strecke am Südrand der Dolomiten herausgesucht. Gleich nach dem Start vom Campingplatz lasse ich mich vom Navi leicht in die Irre führen - Bedienerfehler. Das beschert uns aber eine schöne kleine Straße am Ostufer des Sees. Dann folgt auch gleich eine gesperrte Straße die einen weiteren Umweg fordert.

Endlich fahren wir auch schon durch Ora - hier gibts einen netten Alimentari mit gaaanz leckerem Schinken, Mortadella, Brot und Käse: Zweites Frühstück :) Na, wenn das so weiter geht kommen wir nie an ... Es geht weiter auf fast leeren Straßen über den Passo di San Pellegrino - hier liegt noch Schnee -  durch den Nationalpark Dolomiti Bellunesi nach Osten Richtung Lago die Santa Croce. Als wir schon nicht mehr damit rechnen stehen wir plötzlich doch vor dem Campingplatz: schön leer und gleich am See.

Heike würde gerne schwimmen doch inmitten der vielen Kite-Surver macht das keinen Spaß. Später gehen wir noch ins Dorf, einkaufen und Eis testen.

Nach Slowenien

Der direkte Weg nach Kroatien ginge durch Triest (oder dran vorbei) nach Istrien aber das schaut auf der Karte nicht sehr verlockend aus weshalb wir einen kleinen Umweg über Slowenien machen werden. Während wir zusammenpacken - wieso ist es eigentlich schon so spät? - schieben sich immer mehr Wolken über die Berge heran. Na wenn das mal gut geht. Wir lassen die geplanten Nebenstraße weg und fahren auf direktem Weg nach Undine.

Erste Pause in Porderone: es ist gerade ein Uhr und sehr warm. Hier bietet sich ein McD für eine Erfrischung und ein paar Pommes an. Nach einer halben Stunde weiter nach Undine. Die Stadt ist in West-Ost Richtung gut zu durchqueren. Nur einmal umrunden wir einen Kreisverkehr doppelt bis ich sicher bin die richtige Ausfahrt zu erwischen. An einer Kreuzung verliere ich die Schilder zum nächsten Zielort aus den Augen. Da die Route bisher mit der vom Naiv vorgeschlagenen übereingestimmt hat folge ich ab jetzt diesem. Schon sind wir aus der Stadt raus und eine halbe Stunde später im überschaubareren Cividale Del Friuli. Pause und Rast auf einem Parkplatz.

Wir haben vorhin schon Slowenien ausgeschildert gesehen, sollte keine halbe Stunde mehr dauern. Nach ein paar Kilometern meine ich das Navi führt uns in Richting eines falschen Grenzübergangs zuweit im Norden. Wir drehen um und steuern einen anderen an. Also zurück nach San Pietro und der neuen Navi-Anweisung folgen. Seltsamerweise ist an dieser Straße keine Ausschilderung nach Slowenien. Sie sieht aber teilweise recht neu aus - das wird schon passen. So fahren wir statt der ursprünglich geplanten SS54 (wir waren anfangs doch richtig) einen netten kleinen Paß und stehen plötzlich in Slowenien - die Landschaft ist unverkennbar. Gut, dann paßt ja alles wieder.

Weiter nach Kobarid und auf den Campingplatz; gleich sind wir da. Wenn da nicht diese Baustelle wäre. Eigentlich hätten wir nur direkt vor Begin der Baustelle in Kobarid rechts zum Fluß hinunter fahren müssen. Doch da war nichts ausgeschildert und das Navi ist wegen der geänderten Straßenführung verwirrt. So stehen wir erst in die eine Richtung vor einer Baustellenampel, merken beim Durchfahren der Baustelle daß das jetzt ganz falsch war und stehen nochmals an um wieder zurück zu kommen ... Kamp Koren in Kobarid hat die Mühe aber gelohnt: ein netter kleiner Platz, nicht viel los; man kann runter zur Soca gehen. Und es gibt 10% Rabatt weil wir mit Motorrädern da sind :) Und Herr Meyer freut sich über den Kräutergarten!

Nach Kroatien

Herrliches Wetter heute früh, schau wir mal daß wir nach Kroatien kommen. Erster Stop nach 500m: am neuen Supermarkt Verpflegung einkaufen. Wir fahren entlang der Soca nach Most na Soci. Hier fließt die Idrijca in die Soca, der folgen wir nun auf der Straße 102 viele Kilometer flußaufwärts. Die Strecke ist nicht sehr befahren und entlang des Flusses schön kurvig und macht viel Spaß. Schließlich erreichen wir die gleichnamige Stadt Idrijca und machen Pause an einer Tankstelle. Auftanken und essen an dem Picknick-Tisch nebenan.

Kurz hinter Idrijca verläßt die 102 das Flußtal und führt langsam bergan. Kurz vor Godovic gibt es gar ein paar Kehren. Die Warnschilder für Motorradfahrer entlang der Straße werden mit jeder Kurve krasser; vom Umkippen oder Ausrutschen bis zum Tod - ob es hilft?

Es geht weiter in Richtung Postojna an dem wir vorbei fahren. Der Verkehr wird jetzt in beiden Richtungen dichter. Ein Stück weiter in Prestanek bietet sich an einer Abzweigung Gelegenheit für eine Pause: Gostilna NA MOSTU mit WLAN und deutsch sprechender Bedienung. Gut gestärkt überstehen wir die nächsten paar Kilometer bis Pivka wo sich eine Gelegenheit bietet die Hauptstraße zu verlassen. Es geht über Nebenstraßen nach Ilirska Bistrica und von hier nochmal östlich der Hauptstrecke über Nebenstraßen in Richtung Kroatische Grenze. Karte und Navi meinen man könne bei Susak hinüber fahren. Die Straße, die dort in Richtung Grenze abzweigt, stellt sich allerdings als unbefestigter Fahrweg heraus. Mal sehen wie weit wir kommen ...

Ich fahre mit etwas Abstand voraus und sehe plötzlich im Rückspiegel zwei Polizisten aus dem Wald rennen und Heike anhalten. Ups, ich drehe mal besser um. Sie weisen und freundlich darauf hin, daß hier kein öffentlicher Grenzübergang ist und wir hier umdrehen müssen. Na gut. Im nächsten Ort, Novokracine, folge ich nicht der Anweisung vom Navi sondern der Ausschilderung der Hauptstraße. Die führt tatsächlich direkt zu einem Grenzübergang - ist allerdings nur ein innerstaatlicher und wir müssen auch hier umkehren. Jetzt bleibt wirklich nur noch der Übergang bei Jelsane an der Hauptstraße.

Jetzt sind wir also in Kroatien. Nix los hier, schön. Es geht auf D8 nach Opatija (Geldautomat Sparkasse) wo man erstmals das Meer sieht und noch ein Stück auf die Halbinsel von Istrien bis Icici. Hier gibt es einen Campingplatz ein kleines Stück den Berg hinauf. Auch hier nicht viel los. Nach ewiger Suche nach einem passenden Platz (Schatten, eben, Nachbarn etc.) steht unser Zelt unweit zweier anderer Motorradfahrer. Wir schaffen es nicht, noch mal hinunter zum Meer zu gehen, aber dazu haben wir in den nächsten Wochen ja noch genug Gelegenheit.

Fähre nach Cres, Mali Losinj

Heute steht die erste Fähre an. Wir haben nur ein kurzes Stück bis Zagorje. Gleich nach Abfahrt vom Camping war eine Tankstelle, an der wir nicht gehalten haben, dann kam keine mehr. Der Abzweig in Zagorje von der Hauptstraße hinunter zur Fähre wird gerade neu gebaut; die Straßenführung ist etwas seltsam: man muß sich plötzlich links vom Gegenverkehr einordnen! An der Fähre steht neben einer Schlange Autos schon ein Haufen abenteuerlich aussehender Chopper, da stellen wir uns hinten an. Tickets kaufen und erfahren, daß die nächste Fähre wider erwarten erst in einer guten Stunde geht. Und es ist so heiß hier! Wir ziehen uns um, Motorraduniform gegen kurze Hose und begeben uns ins Café: Kaffee, Eis, Toilette ... Endlich ist es soweit. Ich bleibe einfach wie ich bin - kurze Hose, Stiefel - und fahre auf die Fähre. Werde neben einen der Chopper eingewiesen. Beim Absteigen passiert es: ich verbrenne mir das Bein am Auspuff dieser blöden Kiste. Aua! Naja, jetzt ist eine halbe Stunde Zeit das mit Salben und Pflaster nicht zu schlimm werden zu lassen. Wir lernen: auch wenn es noch so heiß ist: Hose anlassen (oder wenigstens zum Fahren anziehen). In Porozina suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen um etwas zu essen und uns wieder anzuziehen während die ganze Ladung der Fähre den Berg hinauf zieht. Als wir los fahren haben wir freie Fahrt - bis nach dem kurvigen Anstieg ein Aussichtspunkt erreicht wird: hier stehen die Chopper; ob was kaputt ist? ;) Take a Picture und weiter. Das Navi sagt übrigens, daß es ganz hinten in Mali Losinj eine Tankstelle gibt und das wir noch gut bis dorthin kommen. Die Straße ist frei und wir kommen zügig voran bis uns hinter Vrana eine Baustelle stoppt. Nach der Ampel drängelt sich noch ein LKW aus der Baustelle vor uns - so ein Dreck - im wahrsten Sinne des Wortes, die Staubfahne ist ewig lang! Überholen trau ich mich nicht auf dem wackeligen Untergrund. Endlich ist das vorbei und in Belej bietet sich Gelegenheit den Dreck im Hals runter zu spülen: wir genehmigen uns ein Fisch-Menü und vieel Wasser im schattigen Garten einer Konoba - lecker! Weiter nach Mali Losinji. Hier muß man einfach nur der Ausschilderung zum Campingplatz folgen. Wir fahren auch an der angekündigten Tankstelle vorbei - Mittagspause; egal, soweit ist es jetzt nicht mehr. Kamp Cikat ist ein Stück außerhalb des Ortes, schön unter großen, schatten spendenden Bäumen. Der Platz ist riesig doch die schönste Ecke ist an der Bucht. hier ist es auch recht voll. Wir nehmen dann doch einen Platz mit Strom (müssen wir zahlen ohne das wir es brauchen) weil der schöner gelegen ist als die frei wählbaren Zeltgelände. Geschafft.

Aufenthalt auf Mali Losinj

22. Mai

Morgens halb Zehn in, äh, KroatienMorgens halb Zehn in, äh, Kroatien

Wir faulenzen - abgesehen von schwimmen gehen - den ganzen Tag. Gegen Abend machen wir uns doch noch auf in den Ort. Vom Campingplatz kann man ein ganzes Stück auf der Promenade am Meer entlang gehen bis man die Halbinsel in Richtung Ort überquert und dann weiter an der Hafen-Bucht entlang geht. Es gibt zig Eisdielen, wir finden einen Supermarkt der noch offen hat. Wir bestaunen die vor Anker liegenden Yachten. Mit Einbruch der Dunkelheit zurück zum Zelt.

23. Mai

RadltourRadltour

Im benachbarten Hotel Kredo kann man Fahrräder mieten - das wäre doch mal was für heute, um ein bisschen die Gegend zu erkunden. Wir fahren die Promenade entlang zum Ende der Halbinsel, umrunden diese und fahren in den Ort. Nun soll es nach Veli Losinj gehen - aber wie? Der Ortsplan vom Hotel ist eher eine grobe Übersicht ohne genauen Plan der Straßen und Gassen. Letztere sind immer wieder von Treppen unterbrochen - irgendwann macht das keinen Spaß mehr bei der Hitze und wir bewegen uns abwärts und sind bald wieder am Hafen.

Zweiter Versuch: An der Straße die wir gestern gekommen sind zurück bis zu der Stelle wo man am östlichen Rand der Insel ist. Von hier führt wieder eine Promenade am Meer entlang - teilweise allerdings noch im Bau, da ist gerade mal der Schotter platt gewalzt. Auf diese Weise kommen wir bis zur Bucht von Sveti Martina. Irgendwo hinter dem nächsten Berg sollte Veli Losinj sein, aber das lassen wir jetzt. Wir fahren langsam bergauf zurück in den Ort. Oben geraten wir in die Gassen rings um die große Kirche Sveti Marija - diese Ecke wiederum ist sehr schön - wenn man mal oben ist. Irgendwann reicht uns das auch und wir fahren zurück zum Campingplatz.

Später fahren wir nochmal los, dem Herrn Meyer den Ort zeigen - gestern durfte er ja nicht mit ;) Eis essen, einkaufen, photographieren; das gleiche Programm wie gestern Abend.

24. Mai

Ein bisschen schwimmen gehen - heute endlich mal mit Schnorchel. Ein größerer Schwarm Fische direkt in der Badebucht - waren die gestern auch hier? Hoffentlich beißen die nicht .... Ansonsten:

FaulenzenFaulenzen

Am Abend - Hunger! - wieder in den Ort. Unweit der Villa Anna ist eine Konoba die beim Vorbei gehen immer recht lecker aussah; das probieren wir heute mal aus. Es gibt gleich mal nen Schnaps, man sucht sich den Fisch aus dem verfügbaren Angebot aus. Das Essen ist lecker. Nach Sitte des Hauses fliegen am Ende die Gräten und sonstigen Überreste direkt übers Geländer der Terasse in die Bucht. Die Stelle im Wasser ist von Scheinwerfern erleuchtet damit man zuschauen kann wie die Reste vernichtet werden.

Während des Essens sind dicke Wolken aufgezogen und wir werden etwas unruhig und beeilen uns zum Campingplatz zurück zu kommen. Irgendwo in der Ferne gibt es tatsächlich ein Gewitter - wir bekommen davon heute aber nichts ab.

Weiter nach Krk

Um nach Krk zu kommen müssen wir erstmal fast den ganzen Weg wieder zurück und dann rechts nach Merag hinunter, inclusive der üblen Baustelle unterwegs. Trotzdem sind wir schneller dort als erwartet - hätten doch ein paar Foto-Pausen einlegen sollen. Ann der Fähre heißt es also wieder: warten. Hier gibt es aber sogar zwei Imbissbuden bzw. Cafès mit schattigen Plätzen.

Diesmal geht es ohne Verletzungen auf die Fähre. Die Überfahrt ist auch nicht lang, man kann gerade mal auf Toilette und nach oben um ein, zwei Photos zu machen.

Wir waren uns morgens noch nicht sicher wie wir weiter fahren. Jetzt, es ist schon 13:00 und recht warm, entscheiden wir auf Krk zu bleiben. Wer weiß wo wir auf dem Festland einen uns genehmen Campingplatz finden; in Krk (der Stadt) gibt es gleich zwei zur Auswahl. So landen wir kurze Zeit später im Autocamp Jezevac. Wow, richtige Rezeption am Eingang, doch nicht so teuer wie befürchtet.

Einen Platz fürs Zelt suchen dauert auch gar nicht sooo lange. Dann gibts einen kleinen Imbiss und dann ab ins Wasser.

Am Abend dann noch ein Gang in den Ort, das Eis testen und durch die Gassen schlendern. Ist doch ganz nett hier.

Auf der Küstenstraße nach Süden

Damals gab es eine Fähre zwischen Baska auf Krk und der Insel Rab. Doch die Dame die ich am Empfang gestern danach gefragt habe wusste das nicht einmal. Stattdessen gibt es nun eine Verbindung Valbiska – Lopar. Doch die geht jetzt in der Nebensaison zu unmöglichen (für uns Urlauber) Zeiten. Rab fällt deshalb erstmal aus. Also fahren wir über die Maut-Brücke aufs Festland und dann sehen wir weiter.

Vor der Mautstelle am Ende der Brücke ist eine Baustelle; ob es deshalb zur Zeit nichts kostet? Bis hier war schon ziemlicher Verkehr und alle haben es mal wieder suuuuper eilig - selbst die Touristen, warum nur? Ich rechne mit dem schlimmsten auf der Küstenstraße und so nehmen wir Plan B in Angriff: Fahrt durchs Hinterland - wo es möglich ist.Und möglich ist es gleich am ende der Brücke: unter der D8 hindurch und hinauf nach Mali Dol, Veli Dol und immer so weiter.

So geht das eine ganze Weile über nicht zu schlechte Straßen, immer wieder schön kurvig, hinauf und hinab. Wir treffen in Novi Vinodolski wieder auf die Küstenstraße D8. Und wir sind angenehm überrascht: hier ist ja fast nix los! Spätestens in Senj sind die letzten Einheimischen wohl auf die nahe Autobahn ausgewichen. Die D8 ist von hier bis zu unserem heutigen Ziel eine tolle Straße: leer, guter Zustand und - am Meer entlang - immer wieder schön kurvig. Wir sehen unterwegs bedeutend mehr Motorräder als Autos. Als wir mal Pause machen fährt sogar eine Kolonne Finnen vorbei. Später überholen wir sie bei deren Rast. Irgendwann holen sie uns wieder ein, fahren eine ganze weile hinterher und ziehen dann gemütlich an uns vorbei. Einer hat einen Elch am Lenker festgeschnallt, das erzählen wir besser nicht dem Herrn Meyer, der bleibt sicher im Tankrucksack während der Fahrt.

Die Tankstelle in Karlobag hat noch für eine halbe Stunde geschlossen. Das kommt uns ganz gelegen: einen Kaffee trinken und ein Eis essen. Und zusehen wie weitere Gruppen von deutschen, italienischen, holländischen und was weis ich nicht alles Motorradfahrern vorbei ziehen. Langsam wird es unheimlich: was machen die alle hier? Wieso hier und heute? Gibt es irgendwo ein Motorradtreffen?

Wir fahren schließlich weiter. Starigrad-Paklenica ist dann Endstation. Wegen des Nationalparks gibt es einige Campingplätze in der Gegend. Wir schauen uns zwei an und bleiben schließlich beim dritten: Kamp Paklenica. Der ist recht groß, einem Hotel zugehörig und schön schattig, natürlich auch mit Strand. Zelt aufbauen, schwimmen, einkaufen. Schließlich im Restaurant am Hotel eine Grillplatte für zwei.

Schlüsselerlebnis

Das Wetter schaut heute früh nicht ganz so gut aus, Wolken schieben sich über die Berge. Es wird doch nicht regnen? Wo wir nun schon mal am Nationalpark Paklenica sind wollen wir uns das auch mal ansehen - soweit wie man heranfahren kann. Wir fahren vom Campingplatz nach Süden bis die Schlucht ausgeschildert ist. Es geht auf einer schmalen Straße bis zu einem Parkplatz am Eingang des Nationalparks. Es ist leider nur die kleine Schlucht und auch nicht wirklich zu sehen. Man müßte zu Fuß weiter. Am Parkplatz der großen Schlucht soll man näher dran sein. Aber das verschieben wir auf nächstes Mal.

Als wir nach der Fotopause wieder weiter fahren wollen passiert es: an Heikes Schlüsselbund hat sich einer der Kofferschlüssel irgendwo am Lenker eingeklemmt und ist abgebrochen! Na so was blödes! Ersatzschlüssel haben wir natürlich nicht dabei :( Dann also doch nach Zadar -  wollte eigentlich durchs Landesinnere fahren aber das ist eine recht große Stadt und es ist kein großer Umweg. dort werden wir schon jemanden finden der uns helfen kann.

Wir kommen an einigen Einkaufszentren vorbei doch keiner hat einen Mister Minit. Allerdings bekommen wir einen Hinweis wo in der Stadt einer sein soll. Nach ein bisschen rumkurven finden wir ihn tatsächlich hinter dem Busbahnhof - leider zu spät: Mittagspause bis 17:00 Uhr! Nebenan ist auch ein Honda-Händler, so ein Zufall. Der verweist uns aber auch auf den Schlüsseldienst, er ließe alle seine Generalschlüssel dort machen, das läßt doch hoffen. Hier bekomme ich auch günstig eine Dose Kettenspray.

Jetzt haben wir drei Stunden Zeit - machen wir als erstes mal eine Stadtrundfahrt und sehen ob wir irgendwo Picknick machen können. Auf dem Weg in die Altstadt kommen uns Gruppen von Motorradfahrern entgegen, teilweise mit großen Fahnen verschiedenster Länder behangen - doch ein Motorradtreffen? Wir umrunden die Altstadt und hier auf der Westseite an der Uferpromenade sind sie: Hunderte, wenn nicht tausende Motorräder, aufgereiht am Strand. Immer wieder fahren kleine Gruppen los. Na prima: wir suchen uns einen Platz auf der Wiese im Park und machen Brotzeit während wir dem Treiben zusehen.

Später noch ein Eis, dann noch ein Kaffee und die drei Stunden sind um. Der Mann vom Schlüsseldienst hat in kaum fünf Minuten einen neuen Kofferschlüssel nach Vorlage der beiden Einzelteile produziert, passt perfekt. Blick auf die Uhr: wir können noch nach Murter fahren, also los!

Zurück auf die D8 und wieder die Küste entlang nach Süden. Auch hier wieder kaum Verkehr. Aber es ist über Tag ein starker Wind vom Landesinneren aufgekommen der manchmal ganz schön zur Seite schiebt. In Pakostane kann man - entgegen meiner früheren Behauptung - doch ganz gut den See Vransko Jezero sehen. In Pirovac noch mal ein Tank-Stop und vorsorglich schon mal eine Dose Belohnungs-Bier für den Abend - wir haben uns gerade vorgestellt wie wir bei dem Wind das Zelt aufbauen werden ...

Da ist endlich die Abzweigung nach Murter. Ein paar Kurven und Hügel später: da ist sie, die schönste Bucht Kroatiens. Hinunter und eine Runde drehen: ist ganz schön voll hier, die erste Reihe am Meer ist komplett belegt. Wir versuchen uns zu erinnern wo wir vor 9 Jahren das Zelt aufgestellt hatten aber das paßt alles nicht. Es wird dann ein Platz auf der Terrasse in der Mitte, in der dritten Reihe sozusagen, nicht ganz so weit vom Waschhaus entfernt. Das Zelt läßt sich trotz Sturm ganz gut aufbauen und es ist wohl ganz gut, daß wir nicht direkt am Meer stehen sondern ein bisschen geschützt. Jetzt bitte das Bier :)

Später, wohl schon gegen Mitternacht, sind wir noch mal draussen und sehen heftiges Leuchten ringsum am Himmel - ringsum Gewitter? Kurze Zeit später scheinen sich sämtliche Gewitter der Nacht über dem Campingplatz zu treffen. Ganz schön unheimlich wenn man von den Naturgewalten nur durch eine dünne Zeltwand getrennt ist.

Aufenthalt auf Murter

28. Mai

Wow, das war ein Gewitter! Wir haben wohl die halbe Nacht vor Lärm und Helligkeit der Blitze nicht geschlafen. Doch heute früh ist der Himmel wieder strahlend blau; nur der Wind weht wieder so heftig wie gestern. Das Zelt hat den Sturm hervorragend überstanden, das ist doch mal beruhigend. Die Sonne und der Lärm der Vögel sorgen wieder dafür, daß wir trotz der eh schon kurzen Nacht nicht all zulange schlafen. Macht aber nix bei so einem schönen Tag.

Herr Meyer schaut sich den Sonnenaufgang anHerr Meyer schaut sich den Sonnenaufgang an

Ob es das Mütterchen mit den Krapfen noch gibt? Leider nein, dafür kommt jetzt ein Bäcker mit dem Lieferwagen und bietet ein ganzes Sortiment an. Das Frühstück ist gesichert.

Später gehen wir hinüber zum Campingplatz auf der Ostseite. Die beiden gehören zusammen und dort ist die Anmeldung. Dort gibt es auch einen kleinen Laden und eine Gaststätte. Von der Straße oben hat man einen schönen Blick auf Betina und das Festland dahinter. Über dem Velebit Gebirge hängt eine Wolkenfront, hoffentlich bleibt die dort. Wir kaufen etwas ein und gehen wieder zurück. Jetzt aber endlich schwimmen! Ups, ist das Wasser kalt! Gestern früh in Paklenica war das doch viel wärmer? Ich finde die Erklärung im Reiseführer: Bora. Ein kalter, starker Wind aus dem Landesinneren in Richtung Meer. Die Wolkenwalze über den Bergen ist ebenfalls ein Hinweis darauf. Schade, hier in Kosirina hatte ich damals mit dem Schnorcheln angefangen. Das wird in den nächsten Tagen wohl nicht gehen, mir ist das Wasser jedenfalls viel zu kalt.

BetinaBetina

Am Nachmittag machen wir uns zu Fuß auf den Weg nach Betina: hinüber zum anderen Campingplatz und dort der alten Straße am Ufer folgend. Ist gar nicht so weit. In Betina scheint es aber keine Eisdiele zu geben, also weiter nach Murter: ja hier klappt es mit den Eis. Am Hafen sitzend finde ich auch ein offenes WLan und kann mal die Wettervorhersage ansehen. Schaut aus als ob wir doch mal zwei Tage Regen kriegen?

Wir sind eigentlich schon auf dem Heimweg als wir an einer Pizzeria vorbei kommen - Abendessen, kommt jetzt ganz gelegen. Gut gesättigt gehen wir schließlich den gleichen Weg zurück zum Campingplatz. Nun sind wir heute doch knapp 10 km gewandert! Damals sind wir solche Strecken nicht gelaufen ;)

29. Mai

Heute lungern wir den ganzen Tag auf dem Campingplatz rum. Beim Kaffee kochen morgens geht die Gaskartusche zur Neige und muß ausgewechselt werden. Beim Einschrauben der neuen verklemmt sich irgendwas und es geht nicht mehr vor und nicht zurück :( Ich frage die Nachbarin im Wohnmobil ob sie und die halb fertige Kaffeekanne zu Ende kocht - kein Problem. Etwas später kommt ihr Mann, dem sie von unserem Unglück erzählt hat, mit WD40 und Werkzeug. Schon mal ein guter Ansatz, doch das Festhalten und Drehen klappt noch nicht. So wird unter den weiteren Nachbarn nach einer Rohrzange gefahndet - und auch gefunden. Mit vereinten Kräften gelingt es tatsächlich die schief sitzende Kartusche heraus und dann gerade wieder hinein zudrehen. Hurra, wir sind gerettet; ohne Kaffee zum Aufwachen - das ginge so gar nicht :)

Ein paar Teile Wäsche waschen, faulenzen. Am späten Nachmittag - es sind ein paar Wolken aufgezogen- gehen wir mal in die andere Richtung, hinten aus dem Campingplatz raus. Hier gibt es ganz viele dieser Steinmauern an denen sich der Weg hinunter zum westlichen Ufer schlängelt. Hier ist noch eine kleine Badebucht. Und ansonsten nur das Meer und die Inselkette der Kornati und hier und da ein Segelboot. Wir gehen um die Landzunge herum die das Ende des Campingplatzes bildet und wieder nach Hause. Zum Sonnenuntergang wird der Himmel für wenige Minuten knallrot - ein gutes Zeichen für morgen?

Tour zum Krka Nationalpark

Abendrot - Schönwetterbot. Oder so. Es hat jedenfalls geholfen und auch heute ist der Himmel wieder strahlend blau. Heute drehen wir eine Runde mit den Motorrädern. Rings um den Krka Nationapark - soweit das möglich ist.

Zuerst fahren wir aber mal nach Sibenik. Da wir keine Lust haben in den dicken Klamotten weit zu laufen sehen wir nicht viel vom Ort. Wir finden aber eine neue Gaskartusche - nicht im großen Supermarkt oben an der Hauptstraße sondern unten an der Promenade in einem Laden für Anglerzubehör. Nun aber zum Nationalpark, einfach der Ausschilderung folgend sind wir bald am Haupteingang. Die Gebäude hier sehen alle recht neu aus, es ist aber fast alles noch geschlossen. So können wir in Ruhe an einem Tisch vor der Pizzeria Picknick machen. Von hier fährt ein Shuttle-Bus in den Nationalpark. Wir haben heute aber keine Lust auf Boot fahren oder wandern, wir fahren gut gestärkt weiter.

Auf der Hauptstraße 58 nach Skradin. Gut, daß die Straße am Ortsausgang gesperrt ist, sonst wäre ich womöglich nicht nach rechts abgebogen. Diese Straße führt nach Norden, sozusagen oben an der Schlucht entlang. Dann geht es wieder hinunter. Hier zweigt eine schmale Straße Richtung Fluß ab. Es geht an einem Parkplatz am Fluß vorbei wo ein paar Leute angeln und endet an einer Anlegestelle gegenüber der Insel Visovac. Sehr schön, jetzt sind wir doch mitten im Nationalpark - ohne Eintritt und ohne weite Wanderung :)

Zurück auf die Straße und weiter nach Norden. Durch Rupe nach Laskovica und hier wieder der Ausschilderung zum Nationalpark folgend: Roski Slap. Ich hatte hier ja mit einer Brücke gerechnet doch die Straße führt hier wieder ganz hinunter ins Tal des Krka Flusses, quer durch den Nationalpark. Kurz bevor man unten ist gibt es rechts eine Gaststätte wo wir uns auf der Terrasse mit schöner Aussicht auf den See - einen Kaffee genehmigen. Dann weiter, ganz hinunter. Roski Slap - ein Wasserfall - sehen wir von der Straße aus nicht. Doch wir sind ganz überrascht, daß es hier unten - kaum mehr als einspurig - direkt durchs Flußtal auf die andere Seite geht. Wieder mitten drin ohne Eintritt bezahlen zu müssen :) Beiderseits des Flusses bieten sich Wandermöglicheiten die wir heute alle ignorieren.

Auf der anderen Seite geht es dann wieder zum oberen Rand der Schlucht hinauf. Nebenstraßen durch die Dörfer folgend versuchen wir möglichst nahe an der Krka zu bleiben. dabei kommen wir durch eine andere interessante Schlucht eines Nebenflusses.

Die Straßen auf der Runde sahen immer wieder ziemlich neu aus. Vor neun Jahren waren wir nicht hier, damals wäre das bestimmt viel abenteuerlicher gewesen. Schließlich treffen wir wieder auf die D33 die uns zurück nach Sibenik führt und von hier geht es auf der D8 zurück zum Campingplatz.

Im Laufe des Abends ziehen immer mehr Wolken auf; Die gestrige Wettervorhersage könnte Recht behalten :(

Vorbereitung auf den Regen

Wolken, das Wetter schaut nicht gut aus, das wird dann wohl der angekündigte Regen. Sollen wir es hier aussitzen? Zwei Tage bei Regen im Zelt hocken klingt nicht so verlockend. Wenn man irgendwo in eine Stadt könnte ... mal im Campingverzeichnis blättern: Trogir - da soll es mindestens zwei Plätze nicht so weit vom Stadtzentrum entfernt geben. Wenn wir uns beeilen haben wir vielleicht gepackt solange es noch trocken ist ...

Während des Packens beginnt es leicht zu regnen. Während wir noch ein bisschen mit den netten Nachbarn im Wohnmobil plaudern wird der Regen stärker. Wir dürfen uns unter ihrem Vorzelt fertig anziehen - daß heißt heute: Regenkombi. Zum Abschied noch ein paar Geschichten was bei Regen auf den rutschigen Straßen alles passieren kann, Abfahrt.

Im Regen bis Sibenik. Der schnellste Weg nach Trogir ist hier die D58 durchs Landesinnere. Doch draußen überm Meer schaut es gar nicht mal so düster aus; wir fahren also weiter auf der Küstenstraße D8. Tatsächlich lässt der Regen bald nach, hurra. Hinter Sibenik sieht man zwischen frischem Grün verbrannte Bäume. Ich weiß nicht ob die neun Jahre alt sind aber damals sind wir wegen starker Waldbrände gar nicht bis Sibenik gekommen. Ja, es war eine gute Idee an der Küste entlang zu fahren. Schöne Strecke und kaum Verkehr.

Trogir ist nicht mehr weit, wir fahren am ersten Campingplatz vorbei. Direkt an der Hauptstraße? Erst mal sehen wie der zweite ist. Weiter nach Trogir, an der Altstadt vorbei auf die vorgelagerte Insel Ciovo. Nach geschätzten zwei Kilometern sind wir am nächsten Campingplatz: Camp Rozac in Okrug. Auch an der Straße aber hier auf der Insel ist hoffentlich nicht so viel Verkehr wie drüben an der Hauptstraße. Und zwei Kilometer sind doch gut zu Fuß zu schaffen falls der Bus doch nicht fährt. Jetzt schnell das Zelt aufstellen bevor es wieder zu regnen beginnt. Als alles fertig ist: Pizza im Restaurant vom Campingplatz. Es beginnt wieder zu regnen ...

Und hört auch wieder auf. Gegen Abend schaut es soweit ganz gut aus, daß wir uns auf den Weg in die Stadt machen können. Am Eingang hängt ein Busfahrplan, die Haltestelle soll gleich gegenüber sein. Den Plan haben wir wohl falsch verstanden - es kommt kein Bus zur angegebenen Zeit. nach einer guten Viertelstunde laufen wir los. Es geht zuerst etwa einen Kilometer an der Straße entlang - das macht keinen Spaß: mehr Verkehr als erwartet und die rasen teilweise wie .... naja. Dann endlich der Fußweg über den Hügel hinüber zur Altstadt. Fußweg? Eine stinkende Vespa nach der anderen rast hier durch. Hoffentlich klappt das mit dem Bus beim nächsten Mal!

Geschafft, wir sind in Trogir. Hübsch! Und ja, wir waren schon einmal hier. Wir wandern ewig durch die Gassen, es ist faszinierend wie man hinter jeder Ecke noch etwas neues entdeckt. Ich schaue immer wieder mal ob es vielleicht ein offenes WLan gibt und an einem der Plätze finde ich auch eines. Wir setzen uns in eines der Cafés und stöbern mit unseren Telefonen ein bisschen im Internet: Wetter (morgen Regen), Trogir, Maps aktualisieren, um einen Stadtplan zu haben.

Währenddessen wird es dunkel; einen Bus zurück gibt es jetzt nicht mehr. Wir müssen laufen, haben aber keine Lust auf den gleichen Weg wie wir hergekommen sind. Laut dem Stadtplan auf dem Telefon müsste es noch einen anderen Weg geben; eigentlich eine ziemlich blöde Idee um diese Urzeit. Wir schaffen es aber trotzdem in der Dunkelheit uns nur einmal ein kurzes Stück zu verlaufen und machen eine Bergwanderung im Mondschein - ist gar nicht so dunkel wie zuerst angenommen. Der Weg nach oben führt am kleinen Kloster Sv. Antun vorbei und ist noch ganz angenehm. Hinter dem Kloster ist man plötzlich im Wald - von den Ortschaften ringsum nichts mehr zu sehen. Es geht ein Stück oben entlang und dann hinunter zum Campingplatz. Dieser Weg ist aber sehr steil; hier wären wir bei Tag bestimmt nie hoch gelaufen.

Regentag in Trogir

Nach der Nachtwanderung gestern Abend haben wir gut geschlafen. Die Aussicht aus dem Zelt ist heute früh aber - wie zu erwarten war - nicht so gut. Es beginnt während des Frühstücks zu regnen. Egal, wir haben ja unsere Regenjacken mit. Wir sind auch nicht die Einzigen, an der Bushaltestelle stehen schon etliche Leute vom Campingplatz. Währenddessen wird der Regen stärker. In der Stadt angekommen überlegen wir uns, daß ein Regenschirm heute kein Luxus wäre - wenn wir wirklich ein bisschen rumlaufen wollen. Gleich am Busbahnhof ist ein Markt und Heike organisiert zwei preiswerte Exemplare, allerdings erst nach mehrfachem Umtausch zwei die auch zu gebrauchen sind.

Heike hat Schirme besorgtHeike hat Schirme besorgt

Dann mal los. Nach wenigen Schritten sind die Füße gewaschen, es schüttet. Die Schirme benötigen wir hauptsächlich, um die Fototaschen möglichst trocken zu halten. Ich schimpfe eine Weile vor mich hin und füge mich dann in mein Schicksal; ist doch mal was anderes: Sightseeing in strömendem Regen. Und es ergeben sich auch ganz andere Perspektiven und Fotomotive :) Kurze Trocken-Pause im Café von gestern Abend, heute allerdings drinnen sitzend. Was sagt der Wetterbericht? Morgen vielleicht wieder etwas besser, na also. Und endlich die Gelegenheit, Postkarten zu schreiben. Weiter wandern.

Irgendwann dann Hunger: die Gaststätten sind alle ziemlich voll - kein Wunder bei dem Wetter. Nach einigen Versuchen dann doch noch ein leerer Tisch in einer Lokalität mit einem Zeltdach über dem alten Gemäuer. Doch als der Regen draußen stärker wird rieselt es leicht auf uns herunter. Glücklicherweise wird gerade ein anderer Tisch frei und so steht einem leckeren Fischgericht nichts mehr im Wege. Wir bleiben sitzen bis wir merken, daß man den Laden jetzt eigentlich gerne zu machen würde - die Mittagszeit ist vorbei. Also wieder hinaus. Weiter wandern.

Immer noch: RegenImmer noch: Regen

Nochmal ein Aufenthalt in einem kleinen Café: Eis essen, der Bedienung beim Spielen am Computer zu sehen, den Regen beobachten. Es wird heute wohl nicht mehr besser ... laß uns mal zum Bus gehen ...

Zurück am Campingplatz: au weia, überall riesige Pfützen! Wir ahnen Schlimmes für unser Zelt ... Nein, gut gemacht, keine Mulde erwischt - alles in Ordnung. Ich glaube der Regen läßt nach ...

Kaum noch Regen: Split

In Trogir regnet es nochIn Trogir regnet es noch

Der Tag beginnt wieder mit Regen. Stört uns das? Seit gestern - dem 1. Juni - fährt wieder die Fähre bzw. das Boot zwischen Trogir und Split. Das werden wir heute nehmen. Warten auf den Bus ist dank Regenschirm heute viel angenehmer. In Trogir ist noch etwas Zeit für ein zweites Frühstück: einkaufen beim Bäcker und dann Picknick im Trockenen in der Stadtloggia (Gradska loza, Vorsicht vor dem Taubendreck). Schließlich auf zum Boot. Die Fahrt nach Split dauert länger als erwartet dafür hört es fast auf zu regnen, hurra :)

Da die Fahrt so lange dauert müssen wir wohl auch ein Boot früher zurück als gedacht und so haben wir jetzt gut drei Stunden. Auf der Suche nach einem Tourist Office kommen wir gleich mal an einem hervorragenden Eis-Stand vorbei und geraten danach in die Unterwelt: im Keller des Diokletianspalast sind etliche Souvenir-Stände untergebracht. Im Touristen-Büro gibt es eine Karte der Altstadt. Da sind auch Toiletten eingezeichnet, unser nächster Programmpunkt und echt sehenswert, würdig eines Fünf-Sterne-Hotels ;)

Altstadt SplitAltstadt Split

Jetzt aber auf zum Sightseeing. Der Regen hat nun ganz aufgehört und wir können ungestört - abgesehen von Scharen von anderen Touristen - durch die Altstadt wandern. Interessant, aber Trogir war irgendwie schöner, oder netter. Als Mittagessen gibt es ein Stück Pizza auf die Hand. Später einen Kaffee am Platz der Republik. Das Kino gegenüber scheint auch schon bessere Tage gesehen zu haben. Noch später nochmal eine Portion von dem hervorragenden Eis - das Beste bisher in Kroatien, fast so gut wie bei Gabbrielli in Murnau.

Café am Platz der RepublikCafé am Platz der Republik

Dann sind die drei Stunden auch schon herum und wir nehmen wieder im Boot Platz das uns zurück nach Trogir bringt. dort haben wir noch etwas Zeit bis zum Bus und wandern nochmals durch die Altstadt - endlich ohne Regen.

Fähre nach Brac

Nach so viel Stadtbesichtigung wird es heute Zeit für die nächste Insel. Auf dem Weg nach Split nochmals kurzer Stop in Trogir:

Trogir, AbschiedTrogir, Abschied

Herr Meyer und Herr Löwe wollen auch noch was sehen, bei dem tollen Wetter heute. Die Fahrt zum Fährterminal in Split ist nicht sonderlich aufregend, ein paar kurze Ampel-Stops, ansonsten flüssige Fahrt. Ich stelle mich bei den Tickets an während Heike am Markt ein zweites Frühstück organisiert. Jetzt noch das richtige Schiff finden und einladen, heute ohne Wartezeit - gutes Timing :) Nun mit dem Frühstück nach oben aufs Deck und die Überfahrt genießen - so gut es in den Klamotten bei der Wärme geht.

Fähre nach SupetarFähre nach Supetar

Beim Ausladen in Supetar auf Brac sind wir heute die Ersten. Das bedeutet: Freie Fahrt - bis uns die ersten wahnsinnigen Einheimischen einge- und überholt haben. Wir fahren knapp 40 km von Supetar auf die andere Seite der Insel nach Bol. Hier gibt es einige Campingplätze und vor allem das "Goldene Horn". Nach der Beschreibung im Campingführer ist allerdings keiner der Plätze am Meer. Ich fahre noch eine Extra-Runde in der Hoffnung, daß es doch noch einen Platz mit Meerzugang gibt - Fehlanzeige. Zurück durch den Ort ans andere Ende: auch nix. Was nun? Suchen wir den Platz dessen Beschreibung am passendsten klingt: Camp Kito.

Camp KitoCamp Kito

Am Eingang - ein nicht sehr vertrauenerweckendes Hüttchen und ein alter Mann, der uns herein winkt. Ich wollte eigentlich gleich wieder umdrehen, naja, schaun wir mal. Wir bekommen eine Führung über den kleinen Platz und eine Auflistung aller Vorzüge. Und es gibt hier tatsächlich etwas besonderes: die mit einem Blätterdach sonnengeschützte Zeltreihe in der Mitte! Klasse, hier bleiben wir :)

Später am Abend gehen wir hinunter und sehen uns ein bisschen in Bol um: Tankstelle, Supermarket, Eis, Fisch - alles was man so braucht. Souvenirläden in denen Dinge aus dem berühmten weißen Marmor der Insel verkauft werden.

Als es langsam dunkel wird wandern wir - beladen mit den Einkäufen - wieder auf den Berg hinauf zurück zum Camp.

Bol, Roški Slap

Morgens lungern wir erst einmal auf dem Campingplatz herum. Es gibt alle möglichen Dinge zu tun: Wäsche, Reparaturen, mal wieder selbst Essen kochen, die Mittagshitze im Schatten verbringen. Am Nachmittag gehen wir wieder los. Heute nicht nach links in den Ort sondern nach rechts zum Horn. Da warten einige Überraschungen unterwegs ...

Herr Meyer genießt die AussichtHerr Meyer genießt die Aussicht

Die Promenade schaut ziemlich neu aus: ein befestigter Weg wunderschön unter Bäumen im Schatten am Meer entlang. Auf den ersten Metern eine ganze Reihe Souvenirverkäufer. Dann kommen uns Menschenmassen entgegen - ist der Strand etwa schon geschlossen? Dann kommen wir an riesigen Hotelanlagen vorbei - ach ja, die waren gestern irgendwann mal ausgeschildert. Schließlich sind wir da: Roški Slap.

Roški SlapRoški Slap

Ok, ganz nett. Der Kieselstrand ist mäßig bevölkert und fällt zum Wasser hin recht steil ab - eimal unten im Wasser kommt man kaum wieder raus, sagt Heike. Mir ist das eh zu kalt. So, jetzt waren wir also hier; reicht schon, gehen wir wieder zurück in den Ort und wandern an der Marina vorbei bis zum Dominikanerkloster am anderen Ende hinüber.

Das DominikanerklosterDas Dominikanerkloster

Zum Schluß wieder: Einkaufen und zurück zum Zelt.

Brac Rundfahrt

Heute machen wir eine Rundfahrt über die Insel. Der Chef vom Campingplatz hat uns gesagt was wir alles sehen müssen; entspricht meiner geplanten Tour, allerdings werden wir anders herum fahren. Zuerst mal auf die andere Seite, nach Pučišća. Die Strecke ist schön zu fahren, kaum Autos unterwegs. Während der Fahrt hinauf auf zur Mitte der Insel schaut es zeitweise ein bisschen nach Regen aus. Doch das gibt sich wieder je weiter wir fahren. Allerdings hängen ziemlich viele Wolken über dem Festland.

Blick zum FestlandBlick zum Festland

Oben an der ersten Kreuzung (das Navi ist noch nicht aktiviert) sehe ich einen Ort mit "P" ausgeschildert und biege rechts ab - das war leider Povlja statt Pučišća, beinahe wären wir schon an der Fähre in Sumartin gelandet - zurück und noch mal versuchen ... Dann auf der Ostseite der Insel hinab in den Marmor-Ort. Unterwegs kommen uns immer wieder Gruppen von Radfahrern entgegen, alles nicht mehr die Jüngsten und glücklich schauen sie auch nicht drein - kein Wunder bei den Bergen hier, hat die niemand vorgewarnt?

In Pučišća ist es Zeit für einen Kaffee und ein kleines zweites Frühstück. Netter Ort, leider nur ein ganz kleiner Stand mit Marmor-Produkten und genau den Mörser, den Heike gerne kaufen würde, gibt es heute nicht. Nun weiter an der Küste entlang, so gut es geht, nach Postira, Splitska. Kurz dahinter zweigt eine Straße links nach Skrip ab. Skrip wird im Reiseführer erwähnt, also fahren wir da mal hin. Am besten zur Kirche, Ortszentrum. Diese Kirche allerdings steht abseits, dafür ist nebenan das Brac Museum: ein altes Gebäude mit blendend weißem Marmor als Dach. Der Kontrast zum blauen Himmel ist gigantisch.

Brac Museum in ŠkripBrac Museum in Škrip

Weiter nach Supetar wo wir vergebens eine Runde drehen auf der Suche nach dem schönen Ortskern den es doch sicher irgendwo geben muß? Dann eben weiter nach Sutivan. Hm, anhalten? Ach nein, weiter. Bei Lozisca zweigt eine Stichstraße nach Milna ab, auch im Reiseführer lobend erwähnt. Na gut, fahren wir mal da hinunter. Der Weg zum Ortskern ist gesperrt? Aber an der Marina finden wir eine Konoba und gönnen uns - es ist schon halb zwei - ein kleines Mittagessen, Insel-typisch: Lamm.

Wieder hinauf nach Lozisca und nun in der Mitte der Insel nach Nerezisca. Unterwegs sehen wir endlich die Steinbrüche wo der Marmor ausgebuddelt wird. An Nerezisca vorbei noch ein Stück die Hauptstraße hinauf und dann geht es rechts ab zum Vidova Gora, ein Berg auf den man hinauf fahren kann - wie praktisch :) Eine schmale Straße führt stetig bergan. Manchmal sehen wir zottige Schafe in dem niedrigen Gehölz links und rechts der Straße. Dann sind wir auch schon oben: es windet ganz schön und die Sicht ist leider etwas trübe, Hvar ist gerade noch zu sehen. Kurze Einkehr in die Konoba hier oben und dann zurück und hinunter nach Bol zum Campingplatz.

Hvar, gesehen vom Vidova GoraHvar, gesehen vom Vidova Gora

Die Tour hat dann doch länger viel gedauert als erwartet und wir haben keine Lust mehr noch etwas zu unternehmen. Glücklicherweise gehört zum Campingplatz ja auch eine Konoba und wir bekommen heute Abend leckeren Fisch serviert.

Zurück aufs Festland

09:25 Abfahrt - sind wir nicht gut? Es wird aber auch Zeit, nicht daß uns noch ein Regenschauer erwischt! Hinauf auf die Insel bis zur Kreuzung wo ich gestern falsch gefahren bin. Links nach Supetar oder rechts nach Sumartin? Rechts ist es nicht ganz so finster, also dort hin. Dort angekommen haben wir eine gute Stunde bis zur nächsten Fähre: Zweites Frühstück und ein Kaffee. Dann einschiffen; die Fähre ist relativ klein mit nur einer Auf- und Abfahrt. Wir bekommen einen überdachten Stellplatz. Der schützt zwar vor möglichem Regen jedoch nicht vor überschwappenden Wellen wie wir bald merken. Es herrscht ein bisschen Seegang und wir werden angewiesen bei den Motorrädern zu bleiben.

Nach ein paar Minuten Fahrt wird die Schaukelei heftiger und das Boot kracht immer wieder gegen Wellen die sich dann in hohem Bogen über das Deck und die dort stehenden Autos ergießen. Ein paar dieser Salzwasser-Duschen kommen sogar hinten bei den Motorrädern an. Als wir endlich in Makarska einlaufen suchen wir sämtliche Trinkwasservorräte zusammen um damit das Salzwasser von Heikes Motorrad zu spülen. Denn: es regnet noch nicht.

Nun auf der bekannten D8 nach Norden. Hier ist ziemlich viel Verkehr und so nehme ich den Vorschlag des Navi an, kurz vor Pisak ins Landesinnere abzubiegen. Die ersten Kilometer dienen noch als Autobahnzubringer, dann wird es ganz ruhig. Eine ganze Zeit geht es abwechslungsreich durch die Gegend. Auf Höhe von Omis hätte man wieder hinunter zur D8 fahren können doch das Navi will weiter über die Berge. Theoretisch kann man so Split umfahren und sich den Stadtverkehr sparen. Praktisch zieht sich das Stück von Omis bis Split aber ganz schön in die Länge. Es sind fast nur noch Ortschaften und später Wohngebiete im Norden von Split zu durchfahren und der Wind ist oben auf den Bergen teilweise sehr stark. Und ganz besonders schlecht: so kommen wir nicht nochmals an der Eisdiele mit dem besten Eis Kroatiens vorbei :(

Halt an einer Tankstelle bei Split; es ist schon halb Drei. Wäre mal wieder Zeit für eine Pause, schauen wir doch mal in Kastel ob es ein nettes Café gibt. Also auf der D8 aus Split hinaus. Dann der Ausschilderung nach Kastel folgen. Das war leider mindestens 5 mögliche Abzweigungen zu früh - es geht ewig durch ein Industriegebiet bis wir wieder auf der D8 landen. Die nächsten Schilder "Kastel" ignoriere ich, wir sind ja bald in Trogir und da kennen wir uns aus. Leider herrscht dort heute viel Verkehr, den Platz den ich zum Parken ansteuern wollte ist von Autos zugestellt. Wir haben keine Lust auf Parkplatzsuche und fahren weiter.

Zwanzig nach Drei: Marina - endlich Pause. Bei einem Kaffee mal überlegen wie weit wir heute eigentlich noch fahren wollen. Wie wäre es mit Primosten? Heike fährt vorneweg und macht keine Anstalten in den Ort zu fahren ... Busse, Menschenmassen! Wir fahren weiter. Auf dem Weg an der Küste entlang nach Sibenik weht der Wind ganz heftig. Schnell fahren scheint dagegen zu helfen bis man von einer Böe von der anderen Seite fast umgeworfen wird. Langsam fahren geht aber auch nicht besser ... In Sibenik Pause an einem Einkaufszentrum: Da wir nun schon so weit gekommen sind könnten wir doch gleich bis Murter fahren! Wir kaufen vorsorglich schon mal ein.

Vierzig Minuten später: Autocamp Kosirina - unser Platz von letzter Woche ist natürlich belegt. Dafür ist die erste Reihe am Meer teilweise frei. Aber bei dem Sturm mögen wir uns auch nicht da hin stellen. Wir finden ein geschütztes Plätzchen unter Olivenbäumen. Zelt aufbauen und Feierabend.

Nach Pag

Heute ist Sonntag, lassen wir es mal langsam angehen. Das Meer ist noch so unruhig wie gestern, also schauen wir gar nicht, ob das Wasser vielleicht wärmer geworden ist. Bald kommt der Bäcker und es gibt Frühstück. Dann gemütliches Packen. Die Sonne scheint schon wieder ziemlich heiß als wir endlich abfahrbereit sind. Der Platz unter den Olivenbäumen war wohl der gleiche wie damals; den Sturm haben wir hier jedenfalls gut geschützt überstanden. Nochmal ein Foto machen damit wir es beim nächsten Mal leichter wiedererkennen. Tschüß Murter, wir kommen bestimmt mal wieder.

Auf der D8 geht es nach Norden. Eine gute Stunde später sind wir in Zadar, umkreisen nochmal die Altstadt und spendieren uns ein Eis und einen Kaffee. Währenddessen sieht man immer mehr Wolken am Himmel. Weiter, der Ausschilderung zur Insel Pag folgend. Man fährt jetzt auf ziemlich gerader Strecke aufs Festland zu: Die Wolken über dem Gebirge schauen bedrohlich aus! Bis Razanac bleibt es aber erstmal trocken. Hier geht es links auf der D106 über die große Brücke nach Pag und hier soll es einen netten Campingplatz geben; das wäre Plan B. Doch da es noch nicht regnet fahren wir mal weiter.

Wir wollen, wie vor 9 Jahren, nach Novalja auf den Campingplatz. Das sind nur noch knapp 50 km die wir ohne weiteren Halt durchfahren - vielleicht schaffen wir es ja doch, das Zelt aufzubauen bevor es zu regnen beginnt? Noch ist es trocken ... Kurz vor Novalja Zweifel ob der ausgeschilderte Campingplatz wirklich der richtige ist. Deshalb fahren wir noch eine Extrarunde durch den Ort. Das kostet wertvolle Minuten, so daß wir - als wir endlich dort und am bürokratischen Empfang vorbei sind - uns auf den erstbesten Platz stellen und mit den ersten Regentropfen das Zelt aufbauen.

Der Platz ist riesig und eigentlich nur zu einem Viertel gefüllt - dieses Viertel sind die ersten 4 Reihen am Wasser wo die Leute dicht gedrängt aufeinander hocken. Dafür zahlen sie wahrscheinlich auch noch extra viel Geld. Sind alle irgendwie grießgrämig drauf. Als wir auf dem Weg zum Strand eine Abkürzung am Rande einer Parzelle nehmen - scheint als sei hier niemand zu Hause - kracht hinter uns die Tür des Campers auf und ein älteres Ehepaar beginnt loszuschimpfen was uns einfiele über andere Leute Platz zu gehen! Au weia, wo sind wir hier hingeraten? Kleingartensiedlung Hintertupfingen? Auf den restlichen drei Viertel des Platzes dagegen stehen hier und da noch ein paar Wohnmobile verstreut, mit viel Abstand zum Nachbarn - so wie wir mit unserem Zelt. Es gibt einen großen Gaststättenkomplex - endlich essen: Pizza. Es gibt zwei Märkte - einer hat auch Sonntag abends geöffnet. So müssen wir nicht nochmal raus in den Ort. Das Wetter scheint doch wieder besser zu werden, hoffen wir mal das Beste für morgen.

Rundfahrt Pag

Strahlend blauer Himmel, na also :) Auf zur Rundfahrt. Gestern, bei dem trüben Wetter, sind wir ja ohne Stop durchgefahren. Wird Zeit, daß wir uns die Insel in Ruhe ansehen. Die Abfahrt verzögert sich leider etwas: Ich hatte heute früh, ganz zeitig, mein Kamera-GPS im Waschhaus zum Laden an die Steckdose gehängt. Und das ist nun nicht mehr da! Nachfrage bei der Verwaltung: Putzleute haben nix gesehen und nix weggenommen. Selbst noch die ganze Umgebung absuchen ob es vielleicht doch noch irgendwo herumliegt ... nix :( An den neuen Besitzer: ich hätte noch eine Reihe Original-Zubehör zum Solmeta günstig abzugeben! Wir erinnern uns mal wieder daran, daß Geräte mit fest verbautem Akku sch§$%&. sind, unsere Telefone haben leider auch nur solche; ich werde wohl als nächstes eine Ladesteckdose ans Motorrad bauen müssen.

Naja, jetzt nicht weiter ärgern sondern den schönen Tag genießen. Halb zwölf fahren wir endlich los, zuerst direkt nach Lun am nördlichen Ende der Insel.

Lun, HafenLun, Hafen

Foto-Pausen gibt es dann auf dem Rückweg. Die Kontraste zwischen karger Mondlandschaft und üppigem Grün sind beeindruckend.

Parken am OlivenhainParken am Olivenhain

Bei Lun gibt es einen Hain mit uralten Olivenbäumen zu durchwandern - wir gehen sogar ein Stück in unseren dicken Klamotten.

BegegnungBegegnung

Dann geht es zwischendurch zurück zum Campingplatz: Mittagspause, Picknick, schwimmen.

Später fahren wir nochmals los, jetzt in Richtung Pag. Heute lohnt sich der Stop am Aussichtspunkt hoch über dem Ort:

Pag, der OrtPag, der Ort

Toller Blick über die Insel hinweg auf das Gebirge am Festland! Unten nehmen wir dann die kleine Straße die an der Bucht entlang über Bosana zurück nach Norden führt.

Der Feldweg an der BuchtDer Feldweg an der Bucht

Es ist in sämtlichen Karten als Straße eingezeichnet, tatsächlich jedoch ab Bosana nur noch ein Feldweg - schön :)

Zurück in Novalja gehen wir noch Einkaufen und dann ist Feierabend.

Ins Landesinnere

Abfahrt 8:16 - das ist Rekord! Wir wollen eine frühe Fähre aufs Festland nehmen und schauen, daß wir möglichst weit kommen bevor es zu heiß wird. Hab mich bei der Abfahrtszeit der Fähre allerdings um eine halbe Stunde vertan - Heike nutzt die Zeit, um nochmal zurück nach Novalja zu fahren und Frühstück zu besorgen, während ich darauf warte, daß der Fahrkartenverkauf beginnt.

Viertel vor zehn sind wir auf dem Festland und nach ein paar Kurven bergan auf der D8 nordwärts. Irgendwann ein Tank-Stop, ein Foto-Stop, dann doch eine kleine Pause in Senj: Kaffee und ein Eis. Auch ein netter Ort, war mir auf der Herfahrt gar nicht aufgefallen.

In Novi Vinodolski dann Abschied vom Meer; wir biegen rechts ab und fahren hinauf in die Berge des Velebit-Gebirges. Hier herrscht wieder Ruhe. Zwischen Breze und Jasenak geht es bis auf 1.100m hinauf - schön kühl hier, Picknick - und wieder hinunter auf etwa 300m in Ogulin. Während wir in einem Kaffee sitzen stellen wir fest, daß wir hier auf der ersten Tour auch vorbei gekommen sein müssen. Es soll mitten im Ort eine Sehenswürdigkeit geben: Die Dobra-Schlucht und den Djulin Ponor - doch wir sehen während der Durchfahrt nichts davon.

Es geht weiter auf schöner Strecke in Richtung Duga Resa. Es wird langsam ungemütlich warm aber es ist nicht mehr weit. Kurz vor Duga Resa, in Belavici, ist dann auch der Campingplatz ausgeschildert. Der Weg dorthin ist abenteuerlich: statt über die alte einspurige Brücke, die inzwischen nur noch für Fußgänger ist, geht es über eine Ponton-Brücke über den Fluß. Erstaunlich stabil, hätte erwartet, daß das irgendwie schaukelt. Und dann sind wir am netten Kamp Slapic am Fluß Mreznica.

Nachdem das Zelt steht und Heike mal im Fluß schwimmen war gehen wir über die alte Brücke hinüber zum kleinen Supermarkt. Später gibt es in der Wirtschaft am Campingplatz lecker Gegrilltes ...

Zurück nach Slowenien

Heute beginnt die Heimreise. Erste Etappe: Bled in Slowenien. Wir sind an dem See dort schon oft vorbei gefahren und wollen nun auch einmal dort übernachten.

Zur Grenze, nach Crnomelj, Semic, Podhosta - nette Strecke, nicht viel los. Allerdings bewölkt sich der Himmel immer mehr. Als wir bei Dolenjske Toplice das Tal der slowenischen Krka erreichen schaut es in Richtung Südwesten schon ziemlich finster aus. Zuzemberk bietet sich eigentlich für eine Rast an doch der drohende Regen läßt uns weiter fahren. Wir haben aber Glück und fahren am Regen vorbei; nur einmal ist die Straße kurz ein bisschen naß.

Bei Gabrovcec rechts neben der Straße ein Picknick-Tisch und ein Pump-Brunnen; laut Inschrift am Brunnen gerade mal vor zwei Tagen fertiggestellt - Mittagspause. Nun weiter, geradewegs nach Ljubljana und mitten durch. Das klappt erstaunlich gut und stadtauswärts nach Norden finden wir ein ein McDonalds: Kaffeepause. Wir haben McD in Kroatien nicht wirklich vermißt aber jetzt wird uns bewußt, daß wir dort keinen einzigen gesehen haben!

Nun weiter durch Kranj in Richtung Bled. Ich weiß nicht genau warum aber das Navi führt uns hinter Dolenja Vas auf die linke Seite der Sava und eine Nebenstraße entlang. Die kürzeste Strecke nach Bled war das nicht aber schön :) Dann sind wir in Bled und fahren am See entlang zum Campingplatz. Hm ... hier müssen Busladungen von Leuten unterwegs sein. Am Eingang zum Campingplatz ( 4 Sterne!) hören wir andere Motorradfahrer diskutieren "... voll, und was glaub ihr wie teuer das hier ist ..." - ok, wir steigen gar nicht erst ab und drehen sofort um. Das war der Bleder See.

Plan B: Bohinjska Bistrica. Eine Viertelstunde später stehen wir auf dem Campingplatz und haben auch bald einen schönen Platz gefunden. Es ist hier zwar auch recht voll aber die Leute verteilen sich ganz gut auf dem großen Platz.

Zurück nach Italien

Am morgen war es total neblig. Während wir in Ruhe frühstücken löst sich die Suppe dann auf. Vielleicht wird der Tag gar nicht so schlecht. Packen und Abfahrt. Zurück nach Bled, dann über ein paar Dörfer hinüber zur Hauptstraße 202 nach Kranjska Gora wo die 206 hinauf zum Vrsic Pass beginnt.

Bis hier her war das Wetter wieder richtig schön geworden doch in Richtung Pass schaut es düster aus. Na, wird schon nicht so schlimm werden.

Also schrauben wir uns die engen Kehren, immer noch Kopfsteinpflaster, zum Paß hinauf. Nicht viel los, nur ein paar andere Motorradfahrer. Oben ist es wolkig aber trocken und zu kalt zum Anhalten. Schnell wieder drüben runter ins Tal der Soca. Heil unten angekommen endlich eine kleine Rast.

Rast im Soca-TalRast im Soca-Tal

Weiter das Soca Tal hinab und in Zaga rechts abgebogen in Richtung Italien. Hier waren wir auch schon einmal; eine tolle Strecke und fast nichts los. Unterwegs schaut es immer mal wieder recht finster aus ... In Tarcento Kaffee-Pause in der Bar in der wir auch beim letzten Mal angehalten haben. Sie haben umgebaut, ist größer geworden. Als wir wieder raus kommen sehen wir drohend dunkle Wolken von Norden - da wo wir vorhin hergekommen sind. Wir beeilen uns jetzt besser, ist noch ein Stück bis zum Lago di Cavazzo wo es einen Campingplatz geben soll.

Unten in der Ebene angekommen führt die SS13 nordwestlich in Richtung Berge. Und dort schaut es gar nicht gut aus, es scheint ganz heftig zu gießen! Wir kommen an Gemona del Friuli vorbei und sehen ein Camping-Schild nach rechts in den Ort - das könnte klappen. Nach etwa zwei Kilometern stehen wir tatsächlich vorm Eingang eines Campingplatzes. Am Empfang gerade noch Bescheid sagen, daß wir gerne erst mal das Zelt aufstellen wollen, rein und einen Platz suchen; das Gelände ist nirgendwo eben, das wird schwierig. Währenddessen fallen die ersten Tropfen: ok, stop. Zurück zum Eingang - wir kehren besser erst in der zum Campingplatz gehörenden Bar ein! Eine weise Entscheidung - keine zwei Minuten später beginnt es wie aus Eimern zu schütten.

Es dauert keine Stunde dann herrscht wieder Sonnenschein. Prima, jetzt können wir in Ruhe das Zelt aufstellen. Ganz hinten oben ist der Boden schon wieder gut getrocknet und auch gar nicht so schief. Während wir aufbauen trudeln immer mehr Motorräder ein; am Ende sind es so viele wie noch nie zu vor auf einem Platz. Nicht alle haben soviel Glück gehabt wie wir. Ein Paar aus der Schweiz hängt sich komplett zum Trocknen auf.

Hunger! Wir fragen an der Rezeption: Pizzeria gibt es im Ort, etwa einen Kilometer den Berg hinauf. Ok, es waren dann etwas mehr als zwei Kilometer. Aber der Spaziergang hat sich nicht nur wegen der Pizza gelohnt: Gemona del Friuli ist ein sehenswertes Örtchen. Natürlich gibt es - wir sind schließlich in Italien - auch ziemlich leckeres Eis. Während wir das essen schauen wir dem Treiben auf dem zentralen Platz zu.

Später zurück zum Campingplatz und Gute Nacht.

Zurück nach Hause

Der letzte Morgen begrüßt uns nochmal mit schönstem Sonnenschein. Während drumherum alles noch schläft gibt es einen ersten kleinen Kaffee und wir packen zusammen. Frühstück gibt es dann in der Bar vom Campingplatz. Dann geht es los zur Dolomiten-Tour.

Ich habe anscheinend die richtigen Nebenstraßen rausgesucht denn in den ersten Stunden ist auf den Straßen fast nichts los. Obwohl wir nun schon mehrmals in dieser Gegend waren sind das heute alles neue Strecken und wie gewohnt sehr schön. Es geht bis auf 1.600m zum Passo Montecroce di Comelico und dann hinab ins Sextental.

Bei San Candido trifft die Straße dann auf die E66 die von Ost nach West durch das Pustertal führt. Hier ist es vorbei mit der Ruhe - dicker Verkehr bis es nördlich von Brixen auf die Brennerstraße geht und der Hauptverkehr ab hier die Autobahn nimmt. Das hat keinen Spaß gemacht.

Ab hier ist der restliche Weg fast schon Routine: Brenner - heute halten wir hier und sehen uns kurz das Einkaufszentrum an, auf der Suche nach einer Toilette. Innsbruck: Stopp beim McDonalds. Im Westen schaut es finster aus. Doch auf dem weiteren Weg - Mittenwald, Garmisch-Partenkirchen, Murnau - bleiben wir davon verschont.

Wieder zu Hause!

Epilog

Tolle 4 Wochen, super Wetter und eigentlich alles gut gegangen.

CampingGaz Kartuschen gibt es in Konzum-Märkten in Kroatien.

Wlan gibt es auf manchen Campingplätzen, in manchen Ortschaften findet man auch das eine oder andere offene Netz.

Anbei eine kleine Übersicht über die gefahrenen Strecken und die Preise der Campingplätze