Nach hause Teil I

Piran - Bruneck/St. Lorenzo

Dienstag, 12 September 2000,
395 km

Es geht nach Hause, leider; kein Aufschub möglich. Wir brechen zeitig auf, es wird ein langer Tag werden.
Auf der 111 passieren wir Izola und Koper. Nach weiteren 5 km biegt die
Nr. 10 nach rechts ab. Hinter Rizana kriecht eine lange Schlange von
LKWs den Berg hinauf; in einer Kurve ist ein großer Rastplatz:
zweites Frühstück und warten auf ruhigere Verhältnisse
auf der Straße. Nach weiteren ca. 10 km dicken Verkehrs - wir
befinden uns auf der Hauptverkehrsstraße nach Ljubljana - endlich
die Autobahn; jedenfalls für die Blechlawine. Für uns dagegen
ab jetzt Straße frei!

Die Nr. 10 führt nun fast autofrei knapp 30 km nach Norden. Bei
der Ortschaft Razdrto biegen wir auf die Nr. 12 nach Westen ab:
Richtung Nova Gorica. Der Verkehr wird wieder stärker, ist aber
erträglich. Wir kommen gut voran. Ca. 15 km vor Nova Gorica
interpretiere ich die Karte falsch, verpasse eine Abzweigung und wir
finden uns plötzlich doch auf der Autobahn die hier H4
heißt. Naja, so sind wir schnell in der Stadt und durch und nun
wird es wieder ruhiger.

Auf der 103 fahren wir nun nordwärts das Soca-Tal hinauf.
Wenn noch mehr Zeit wäre ließen sich hier gut ein paar
Abstecher in die umliegenden Berge machen ... Wir passieren Kanal und
sind bald in Tolmin. Nun geht es auf der 203 durch bereits bekannte
Landschaft, weiter das Soca-Tal hinauf. Nächste Station: Kobarid.
Hier investieren wir die letzten slowenischen Münzen im bekannten
Café mit dem besten Eis der Welt. Weiter auf der 203 an Bovec
vorbei und den Paso di Predil hinauf. Hier heisst es entgültig
Abschied nehmen von einem Land, das uns in den vergangenen Wochen sehr
ans Herz gewachsen ist.

Von hier fahren wir nach Tarvisio (Italien) und weiter nach
Österreich. Bei Gailitz finden wir nach kurzem Herumirren die
Straße Nr 111, auf der wir westwärts fahren. Nach
Kötschach wird auf der Karte aus der roten Hauptstraße eine
gelbe Landstraße. In Wirklichkeit wird es noch besser ... Die nun
folgenden ca. 50 Kilometer sind als Karnische Dolomitenstraße
eingezeichnet. "Dolomiten" klingt nicht nur gut sondern macht
unheimlich Spaß: Kurven, Kurven, Kurven. Dass die Strecke
für Anhänger gesperrt ist, bedeutet jedoch nicht, dass einem
nicht plötzlich ein Reisebus in einer Kurve entgegenkommt ... In
einem der Bergdörfer machen wir Rast bei Apfelstrudel und Kaffee
und überlegen uns, wie weit wir denn noch fahren sollen - es ist
inzwischen schon später Nachmittag. Bis nach Hause kommen wir auf
keinen Fall. Aber noch ist es zu früh zum Anhalten.

Wenig später sind wir wieder in Italien, auf dicht befahrener
Hauptstraße geht es in Richtung Bruneck. Und hier ist
Schluß - es wird langsam dunkel und wir sind müde; nun
suchen wir einen Campingplatz. Es dauert aber noch etwas bis wir in St.
Lorenzo, weiter in Richtung Brixen, einen Platz finden. Etwas teurer
aber gut ausgestattet. Und im Dorf gibt es leckere Pizza ...
verlängerter Abschied sozusagen und wir gönnen uns ein Glas
Wein dazu.