Auf der Küstenstraße nach Süden

Damals gab es eine Fähre zwischen Baska auf Krk und der Insel Rab. Doch die Dame die ich am Empfang gestern danach gefragt habe wusste das nicht einmal. Stattdessen gibt es nun eine Verbindung Valbiska – Lopar. Doch die geht jetzt in der Nebensaison zu unmöglichen (für uns Urlauber) Zeiten. Rab fällt deshalb erstmal aus. Also fahren wir über die Maut-Brücke aufs Festland und dann sehen wir weiter.

Vor der Mautstelle am Ende der Brücke ist eine Baustelle; ob es deshalb zur Zeit nichts kostet? Bis hier war schon ziemlicher Verkehr und alle haben es mal wieder suuuuper eilig - selbst die Touristen, warum nur? Ich rechne mit dem schlimmsten auf der Küstenstraße und so nehmen wir Plan B in Angriff: Fahrt durchs Hinterland - wo es möglich ist.Und möglich ist es gleich am ende der Brücke: unter der D8 hindurch und hinauf nach Mali Dol, Veli Dol und immer so weiter.

So geht das eine ganze Weile über nicht zu schlechte Straßen, immer wieder schön kurvig, hinauf und hinab. Wir treffen in Novi Vinodolski wieder auf die Küstenstraße D8. Und wir sind angenehm überrascht: hier ist ja fast nix los! Spätestens in Senj sind die letzten Einheimischen wohl auf die nahe Autobahn ausgewichen. Die D8 ist von hier bis zu unserem heutigen Ziel eine tolle Straße: leer, guter Zustand und - am Meer entlang - immer wieder schön kurvig. Wir sehen unterwegs bedeutend mehr Motorräder als Autos. Als wir mal Pause machen fährt sogar eine Kolonne Finnen vorbei. Später überholen wir sie bei deren Rast. Irgendwann holen sie uns wieder ein, fahren eine ganze weile hinterher und ziehen dann gemütlich an uns vorbei. Einer hat einen Elch am Lenker festgeschnallt, das erzählen wir besser nicht dem Herrn Meyer, der bleibt sicher im Tankrucksack während der Fahrt.

Die Tankstelle in Karlobag hat noch für eine halbe Stunde geschlossen. Das kommt uns ganz gelegen: einen Kaffee trinken und ein Eis essen. Und zusehen wie weitere Gruppen von deutschen, italienischen, holländischen und was weis ich nicht alles Motorradfahrern vorbei ziehen. Langsam wird es unheimlich: was machen die alle hier? Wieso hier und heute? Gibt es irgendwo ein Motorradtreffen?

Wir fahren schließlich weiter. Starigrad-Paklenica ist dann Endstation. Wegen des Nationalparks gibt es einige Campingplätze in der Gegend. Wir schauen uns zwei an und bleiben schließlich beim dritten: Kamp Paklenica. Der ist recht groß, einem Hotel zugehörig und schön schattig, natürlich auch mit Strand. Zelt aufbauen, schwimmen, einkaufen. Schließlich im Restaurant am Hotel eine Grillplatte für zwei.