Pyrenäen

Vorwort

Freitag, 25 Mai 2001, 0 km

In diesem Jahr haben wir uns die Pyrenäen als Ziel ausgesucht.

Im Nationalpark AigüestortesIm Nationalpark Aigüestortes

Mal sehen, ob wir es auch wirklich bis dorthin schaffen und nicht schon auf dem Weg zuviel Zeit verbringen: Schwarzwald, Elsaß, Massiv Central? nach Allem was ich darüber gelesen habe, kann man da schon viel Zeit verbringen ... aber wir haben ja 4 Wochen :-))

Aufbruch

München - Altkirch

Samstag, 02 Juni 2001,
0 km

Was haben wir bloß den ganzen Morgen gemacht? 10:30 ist es
endlich soweit. Die Motorräder sind gepackt und es kann losgehen.
Der Himmel in München ist bedeckt, weiter im Westen - da wo wir
heute hin wollen - soll es immer noch regnen. Aber das letzte
Satelitenbild von Frankreich heute morgen sah schon nicht mehr so
schlimm aus wie in den vergangen Tagen. Wir bleiben bei unserem Plan,
nach Westen und durch Frankreich zu fahren.

Wir fahren gleich in München auf die A96 in Richtung Lindau. Wir
sind noch nicht richtig aus der Stadt hinaus als die ersten
Regentropfen auf dem Visier erscheinen; also kurzer Stop und
Regenkombis angezogen. Glücklicherweise bleibt es für die
nächsten 200 km bei den paar Tropfen.

Hinter Memmingen geht auf der A7 ein kurzes Stück nach Norden und
dann verlassen wir endlich die Autobahn. Von nun an geht es auf
Bundesstraßen weiter nach Freiburg. Wir fahren durch Biberach,
Saulgau, Sigmaringen, Tuttlingen - von ein paar gelegentlichen
Regentropfen abgesehen ist es immer noch trocken. Ausgerechtet als die
Strecke endlich etwas interessanter wird - wir sind jetzt unterwegs zum
Titisee - beginnt es tatsächlich zu regnen! Vom Schwarzwald ist
heute nicht viel zu sehen.

Hier oben am Titisee gönnen wir uns eine Rast in einem Gasthaus:
eine heiße Suppe, ein Kaffee und abwarten, wie sich das Wetter
draußen entwickelt. Nach einer Weile scheint der Regen auch
nachzulassen und wir machen uns wieder auf den Weg. Auf halber Strecke
nach Freiburg hat der Regen dann wirklich aufgehört. Na also, dann
kommen wir heute doch noch ein Stück weiter.

Bei Freiburg geht es nochmal auf die Autobahn: die A5 in Richtung
Süden und dann die A36 in Richtung Mulhouse, Frankreich. Weiter im
Westen schaut es recht bedrohlich finster aus - im Süden dagegen
etwas heller. Gerade als ich anhalten möchte, um eine Karte der
Gegend aus dem Koffer zu holen, beginnt es wieder zu regnen; ziemlich
heftig diesmal. Also einfach mal weiter in Richtung Süden.
Irgendwann ist Altkirch ausgeschildert - soweit ich mich erinnern kann
ist das die richtige Richtung.

Eine gute halbe Stunde später sind wir dort. Langsam sollten wir
uns überlegen, wo wir die kommende Nacht verbringen wollen. An der
Straße hierher, der D432, waren ein oder zwei Hotels oder
Pensionen ausgeschildert - wir versuchen jetzt einfach mal eine davon
zu finden. Wir irren ziemlich lange durch die - bei schönem Wetter
sicher hübsche - Stadt und finden bei der Touristeninfo zumindest
eine Adresse und eine Karte, die die Richtung weist. Wir finden
schließlich eine Art Motel, schon wieder etwas außerhalb
des Ortes. Aber die Preise für eine Übernachtung sind
beachtlich!

War da nicht auch ein Campingplatz ausgeschildert? Es hat gerade wieder
aufgehört zu regnen, es scheint heller zu werden - also gut,
versuchen wir das. Kurz darauf haben wir den Campingplatz gefunden, es
stehen auch ein paar Zelte da. Ja, wir bleiben hier. Kaum haben wir das
Zelt aufgebaut, die Sachen verstaut und uns ein bißchen umgesehen
fängt es nochmal an zu regnen; zu gießen. Wir verziehen uns
in die kleine Gaststätte, die zum Campingplatz gehört und
lassen uns ein leckeres Abendessen schmecken. Etwas später
hört der Regen für heute auch endgültig auf - na, das
war doch perfektes Timing!

Zweiter Tag

Altkirch - La Tour-du-Meix

Sonntag, 03 Juni 2001,
0 km

Heute Morgen regnet es doch wieder; aber es scheint schon aufzuklaren.
Nach einer Stunde hat es aufgehört und es kommt zum ersten Mal die
Sonne heraus. Gegen 11:00 können wir endlich aufbrechen. Die
Richtung für heute: Südwest.

Die D419 führt uns nach Belfort. An einer Tankstelle hier gibt es
nicht nur Benzin sondern auch Baguette: Frühstück.
Währenddessen wird es irgendwie dunkler und dann beginnt es sogar
wieder leicht zu regnen! Weiterfahrt also vorsichtshalber in
Regenkombi; es ist sowieso ziemlich kühl heute, da stört das
nicht weiter.

Irgendwie finden wir hier wieder raus und fahren auf der N437 nach
Montbéliard. Der Regen? Dem scheinen wir nun immer hinterher zu
fahren. Manchmal ist die Straße noch naß - doch von oben
her bleibt es zum Glück trocken. Wir fahren auf der D438 aus der
Stadt raus und biegen bei Voujeaucourt nach rechts ab, um nun auf der
N436 am Fluß entlang zu fahren. Gar nicht weit entfernt, weiter
im Westen, scheint gerade ein heftiger Regenschauer runterzukommen.
Nach ein paar Kilometern haben wir den leider eingeholt; Zeit für
eine kleine Kaffeepause in der Bar des Dorfes.

Nach der kurzen Pause ist die dicke Wolke verschwunden; nochmal
Glück gehabt. Es geht weiter auf der D438 und bei Medière
dann auf die N83. Die bringt uns nun bis Besancon. Die Strecke ist
schön, schlängelt sich immer wieder am Fluß Doubs
entlang - soweit eine Nationalstraße eben Kurven
zuläßt. Dafür, daß heute Sonntag ist scheint auf
der Straße wenig los zu sein.

Besancon ist schnell durchquert und nach kurzer Suche auch die richtige
Straße für die Weiterfahrt gefunden: die N83, die jetzt nach
Süden führt. Ein Stück aus der Stadt raus windet sich
die Straße einen Berg hinauf - gut dass heute Sonntag ist und
keine LKWs auf der Straße sind. Die nächsten 100 km sind
wenig spannend: es geht ziemlich gerade und eben; die Straße ist
um die meisten Ortschaften herum gebaut.

Wir passieren Poligny und sind bald darauf in Lons-le-Saunier. Rast in
einem Café am hübschen Marktplatz: wie weit fahren wir denn
heute noch? nicht mehr weit von hier ist ein Stausee und die Karte
zeigt mehrere Campingplätze in der Gegend; das sieht doch gut aus.

Über D52 und N78 geht es bis Pont-de-Poitte. Hier biegen wir
rechts ab; die D49 und D60 bringen uns nach La Tour-du-Meix. Endlich
keine Hauptstraße mehr!!! Und wo ist nun der Campingplatz, der
hier laut Michelin-Karte sein soll?? Keiner zu sehen. Schade, also
weiter. Auf der D470 geht es weiter in Richtung Stausee. Plötzlich
ist links doch ein Campingplatz ausgeschildert: Na also, Camping
Sourchauffant, La Tour-du-Meix. Vorne am See sind zwei Restaurants, die
beide ein recht preiswertes Menü im Angebot haben. Leider gibt es
die Speisekarten nur in französisch - aber die Wahl war gut.

Dritter Tag

La Tour du Meix - Cublize

Montag, 04 Juni 2001,
0 km

Heute ist Sightseeing angesagt; ab jetzt keine Hauptstraßen
mehr!! Doch wir haben noch ein kleines Problem: wir müßten
mal wieder tanken, doch heute ist Feiertag. Die nächsten
größeren Ortschaften sind im Westen, also machen wir uns
erstmal in diese Richtung auf den Weg.

Nur wenige Kilometer später, in Orgelet (D470) ist eine Tankstelle
24/24, wie es überall so schön heißt. Allerdings nur
mit Tankautomat. Leider nimmt der trotz dickem VISA-Wapperl außen
dran weder unsere Kredit- noch EC-Karten ! Mist, was jetzt? Wir sind
nicht die einzigen, die hier tanken möchten und Heike kann eine
Französin, die gerade fertig ist, davon überzeugen, daß
wir ihr 100 FF geben und sie dafür mit ihrer Karte etwas Benzin
für uns zapft - puh, erstmal gerettet!

Jetzt geht es wirklich los. Auf D3 und D60 fahren wir durch Onoz,
Cernon, Condes nach Thoirette. Die wunderschöne Landstraße
führt durch Wald und Felder, manchmal hoch oben manchmal unten
neben dem Fluß Ain entlang. Die Überraschung in Toirette:
hier hat ein Supermarkt geöffnet! Der kommt uns gerade recht zu
einem zweiten Frühstück mit Baguette, Schinken und Käse.

Wir bleiben auf der rechten Seite des Flusses und fahren nun auf der
D936 weiter nach Süden. Etwa auf halbem Weg nach Corveissat biegt
links ein schmales Sträßchen. Das ist die D59, die dicht am
Fluß entlang führt, wie ich leider zu spät merke. So
fahren wir nun auf schöner kurviger Straße hinauf nach
Corveissat und weiter auf der D59B durch den Wald. Bald erreichen wir
eine Stelle, wo die Straße an die Schlucht herran führt: von
hier hat man eine schöne Aussicht auf den Fluß, die D59
unten entlang, die Brücke auf die andere Seite - war doch gar
nicht so schlecht, daß ich mich verfahren habe.

Es geht weiter nach Cize und nun auf der D59, vorbei an
Romanèche bis Hautecourt-Romanèche. Hier treffen wir auf
die D979. Nach rechts führt sie nach Bourg-en-Bresse, unserem
nächsten Ziel - die 100FF Benzin sind nämlich bald wieder
hin. Die Straße führt die letzten Kilometer fast
kerzengerade auf die Stadt zu. Dahinter ist viel flaches Land und weit
im Hintergrund sieht man wieder Berge. Das muß der Beginn vom
Massiv Central sein. In Bourg angekommen finden wir zwar keine
Tankstelle - wieder nur Automaten - aber eineNn McDonalds; dann tanken
wir erstmal selbst. Au wei, ist das teuer hier ...

Nächste Möglichkeit zum Tanken ist dann wohl Macon, ca. 30 km
westlich und laut Karte etwas größer als Bourg. Die
Straße dorthin, die N79 ist nicht so schlimm wie befürchtet;
zwar fast schnurgerade, aber etwas hügelig und durch grüne
Landschaft. In Macon dann endlich eine richtige Tankstelle - der Tag
ist gerettet. Wir sind nun auch schon fast am Fuß der Berge, die
wir vor 2 Stunden gesehen haben. Da fahren wir jetzt rauf.

Wir verlassen die Stadt auf der N6 nach Süden. Nach wenigen
Kilometern, in Creches-sur-Saone biegen wir nach rechts in die D31 ab.
Nun geht es hinauf in die Weinberge. Wir fahren kreuz und quer, immer
weiter bergan, grobe Richtung: Westen. Es ist unmöglich den Weg
auf der Karte mit zu verfolgen, wenn man nicht an jeder Kreuzung
anhält. Und Anhalten geht im Moment nicht - die Strecke macht zu
viel Spaß! Wir passieren Ouroux und erreichen einen großen
Kreisverkehr in der Nähe von Monsols. Ah ja, jetzt paßt auch
die Karte wieder.

Nun geht es weiter nach Süden. Die D23 führt kilometerlang
schön kurvig durch Wälder. Die D9 führt dann ins Tal
hinab. Hier fahren wir ein kurzes Stück auf der Hauptstraße
D485 nach Norden und biegen gleich wieder links auf die D9 ab. Ein
kurzes Stück bergan und dann nochmal links: die D54 nach Gandris.
Kurven, Kurven, Kurven! In Gandris treffen wir auf die D504 die aus dem
Tal kommt und nach Westen führt. Noch gut 10 km schöne
Strecke und wir sind in Cublize. Hier gibt es einen Campingplatz in der
Nähe des Sees. Da bleiben wir für heute.

Vierter Tag

Cublize - Massiac

Dienstag, 05 Juni 2001,
0 km

Am Himmel sind ein paar Schleierwolken, es wird doch nicht schon wieder
schlechtes Wetter geben?? Egal, wir fahren ja in den Süden. Mal
sehen, wohin es uns heute verschlägt.

Auf der D504 starten wir nach Westen. In der Nähe von Thizy wird
die Straße richtig zur Hauptstraße. Hier bietet sich aber
gleich eine Gelegenheit zum Abbiegen: Über die kleine D9Eb/D9L
geht es wunderschön durch verschlafene Landschaft nach Süden.
Dann geht es weiter auf der D9 nach Westen. Das ist doch wieder eine
Hauptstraße, aber schön zu fahren.

Nahe Roanne treffen wir auf die beiden Hauptstraßen N7 und N82.
Da es sowieso Zeit für ein zweites Frühstück ist, fahren
wir die N7 ein Stück in Richtung der Stadt bis zum ersten
Supermarkt zum Einkaufen. Während der Rast überlegen wir uns
auch, wohin es nun weiter gehen könnte. Ganz in der Nähe
fließt die Loire, der könnte man gut ein Stück folgen.

Es geht auf der N7 zurück bis Parigny. Hier biegen wir rechts ab
auf die D45 - Hügel auf und ab durch unzählige Kurven zur
Loire. Wir bleiben erstmal auf dieser Seite des Flusses auf der D56.
Die Straße führt am Fluß entlang bis in die Nähe
von St. Jodart. Hier biegen wir nach rechts auf die D26 und
überqueren die Loire. Auf der D112 geht es bis Dance. Hm, etwas
weit nach Norden geraten; Wir nehmen ab hier die D8, wieder mal eine
Hauptstraße, um schnell ein Stück nach Süden voran zu
kommen.

Über St. Germain-Laval - Kaffeepause - geht es nach Boën.
Hier biegen wir nach rechts auf die N89 und kurz nach der Stadt links
auf die D6. Auf knapp 30 km führt eine tolle Straße
über den Col de Beal (1.300 m). Hier oben verläuft die Grenze
zwischen Rhone-Alpes und der Auvergne. Die Straße drüben
hinunter heißt nun D40 und führt nach Vertolaye. Hier folgen
wir der Hauptstraße ein kurzes Stück nach links und biegen,
über eine winzige Brücke, gleich wieder nach rechts auf die
D37 ab.

Es geht wieder bergauf nach Saint-Amant-Roche-Savine und drüben
runter nach Saint-Germain-l'Herm. Und es geht so schön weiter
über D33, D702, D701 bis Saint-Jean-Saint-Gervais. Die D652
hinunter nach Auzon weiter durch die hübsche Landschaft - die
Straße selbst ist leider frisch mit Splitt bedeckt; das macht
weniger Spaß. In Auzon fahren wir an einem kleinen Campingplatz
vorbei. Der schient sogar geöffnet zu sein. Aber es ist noch zu
früh, wir wollen noch ein Stück weiterkommen.

Auf der D5 geht es nun nach Lempdes. Hier beginnt die N9 nach
Süden. Diese Hauptstraße führt durch die Gorges de
Allagnon. Keine besonders tiefe Schlucht, aber eine schöne kurvige
Strecke am Fluß entlang. Dann sind wir in Massiac. Jetzt wird's
Zeit an die Übernachtung zu denken. Am westlichen Ende des Ortes,
am Sportplatz in der Nähe der N122 finden wir den örtlichen
Campingplatz. Das Schwimmbd wird leider gerade renoviert ...

Fünfter Tag

Massiac - Lac du Fey

Mittwoch, 06 Juni 2001,
0 km

Es regnet! Nach dem Frühstück hört es auf, die Sachen
trocknen auch recht schnell. Um 10 Uhr haben wir gepackt und machen uns
auf den Weg. In der Nähe des Campingplatzes beginnt die D21, die
erstmal in ein paar Serpentinen einen Berg hinauf führt. Oben
biegen wir nach rechts auf die D55, die in das nächste Tal
hinunter führt. Vorbei an Auriac-l'Église biegen wir links
auf die D9, ein kleines Sträßchen durch die Gorges de la
Siaune.

Es ist wunderschön hier und wir sind, wie so oft in den letzen
Tagen, ganz allein auf der Straße. Irgendwo unterwegs, ich
realisiere es leider zu spät, sitzt ein großer Greifvogel
auf einem Zaunpfahl direkt am Weg. Ich bin so verblüfft, daß
ich gar nicht auf die Idee kommen, dem Motor abzustellen und anzuhalten
... und dann fliegt er davon ...

Wir fahren an Allanche vorbei, es geht wieder bergauf und dann ins
nächste Tal hinunter. Über den Bergen im Westen, den
zentralen Vulkanbergen des Massiv Central, hängen dicke schwarze
Wolken. So biegen wir auf der D3 lieber in Richtung Süden ab und
fahren nach Murat. Hier ist erstmal Gelegenheit für einen Kaffee.
Wir beobachten ein bisschen den Himmel; die Wolken ziehen ziemlich
schnell vorbei und es tun sich immer wieder große Lücken
auf, durch die die Sonne scheint. Von der D3 aus hat man vorhin schon
mal einen guten Blick auf den Paß de Peyol gehabt. Dort wollten
wir eigentlich die Bergkette überqueren. Es sah nicht gut aus:
Wolken, oben wo der Paß sein muß. Aber außenrum
fahren?? Ach was, wir haben doch Regenkombis! Wir fahren da jetzt
drüber! Inzwischen ist es 12.00 Uhr vorbei - zu dumm, jetzt haben
wir verpaßt, zu tanken! Selbst die Supermärkte hier haben
Mittagspause!! Rein rechnerisch sollte es aber noch über die Berge
reichen. Also los.

Es geht auf der D3 wieder ca. 8 km zurück, dann biegen wir scharf
nach links auf die D23 ab. Genau hier war es: von hier hat man diesen
tollen Blick auf die Berge rings um den Paß - und die Wolken ...
Eine halbe Stunde später sind wir oben (1.588 m); gerade so an der
Unterkante der Wolken die so für etwas Nebel sorgen. Kalt ist es
hier!! Wir fahren die D680 nach Nordwesten weiter. Auf dem Weg nach
unten beginnt es irgendwo zu regnen doch zum Glück nicht für
lange. Es geht wieder ein bisschen hinauf, dann führt die
Straße oben auf einem Bergkamm entlang durch den Wald. Hm, ich
schiele immer öfters auf den Kilometerstand und fahre immer
vorsichtiger; eine Tankstelle wäre nicht schlecht!

Bald erreichen wir Saler, ein nettes Örtchen mit gut erhaltenem
mittelalterlichen Kern, der selbst bei diesem schlechten Wetter
überraschend viele Touristen - Busladungen - anlockt. Die Kekse
müssen Schuld sein, die hier ofenfrisch zu kaufen sind: verteufelt
lecker!!
Aber das beste an diesem Ort: hier gibt es eine Tankstelle, die keine Mittagspause hat!!

Auf D22 und D122 geht es nun wieder hinunter nach Mauriac. Das Wetter
hilft uns bei der Enscheidung, wie wir jetzt weiterfahren: im
Süden hängen dicke Wolken, im Norden ebenso - im Westen
schaut es heller aus. Auf D678 und D105 geht es nun ins Tal der
Dordogne. Auf der kurvigen Fahrt nach unten gibt es einen
Aussichtspunkt auf den Fluß: sieht etwas seltsam aus da unten,
als sei da bis vor kurzem noch viel mehr Wasser geflossen. Bald kennen
wir den Grund dafür: Ein Stück weiter unten im Tal ist ein
Staudamm, der gerade renoviert wird; das Wasser ist komplett
abgelassen. Was da alles für Müll unten drin liegt ...

Wir fahren weiter am Fluß entlang und biegen dann nach links auf
die D75. Durch Wald und Felder führt die kleine Straße nach
Auriac. Die D65 bringt uns wieder zum Fluß hinunter und die D13
wieder weg, hinauf nach Bassignac-le-Haut. Weiter geht es nach
Süden. Bei St. Privat stoßen wir auf die D980 die wir nach
Westen fahren. Hm, wo bleiben wir eigentlich heute Nacht? Wenig
später ist ein Campingplatz ausgeschildert. Wir biegen rechts ab,
D29 nach Servières-le-Château. Weiter der Ausschilderung
folgend, über die D75 zum Lac du Fey. Noch einmal rechts und gut
einen Kilometer später sind wir da. Man ist noch am Renovieren
aber wir können bleiben. Der Campingplatz ist sehr schön am
See gelegen, ziemlich groß und wir sind ganz alleine ...

Sechster Tag

Lac du Fey - Banassac

Donnerstag, 07 Juni 2001,
0 km

Und wieder bedeckter Himmel, wir trödeln rum und beobachten
erstmal, was wird. Ich bemerke dicke rote Flecken an meinen
Füßen - da waren wohl gestern Abend ein paar besonders
üble Mücken dabei. Endlich kommt die Sonne raus.

Wir fahren nach Saint-Privat zurück. Hier biegen wir auf die D13
nach Süden ab. Wieder eine dieser netten kleinen kurvigen
Straßen. Unterwegs ist immer wieder eine Sehenswürdigkeit
namens "Tours de Merle" ausgeschildert, dem folgen wir jetzt einfach
mal. Nach ca. 10 km sind wir dann da: ist das hübsch! Beim
nächsten Mal schauen wir es uns aus der Nähe an! Man
müßte da runter laufen und hinterher natürlich wieder
hoch und wir sind uns schnell einig uns das in Motorradstiefeln zu
verkneifen heute.

Weiter gehts auf der D13 bis zur N120, der folgen wir ein Stück
nach Osten und biegen vor Montvert auf die D7 ab. In Laroquebrou fahren
wir weiter geradeaus, und biegen am anderen Ende des Ortes auf die D18
ab. Im Ort gab es eine Tankstelle, leider ist es gerade fünf nach
12 ...

Über D18, D64, N12, D20, D17, D66 geht es immer weiter nach
Süden, zum westlichen Abschnitt der Gorges de la Truyère.
Die D601 führt schließlich an der Westseite der Schlucht ins
Tal hinab. Leider kann man die schönen Kurven nicht richtig
ausfahren; hier wurden gerade Löcher in der Straße mit
Splitt geflickt - natürlich immer in der Kurve auf der Ideallinie!!

Unten biegt links die kleine D141 ab, die ab hier am Fluß entlang
nach Entragues-sur-Truyère im Osten führt. Nach einem guten
Kilometer werden wir abrupt gestoppt: eine Baustelle und kein
durchfahren möglich - schade. Erstmal auf die Karte schauen: Ein
Stück weiter am Fluß entlang ist eine Brücke, über
die man von der Südseite heran käme und dort ist auch eine -
unnummerierte - Straße eingezeichnet, die irgendwo an der D601
beginnt. Wenn wir das finden könnten ...

Also zurück zur Hauptstraße, die heißt hier unten
allerdings auf einmal D42 und nachdem sie den Fluß überquert
hat D901, naja. Ca. einen Kilometer weiter zweigt links eine kleine
Straße ab. Es sind lediglich ein paar Höfe ausgeschildert -
aber die sind in der Michelin-Karte eingezeichnet! Prima, das muß
es sein. Die Straße führt weit nach oben - Kurven, Kehren,
alles dabei was Spaß macht - und dann hoch über dem
südlichen Flußufer durch Felder vorbei an dem Dörfchen
Pomiès. Jetzt geht es wieder nach unten, ausgeschildert ist die
Kapelle Notre Dame d'Aynes, die unten am Fluß liegt - wir sind
auf dem richtigen Weg. Schon bald sind wir unten an der gesuchten
Brücke und fahren nun "wie geplant" auf D141 und D107 nach
Entragues-sur-Truyère. Hier findet sich schließlich auch
eine Tankstelle; der Umweg hätte nicht viel länger sein
dürfen.

Der nächste Abschnitt ist mal ganz anders: die D920 durch das
Valle du Lot. Das ist eine gut ausgebaute Hauptstraße über
Estaing nach Espalion. Es geht schön kurvig das Flußtal
hinauf - es ist so gut wie kein Verkehr, freie Bahn; die 25 km liegen
im Nu hinter uns :-)) Ab Espalion wird es dann wieder gemütlicher:
auf D6 und D988 geht es nach Saint-Laurent-d'Olt. Unterwegs halten wir
schon mal Ausschau nach einem Campingplatz; die wenigen, die es gibt
haben alle geschlossen! Unterwegs war noch einer ausgeschildert:
Campagnac, das liegt irgendwo in den Hügeln südlich des Tals.
Also ein Stück zurück und dann die D37 nach links den Berg
hinauf. Nach ein paar Kilometern stehen wir im Dorf vor dem Camping
Municipal: leider auch geschlossen! Nächste Möglichkeit ist
in Canilhac, ein Dorf weiter im Westen. Laut Karte gibt es von hier
eine Straße dort hin, D202; leider gibt es hier auf dem Land
keine Staßenschilder und wir biegen auf gut Glück links ab.
Aus dieser Straße wird bald eine Piste, es geht kilometerweit
durch den Wald, vorbei an einem Autofriedhof bis wir plötzlich auf
die N9 und die Autobahn daneben stoßen. Da haben wir uns wohl ein
bisschen verfahren.

Wenigstens weiß ich jetzt wieder, wo wir sind. Nun geht es
schnell auf der N9/D267 nach Banassac; da der ganze Verkehr nebenan auf
der Autobahn rollt, ist die Staße frei für uns. In Banassac
finden wir einen Campingplatz: direkt an der Autobahn??? Nein, das ist
auch nicht das Richtige. Am Kreisverkehr am Ortseingang ist eine
Informationstafel. Nach deren Auskunft soll es auf der anderen Seite
des Ortes noch Campingplätze geben. Nochmal 20 Minuten später
ist es endlich geschafft: Camping Sabot, direkt neben dem gleichnamigen
Golfplatz - sehr schön hier - in einer Schlucht mit Bach .

Gorges du Tarn

Banassac - Camarès

Freitag, 08 Juni 2001,
0 km

Die Suche nach dem Campingplatz gestern hatte doch auch etwas Gutes:
wir sind schon fast am Gorge du Tarn. Der Himmel ist heute bedeckt, die
Sonne kommt kaum durch - irgenwie trübe. Wir starten auf der D998
nach Sainte-Énimie. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen, als
wir fast immer alleine auf den Straßen waren, ist hier richtig
was los. Die Tarn-Schlucht ist eine der meistbesuchtesten
Sehenswürdigkeiten in Frankreich. Im Dörfchen Laval-du-Tarn,
das hoch oben am Rand der Schlucht liegt, hat man prima Aussicht
hinunter ins Tal. Dann führt die Straße in einigen Kehren
hinunter.

Unten in Sainte-Énimie angekommen, biege wir nach rechts auf die
D907 bis, die durch das Tal führt. Recht gemütlich, die
Landschaft genießend, geht es nun bis La Malène. Nach
einem Picknick unter den Schatten spendenden Bäumen am Parkplatz
biegen wir hier links ab auf die D43. Die führt an der
Südwand der Schlucht schmal, steil, in vielen Kehren nach oben. Es
bieten sich immer wieder tolle Ausblicke auf das Tal. Oben führt
die Straße erstmal weg von der Schlucht, auf die Hochebene
Chausse Méjan. Nach kurzer Zeit eine Kreuzung: wir biegen nach
rechts auf die D16, die weiter über Felder und durch
Waldstücke über die Ebene führt. Nach einigen Kilometern
biegt ein Sträßchen nach rechts ab zum Roc des Hourtous.
Hier ist ein kleines Restaurant mit Souvenierladen und Garten. Eine
Aussichtsplattform direkt am Rand der Schlucht gibt es und - puh, ist
das heiß hier auf einmal.

Nun geht es, zurück auf der D16, wieder hinunter in die Schlucht
nach Les Vignes. Die Straße windet sich an der Wand der Schlucht
entlang nach unten. Wir fahren noch nicht weiter sondern auf der
anderen Seite gleich wieder hinauf; auf D995 und D46 zu einem anderen
Aussichtspunkt: dem Point Sublime. Auch recht eindrucksvoll und die
Fahrt dorthin macht Spaß. Dann geht es wieder hinunter und nun
weiter auf der D907 bis und bei Le Rozier endet die Tarn-Schlucht.

Auf D907 und N9 fahren wir nun weiter nach Milau und auf D922 bis
Saint-Georges-de-Luzençon. Nun geht es nach rechts auf die D73
nach St.-Rome-de-Tarn und von hier weiter auf der D31. Das ist ein
nettes kleines Sträßchen das am Fluß Tarn entlang und
dann hinauf nach St.-Victor-et-Melvieu führt. Hier ist auf der
Karte ein Campingplatz verzeichnet. Leider geschlossen. Wird es heute
etwa wieder so schwierig, ein Plätzchen für die Nacht zu
finden? Wir sollten vielleicht auch mal tanken und einkaufen.
Nächstes Ziel ist daher Saint-Affrique; eine größere
Stadt weiter im Süden, die wir auf der D50 erreichen.

Während der Rast in einem Cafè studieren wir nochmal die
Karte: noch etwas weiter im Süden gibt es wieder mehr
Campingplätze; also fahren wir noch ein Stück ... Es geht
weiter ca. 15 km auf der D999 und dann nach links auf die D902. Nochmal
ca. 12 km später stehen wir in Camarès auf dem Campingplatz
- genauer gesagt im Park des kleinen Schlosses im Dorf das als Hotel
und Campingplatz dient. Das Wetter ist den Tag über leider
überhaupt nicht besser geworden und am Abend beginnt es sogar noch
etwas zu regnen. Aber es ist warm!

Zum Meer

Camarès - Collioure

Samstag, 09 Juni 2001,
0 km

Über Nacht hat sich der Himmel noch mehr zugezogen. Die Wolken
liegen schwer auf den umliegenden Hügeln. Aber es regnet nicht!
Wenn es so bleibt können wir es heute bis Perpignan schaffen. Dann
wären wir schon fast in den Pyrenäen! Auf der Karte finde ich
eine Route, die ziemlich direkt nach Süden führt. Also los.

Es geht ein kurzes Stück auf der D902 zurück und dann links
auf die D91. Eine schöne Straße über die Hügel;
manchmal bis dicht an die niedrig hängenden Wolken heran. Bei
Belmont-sur-Rance beginnt der Weg nach Süden. Erster Abschnitt die
D32: 10 km bergauf, 10 km wieder runter nach Lacaune. Nun auf der D907:
10 km den Berg rauf und 10 km wieder runter nach La Salvetat. Weiter
auf der D907 10 km rauf, 10 km wieder runter nach
Saint-Pons-de-Thomières. Es ist fast kein Verkehr auf den
Straßen, die vielen Hügel, die schöne kurvige Strecke
macht Spaß; wir kommen prima voran. Und noch einmal: gut 10 km
bergauf und wieder runter. die Landschaft hat sich inzwischen etwas
verändert: steppenartig, von Büschen und niedrigen
Bäumen bewachsen; irgendwie gar nicht mehr "französisch".
Wenn die Wolken nicht wären, die unverändert dick und schwarz
über uns hängen, wäre es in diesr Gegend bestimmt
ziemlich heiß.

Wir passieren La Caunette und biegen kurz darauf von der D907 nach
rechts auf die D177 ab - und fahren in eine Regenwand! Gerade vor 10
Minuten haben wir noch überlegt: "Regenkombi? ach nee, es regnet
nicht". Im strömenden Regen geht es nun etwas langsamer voran; auf
D117 und D910 nach Olonzac. Aus irgendwinem (unerfindlichen) Grund
weigere ich mich, hier anzuhalten; wir hätten prima tanken, Kaffee
trinken und einkaufen können. Ich bin der Meinung wir müssen
erstmal noch weiter, zumindest bis Lézignan-Corbières,
der nächsten großen Stadt. Auf dem Weg wird der Regen immer
heftiger ... und Heike immer saurer, weil ich nicht anhalte - das
bemerke ich aber erst, als wir in Lézignan endlich an einer
Tankstelle halten, an der man aber leider gar nicht abwarten kann bis
es aufhört mit dem schlimmsten Wolkenbruch; naja, wo wir nun schon
pitschnass sind, fahren wir eben weiter.

Auf der N113 in Richtung Westen geht es aus der Stadt, dann irgendwie
(D165/D212) nach Fabrezan. Der Regen hat nun nachgelassen und ich
weiß endlich auch wieder, wo wir sind. Es geht nun auf der D611
weiter in Richtung Süden. Wir passieren
Thézan-des-Corbières und fahren weiter nach
Durban-Corbières. Die Landschaft ist irgendwie amerikanisch,
canyonartig, faszinierend. Hier sollte man noch mal bei schönem
Wetter herkommen. Bei Tuchan hat der Regen endlich aufgehört,
höchste Zeit für eine Rast. Etwas später, die
Straße führt über eine Hügelkuppe, sehen wir zum
ersten Mal die Berge der Pyrenäen! Das muß bei schönem
Wetter noch beeindruckender sein.

Bald erreichen wir die D117 die uns nach Perpignan bringt. Hier
verfahren wir uns ein bisschen, nutzen die Gelegeneit zum Einkaufen und
finden bald den richtigen Weg, die N114 nach Argelès-sur-Mer. Es
geht autobahnähnlich kilometerlang nur geradeaus, ziemlich
öde. Das Meer ist auch noch nicht zu sehen. Ein Stück nach
Argeles führt die Straße dann hinauf in die Berge, die sich
hier bis ans Meer erstrecken. Da ist auch schon die Abfahrt (D86) nach
Collioure; die erste Möglichkeit, nach einem Campingplatz zu
suchen. Wir werden auch schnell fündig. Ein wunderschöner
kleiner Platz an einer Bucht, fast direkt am Meer !!!

Regentag am Meer

Collieure - El Port de la Selva - Collieure

Sonntag, 10 Juni 2001,
111 km


Wir sind in den Pyrenäen! Leider regnet es heute wieder! Der
Himmel ist mit dicken schwarzen Wolken verhangen. Kleiner Trost: Ich
habe an der Rezeption noch ein Baguette erwischt obwohl wir nichts
bestellt hatten.

Wir nutzen die Zeit und überlegen, was wir machen wenn das Wetter
wieder besser wird. Der Regen hört im Laufe des Vormittags
tatsächlich auf und gegen Mittag können wir uns auf den Weg
machen. Wir werden ein Stück nach Süden, nach Spanien fahren;
mal schauen, wie das Wetter dort ist.

Wir fahren auf der D114 durch den Ort nach Port Vendres und hier auf
die N114 in Richtung Spanien. Die Strecke ist toll! Obwohl
Hauptstraße ist heute Mittag nicht viel Verkehr. Die Straße
schlängelt sich über die Ausläufer der Pyrenäen,
die hier bis ins Meer reichen. Es geht bergauf und bergab, meist ein
Stück weg von der Küste - das Meer links ist nur zu ahnen.
Und Kurven, Kurven, Kurven ...

Nach knapp 20 km sind wir an der Grenze, die hier hoch oben über
die Berge verläuft. Der Blick reicht über weitere Berge nach
Süden: Wolken, auch hier. Naja - wird schon wieder besser werden.
Die Straße heißt in Spanien nun N260. Nun liegen einige
Ortschaften auf dem Weg. Ca. 13 km später erreichen wir Llansa.
Wir wollen weiter am Meer entlang fahren und biegen hier nach links auf
die GI612.

Nach weiteren 7 km erreichen wir El Port de la Selva - ein nettes
kleines Fischerdorf. Eigentlich wäre es an der Zeit mal was zu
essen. Ein kleines Lokal, etwas abseits vom Ortskern kommt wie gerufen.
Die Karte ist zwar auch in englisch verfügbar doch wirklich helfen
tut das nicht; egal, Hautsache es gibt Fisch.

Während des Essens können wir prima beobachten, wie die
Wolken ringsherum über die Berge ziehen - nein, der Himmel schaut
immer noch nicht besser aus. Na, ein Stück fahren wir noch. Leider
irrt die ansonsten gute Michelin-Karte hier: es geht am Ende des Ortes
doch nicht an der Küste weiter. Also fahren wir wieder ein
Stück zurück. Am Ortseingang biegt die GI613 nach Süden
ab. Die führt über die Berga nach Roses. Wir sind kaum aus
dem Ort heraus als wir die Regenwand bemerken, die genau aus dieser
Richtung heranzieht. Am Ortseingang war eine Tankstelle - schnell,
vielleicht schaffen wir es noch zurück bis dahin!

Puh, das war knapp. Kaum haben wir uns unter's Dach gestellt beginnt
es, wie aus Eimern zu schütten. Nach einer halben Stunde hat es
soweit nachgelassen, daß wir uns wieder auf den Weg machen
können: in Regenkombi zurück zum Campingplatz. Die
Rückfahrt wird ein bisschen ungemütlich. Es weht ein heftige
Wind vom Meer herein und es sind ziemlich viele Autos unterwegs;
wenigstens hört der Regen irgendwann wieder auf.

Als wir zurück in Collieure sind ist es schon wieder
einigermaßen trocken. Wir stellen die Motorräder am Hafen ab
und schauen uns noch den Ort an. Zurück am Campinglpatz gibt es in
der kleinen Gaststätte frisch zubereitete Paella - wie jeden
Samstagabend.

Tour Madeloc & Pic des 3 Termes

Tour Madeloc & Pic des 3 Termes

Montag, 11 Juni 2001,
195 km


Wow, das gibt es nicht! Strahlender Sonnenschein - nicht eine einzige
Wolke mehr zu sehen! Prima, nix wie los. Für den Vormittag haben
wir uns eine Route zum Tour de Madeloc - einem Aussichtspunkt auf einem
Hügel hoch über der Küste - ausgesucht.

Wir fahren wieder nach Port Vendres. Kurz hinter dem Ortsausgang biegt
in einer Rechtskurve ein kleines Sträßchen D86A nach rechts
ab. Das führt uns durch Felder ein Stück bergauf. Es ist hier
schon auffällig, daß es heute ziemlich windig ist. Nach ca.
2 km treffen wir auf die D86 der wir nun nach links folgen. Es geht
weiter kurvig in die Hügel hinauf. Nach nochmal ca. 5km erreichen
wir die Abzweigung zum Tour de Madeloc.

Eine schmale Straße führt in engen Kehren steil den Berg
hinauf. Je weiter rauf wir kommen, desto stärker macht sich der
Wind bemerkbar. Mir kommen langsam Zweifel ob es wirklich eine gute
Idee war, heute hier rauf zu fahren. Aber umkehren ist auch fast nicht
möglich - also langam weiter. Endlich erreichen wir den Parkplatz
ein Stück unterhalb des Turms. Es findet sich auch ein
windgeschütztes Plätzchen das Motorrad abzustellen. Weiter
hinauf zum Turm geht es nun zu Fuß. Die Aussicht von hier oben
war die Mühe wert!

Doch nun müssen wir wieder nach unten. Der Wind scheint nun noch
stärker zu wehen ... Überraschenderweise ist die Fahrt nach
unten viel einfacher als hinauf! Wieder auf der D86 fahren wir
zurück nach Collieur.

Nach kurzer Rast geht es nun über die D114 nach Argeles-Sur-Mer.
Hier biegen wir nach links auf die D2 nach Sorède. In der
Ortsmitte ist links das Valle Heureuse ausgeschildert: klingt gut, laut
Reiseführer ist das der Weg zum Pic des tres Termes. Am Rand des
Ortes scheint Schluß zu sein; die Straße führt ab hier
den Berg hinauf, doch ein Gesperrt-Schild mit irgendwelchen
Zusatzangaben läßt uns anhalten. Nochmal im Reiseführer
geblättert - doch, das muß es sein. Wir fahren mal ein
Stück ...

Wir passieren noch ein paar Häuser, dann wird die Straße zu
einem Waldweg. Das paßt jedenfalls zur Beschreibung. Also weiter!
Die Piste führt über 10 km Länge fast 1000 Meter auf die
Berge hinauf. Die Strecke ist trotz des vielen Regens der letzten Tage
fast ganz trocken und gut zu befahren. Außer ein paar Kühen
und einem entgegenkommenden Radfahrer sind wir alleine unterwegs. Oben
angekomen führt der Weg jetzt ca. 4 km fast eben nach Westen.
Unterwegs sind einige Rastplätze an der Straße - einer davon
ist einigermaßen sonnig; Zeit für die Mittagsrast.

Kurz darauf ist die Straße wieder asphaltiert und noch ein
Stück weiter treffen wir auf die D71A. Die kommt aus dem Tal und
führt hier links noch ein Stück bergan. Nach ein paar Minuten
ist dann Endstation: wir sind am Observatorium auf dem Pic Neulos in
ca. 1200 m Höhe. Von hier hat man natürlich eine tolle
Aussicht aufs Umland; vor allem aber auf den schneebedeckten Gipfel des
Canigou, des höchsten Berges der östlichen Pyrenäen. Er
wir eines unserer nächsten Ziele sein ...

Nun geht es nach unten. Die D71A und später die D71 führen
uns 15 km hinab nach Le Perthus, an der Grenze zu Spanien gelegen. Es
ist noch früh am Nachmittag: fahren wir doch nach Spanien zum
Tanken! Und wo wir schon mal da sind: Kaffeetrinken und Einkaufen. Es
ist hier eindeutig preiswerter als in Frankreich. Wir treffen einen
deutschen Motorradfahrer. Der erzählt uns, er sei in 2 Tagen von
Deutschland hierher gefahren; die meiste Zeit im Regen. Nee, das ist
kein Vorbild für uns ...

Nach einem Blick auf die Karte entschließen wir uns noch ein
Stück auf spanischer Seite weiter nach Westen zu fahren. Die GI
500, 504, 502 und 503 führen uns durch Wald, Busch, Kurven und ein
paar kleine Dörfer nach Coustouges an der Grenze zu Frankreich.

Die letzten Kilometer der Strecke sind eine ganz neue Straße -
und wie schon den ganzen Tag: kein Verkehr, wir haben die Straße
ganz für uns. Auf der D3 geht es nun abwärts ins Tal des Tech
und auf der D115 nach Osten wieder in Richtung Meer. Kurz vor
Arles-sur-Tech machen wir noch einmal Halt: links geht es in die Gorges
de la Fou. Leider sind wir zu spät dran, die Schlucht wird gleich
für Besucher geschlossen. Vielleicht beim nächsten Mal ...

Weiter geht es auf D115, D618 nach Argelès-sur-Mer und dann zurück zum Campingplatz nach Collieure.

Prades - Teil 1

Collieure - Prades

Dienstag, 12 Juni 2001,
92 km

Heute heißt es Abschied nehmen von der netten Bucht von
Collieure. Wir machen uns auf den Weg nach Padres am Fuß des
Canigou. Wir fahren wie gestern über Argelès-sur-Mer nach
Sorede. Heute durchqueren wir den Ort und fahren auf der D2 bis
Laroque-des-Albères. Hier führt die D11 weiter nach
Montesquieu. Die drei Kilometer vor Montesquieu sind sehr schön:
kleine Straße, die sich durch Obstgärten und an Feldern
vorbeischlängelt. Dann weiter auf der D61 zur Hauptstraße
nach Westen. Die D618 und D115 bringen uns schnell nach Céret.

Am Ortseingang biegen wir nach rechts auf die D 615. Nun geht es gut 7
km durch Kurven und Kehren den Berg hinauf. Auf der Paßhöhe
geht es links weiter auf der D 13. Die Straße führt einsam
hügelauf und -ab durch die Wälder an den Ausläufern des
Canigou. Wir passieren die Ortschaften Oms und Calmeilles und erreichen
nach ca. 12 km die D618. Auf der geht es nun nach Norden - auf 17 km in
vielen vielen Kurven hinunter ins Tal des Tet.

Hier treffen wir auf die N116 nach Westen. Nochmal gut 12 km und wir
sind in Padres. Von der Straße aus haben wir schon die ganze Zeit
den schneebedeckten Gipfel des Canigou im Blick - eine toller Anblick.
In Padres finden wir auch schnell den Campingplatz. Zelt aufbauen,
Mittagessen, Pause.

Padres - Rundfahrt

Rund um Prades

Dienstag, 12 Juni 2001,
118 km

Es ist ja noch richtig früh am Tag. Wir sollten am Nachmittag noch
was unternehmen. Für unser eigentliches Ziel hier in der Gegend,
den Canigou wollen wir uns einen ganzen Tag Zeit nehmen; also morgen.
Nach einem Blick auf die Karte entscheiden wir uns für eine
Rundfahrt durch die nördlich gelegene Berglandschaft.

Auf der D619 fahren wir bis Catllar. Hier biegen wir nach links auf die
D14. Die führt vorbei an den Ortschaften Molitg-les-Bains,
Campôme, Mosset. Mosset sieht man schon von weitem hoch oben wie
auf einer Klippe über dem Meer thronen. Die Straße
schlängelt sich durch den Ort und führt weiter bergan, nach
ca. 20 km erreichen wir den Paß XXXX. Wie schon heute morgen sind
wir wieder allein unterwegs ...

Die D84 führt uns nun wieder 10 km nach unten. Bei
Roquefort-de-Sault treffen wir auf die D17 und nach weiteren 8 km auf
die D118. Auf den nächsten 5 km wird das Tal zur Schlucht, den
Gorges de St. Georges. In Axat finden wir eine kleine Tankstelle - die
kommt jetzt wie gerufen. Ein Stück weiter treffen wir auf die
D117, die Hauptstraße nach Osten. Nach 6 km, in Lapradelle,
beginnt die D22 die nun wieder nach Süden führt. Der Kreis
beginnt sich zu schließen. Doch es liegt noch ein gutes
Stück Weg vor uns.

Die nächsten 30 km auf der D22/D2 führen durch einsame
Landschaft, bergauf, bergab, durch Wald, vorbei an Feldern. Von einer
Paßhöhe aus hat man eine herrliche Aussicht bis zum Meer im
Osten. In Sournia treffen wir auf die D619, die uns wieder zurück
nach Prades bringen wird. Auf dieser Strecke ändert sich die
Landschaft ganz plötzlich. Das Land wird trocken, felsig; die
Vegetation niedrig. Leider ändert sich auch das Wetter. Es ziehen
Wolken auf. Nach dem Paß Col de Roque führt die Straße
eng an den Felsen geschmiegt hinab nach Prades.

Der Abgrund auf der anderen Seite der Straße mahnt zu
vorsichtiger Fahrweise - auch wenn die Wolken immer dichter werden. Von
der Strecke bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf den
Canigou, Prades zu seinen Füßen und das Tal des Tet.

Auf den Canigou

Prades

Mittwoch, 13 Juni 2001,
114 km

Nachts hat es geregnet, doch jetzt nach dem Frühstück, klart
der Himmel rundherum auf. Prima, dann können wir heute doch die
Bezwingung des Canigou in Angriff nehmen. Laut Reiseführer gibt es
zwei Routen ("für Geländewagen befahrbar") zum Refugio in
knapp 2.200 Metern Höhe und von da einen Wanderweg 2 Stunden hoch
und wieder zurück. Wir packen Wandersachen und Proviant ein und
fahren los.

N116, D116 nach Corneilla-de-Conflent. Im Ort links die D47 nach
Fillols. Auf der D27 noch ein Stück in Richtung Prades dann zweigt
rechts die Straße zum Berg ab. Hier folgt gleich der erste
Schreck: ein Schild, daß die Straße nach 2km gesperrt sei!
Ach was, weiter. Nächstes Schild: Nur Fahrzeuge bis 3 Tonnen, na
also, weiter. Vorbei an einem Campingplatz, noch eine Kurve und ein
Schlagbaum: tja, die Strecke ist seit Mai dieses Jahres gesperrt,
soviel verstehen wir; die Gründe sind allerdings unklar.

Dann versuchen wir Route Nr. 2. Zurück zur D27 und nach Prades und
im Ort nach Osten. Hier die D24 nach Rechts in Richtung Villerach. Die
Straße wird zur Piste, fein. Nach einigen Kilometern bergan
jedoch auch hier eine Sperre! Schade, das war's dann wohl mit Canigou.

Kurz vor der Sperre biegt ein Waldweg nach rechts ab, der ist nicht
gesperrt - gut dann nehmen wir den. Über Stock und Stein geht es
hinab in ein kleines Dörfchen namens Clara - eigentlich war die
Straße wohl auch nicht wirklich zum befahren gedacht. Das
Gesperrt-Schild fanden wir bei der Ausfahrt. Ein ähnlicher - etwas
besserer - Weg führt weiter ins nächste Dorf Taurinya.
Unterwegs an einem Bach ist Zeit für eine Rast zum zweiten
Frühstück.

Wir fahren weiter nach Vernet-les-Bains. Bei einem Cafè-au-Lait
überlegen wir uns, was wir mit dem Rest des Tages anstellen. Von
hier aus soll es einen Weg hinauf zu einer Berghütte geben. Den
haben wir auch bald gefunden. Die Piste führt ziemlich staubig und
steil den Berg hinauf. Kaum zu glauben, aber hier sind tatsächlich
Leute mit normalen PKWs unterwegs!! Am Parkplatz in der Nähe der
Hütte, wir sind mittlerweile doch auf ca. 1.500 Meter Höhe,
versucht sich ein ganz reizender Franzose als Reiseführer und
erzählt uns irgendwas über die Berge der Gegend. Leider
verstehen wir nicht allzuviel, nicken und lächeln aber viel und
bedanken uns dann herzlich - soviel französisch muß sein.

Die Piste ist hier zu Ende aber ein Waldweg führt noch weiter. Wir
fahren ihn ein STück, kommen aber nicht mehr weit. Über den
Kamm der Bergkette drängen dicke graue Wolken! Wir drehen jetzt
besser um - nicht ohne noch ausgiebigst fotografiert zu haben, die
Filme werden dieses Jahr voll, fast wie von selbst ...

Zurück in Prades ist es immer noch trocken; so fahren wir noch
nach Eus, einem kleinen netten Dorf im Tal. Von der Terasse des
Restaurants dort soll man eine wunderschöne Aussicht haben.
Unterwegs beginnt es nun aber doch zu regnen. Das Lokal hat eh noch
geschlossen - Winterpause - und von einem anderen, das sehr nett
zwischen altem Gemäuer liegt, sieht man nicht so arg weit in die
Umgebung. Wir fahren nun endgültig zurück zum Campingplatz.

Zum Cadi - Naturpark

Prades - Puigcerda - Seou de Urgel - Fornols

Donnerstag, 14 Juni 2001, 204 km

Das Wetter hier ist wirklich erstaunlich. Uber Nacht sind die ganzen Wolken wieder verschwunden - heute herrscht strahlender Sonnenschein. Prima, dann machen wir uns mal auf den Weg nach Spanien. Der erste Teil der Route bis zur Grenze ist klar: Wir fahren auf der N116 weiter nach Westen.

Schon nach fünf Kilometern halten wir wieder an: Villefranche-de-Conflent liegt rechts am Weg. Ein altes Dorf, das von einer dicken Mauer umgeben ist. So früh am Morgen sind noch kaum Touristen hier und wir können uns in Ruhe ein bischen umschauen. Weiter geht es nun 30 km weit den Berg hinauf nach Font-Romeu auf über 1.800 m Höhe. Einer der typischen Wintersportorte - jetzt im Sommer ziemlich tot; kein Grund, anzuhalten. Es ist außerdem ziemlich kühl hier oben.

Weiter in Richtung Spanien schließt sich der kleine Ort Odeillo an. Hier kann man einen riesigen Parabolspiegel bestaunen. An einem Kreisverkehr, ein kurzes Stück weiter, nehmen wir die Ausfahrt Estavar und sind bald in Llivia und damit in Spanien. Von einem Grenzübergang war weit und breit nichts zu sehen ...

Die Tankstelle im Ort hat leider zu - Siesta? Dafür gibt es in der Bar gegenüber ganz leckere Tapas! Nach der Pause geht es weiter nach Puigcerdá. Hier suchen und finden wir einen Geldautomaten. Im alten Stadtkern zwängt sich der Verkehr durch enge Gassen - nein, das ist tatsächlich keine Fußgängerzone. Eine Tankstelle lag aber leider noch nicht am Weg. Dafür finden wir eine Motorradwerkstadt und bekommen da eine Dose Kettenspray.

Nun geht es weiter in Richtung Westen. Die N260 führt hier durch wunderschöne Landschaft. Im Norden erheben sich die Dreitausender der Gegend um Andorra, im Süden die Felsen der Serra de Cadi. Es gibt entlang der Strecke einige Nebenstraßen, die hinauf in die Berge führen, doch wir haben jetzt nicht mehr so viel Zeit. Knapp 40 Kilometer weiter, kurz vor Seo de Urgel biegen wir nach Süden ab. Hier beginnt eine Straße in den Naturpark Cadi.

Nun, irgendwo in dem Dörfchen Alas i Cerc sollten wir auf diese Straße, die von Seo de Urgel kommt, treffen. Leider stimmen hier die Namen auf der Karte mit der Realität nicht so ganz überein. Nach kurzem Herumirren ist Cerc ausgeschildert. Gut, das versuchen wir mal. Die Straße führt bergan. Einige Kilometer später eine Abzweigung: rechts ist Tuixen ausgeschildert - ja endlich, das paßt. Also weiter.

Die Strecke ist traumhaft! Die nächsten 10 Kilometer führen durch einsame Landschaft, über kurvige Straßen um das westliche Ende der Serra de Cadi herum. Je einsamer die Gegend wird, desto mehr drängt sich die Frage nach einem Campingplatz auf. Laut Karte soll es in Fornols einen Platz geben. Doch außer fünf Häußern ist da nichts. Auch das nächste Dorf zwei Kilometer weiter hat nichts zu bieten. Die Straße führt nun hinunter in ein Tal an einem kleinen Fluß. Und da ist er: scharf rechts, etwa einen Kilometer staubige Schlaglochpiste und links über den Fluß. Camping "Moli de Fornols"; da stehen sogar ein paar Zelte rum; sieht aus wie eine Pfadfindergruppe. Wir suchen uns ein ebenes Fleckchen am anderen Ende des Platzes.

Zelt aufbauen, ausruhen, einkaufen? Unterwegs gab es leider noch keine Möglichkeit unsere Vorräte aufzustocken. Wir fahren nochmal los, schauen und sehen uns drei Dörfer in der Umgebung näher an; wildromantisch; Läden gibt es hier aber nicht. Naja eine Portion Nudeln haben wir noch ...

Pässe, Kurven, Pässe

Fornols - Sant Llorenc - Sort - Espot

Freitag, 15 Juni 2001,
190 km

Einsamkeit in der Wildnis hat auch ihren Preis: heute Nacht sind wir
zwei mal aufgewacht, irgendwas hat am Zelt gezupft und sich an der
Tüte mit dem Spülmittel zu schaffen gemacht ...

Wir wollen heute durch den Cadi-Park erstmal wieder nach Osten und dann
weiter im Süden wieder zurück. Die paar Dörfer im Park
sind laut Reiseführer mit einer Piste verbunden. Kurz vor Tuixen
biegt diese von der Hauptstraße nach Osten ab - leider ist die
Strecke gesperrt, Straßenbau. Das war es dann wohl mit
Schotterpiste. Wenn die Strecke wieder geöffnet ist, ist sie wohl
asphaltiert.

Alternativroute: an Tuixen vorbei fahren wir direkt nach Sant Llorenc
de Morunys im Süden. Keine schlechte Alternative; eine schöne
Strecke führt über einen Paß, Beginn eines Skigebietes
auf 1.650m, durch die Waldlandschaft. In Sant Llorenc lassen wir die
Motorräder auf einem Parkplatz stehen und machen uns zu Fuß
auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit. Dabei entdecken wir
die hübschen Gassen der Altstadt und die vielen klenen Läden
dort. Zu dumm, wir haben überhaupt nicht mit sowas gerechnet und
den Fotoapparat am Motorrad gelassen.

Durch den Ort führt die BV4241, der wir nun nach Westen folgen.
Als Erstes geht es hinauf zum Col de Jou; eine gut ausgebaute
Straße, auf der wir schnell nach oben kommen. Die Straße
dreht hier nach Süden. Wir biegen aber auf die weiter nach Westen
führende L401 nach Coll de Nargo ab. Schnell wird klar, warum uns
hier so viele Motorräder entgegen kommen: die nächsten 20 km
sind ein Paradies für Motorradfahrer!

Die Straße ist nun wieder schmaler und schlängelt sich in
endlosen Kurven oben an den Felsen entlang. Es bieten sich immer wieder
großartige Ausblicke auf Schluchten und das Hügelland im
Süden. Auf halber Strecke, bei Cambrils, kommen wir an einer Art
Motel vorbei - gute Gelegenheit für einen Kaffee. Ein Stück
weiter wird die Strecke noch einmal interessant: es geht hinunter nach
Alynja, das am oberen Ende einer Schlucht liegt und von hier
abenteuerlich an der Wand der Schucht entlang hinunter ins Tal nach
Coll de Nargo.

Nun müssen wir ein Stück auf der Hauptstraße C1313 nach
Norden. Au weia, die spanischen Autofahrer sind übel: rasen,
schneiden Kurven, fahren bis auf Stoßstangenbreite auf ... Wir
sind froh, als wir in Adrall endlich abbiegen können. Die N260
führt über den Col del Canto nach Sort im Westen. 26 km rauf
auf den Berg, 21 km wieder runter. In Sort ist nochmal Rast angesagt.
Der Himmel ist inzwischen nicht mehr so schön weiß-blau wie
heute morgen. Über den Bergen im Norden hängen ein paar
Wolken.

Wir fahren trotzdem in die Richtung: auf der C147 nach Espot und nehmen
den Campingplatz am oberen Ende des Ortes, zu Füßen der
schneebedeckten Berggipfel des Nationalparks Aigüestortes. Ein
schöner Platz, kaum Leute da, Toiletten und Waschräume sehen
ziemlich neu aus. Am Abend gibt es, wie befürchtet, ein Gewitter.

Wandertag

Wandertag

Samstag, 16 Juni 2001,
14 km

Heute ist Wandertag. Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter hinauf
bis zum Parkplatz am Eingang des Parks. Ab hier geht's zu Fuß
weiter ...

Wanderung hinauf zum See, drunherum und wieder zurück.

Abends gönnen wir uns ein katalanisches Menü in einer Gaststätte im Dorf. Ein Glücksgriff das Lokal.

Pyrenäen oder USA?

Espot - Ainsa

Sonntag, 17 Juni 2001,
190 km

Es sollte ein ereignisreicher Tag werden. Er fing gar nicht so schlecht
an, gutes Wetter und wir kommen früh los. Wir fahren von Espot
hinunter ins Tal und auf der C114 zurück, ab Sort auf der N260 in
Richtung Tremp im Süden. Etwa 30 km weiter passiert es. Bei einem
Abstecher von der Hauptstraße ist Heikes Motorrad im Kies
umgekippt. Da war der Schreck doch recht groß. Zu zweit haben wir
die Suse vorsichtig auf leicht abschüssigem Weg wieder
aufgerichtet und den Schaden betrachtet. Benzin war ausgelaufen, hatten
gerade getankt und bei der maikäferartigen Lage des Motorrades ist
die recht lockere Kette vom Zahnrad gesprungen. Nun war sie gottseidank
so locker, daß sie auch relativ leicht wieder raufzukriegen war.
Mit etwas zitternden Knien standen wir dann unterhalb der
Unglückstelle auf dem Parkplatz und haben erst einmal ausgiebig
gefrühstückt. Der Appetit kommt uns ja nun nicht so schnell
abhanden.

Wie zum Trost für das Unglück lauerte dann hinter jeder Kurve
eine neue Attraktion. Grand Canyon, Yosemite und Badlands wie in einem
Puzzle durcheinandergewürfelt. Wir haben gar nicht oft genug
anhalten können, um die Pracht zu fotografieren. Aber der Reihe
nach:

Nach dem Parkplatz beginnt eine Schlucht, Congest de Collegats, die
schon was canyonartiges hat. In La Pobla de Segur biegt die
Straße scharf nach rechts und führt nun zum Coll de Creu de
Perves. Auf den ersten Metern bietet sich ein herrlicher Blick
zurück auf die Schlucht, durch die wir gerade gekommen sind. Auch
auf den nächsten Kilometern über den Paß und hinunter
nach Pont de Suert geht es durch interessante Canyonlandschaft. In der
Stadt machen wir Pause und gönnen uns einen Kaffee. Gleich nebenan
ist eine Kirche und es herrscht - heute ist Sonntag - ein reges Kommen
und Gehen; ganze Familien, festlich gekleidet, flanieren durch die
Straße und Chorgesang klingt heraus.

Wir fahren ein kurzes Stück auf der N230 nach Norden, dann
führt nach links die N260 weiter. Die verlassen wir gleich wieder:
nach einer Rechtskehre biegt die A1605 nach links ab; eine kleine
Landstraße nach Süden. Die Straße führt erstmal
weiter bergauf, um den Weiler Bonansa herum und nordwärts zur
Anhöhe Alto Bonansa. Hier sehen wir zum ersten Mal die
schneebedeckten Gipfel der zentralen Pyrenäen aufgereiht am
Horizont. Dann wendet sich die Straße wieder nach Süden und
führt hinab in die Schlucht des Valle Isabena.

Nach gut 20 km biegen wir nach rechts auf eine schmale Straße die
nach Campo führt. Die nun folgenden 20 km fahren wir durch
atemberaubend schöne Landschaft. Wir fühlen uns
plötzlich in den mittleren Westen der USA versetzt: Kleine
Canyons, Monuments, Badlands. Hinter jeder Kurve neue Ausblicke. Es
läßt sich kaum beschreiben - muß es gesehen haben! In
Campo gibts zur Beruhigung nochmal einen Kaffee.

Hier treffen wir wieder auf die N260, die uns nun nach Ainsa bringen
wird. Die malerische Landschaft wird etwas entstellt von den
Bauarbeiten neben der Straße. Hier werden offensichtlich neue
Fahrspuren angelegt und die Strecke begradigt. Schade, dann macht die
Strecke bestimmt nicht mehr so viel Spaß wie jetzt. Bloß
gut, daß heute Sonntag ist und somit kein Verkehr und auch keine
Baumaschinen unterwegs sind.

Kurz vor Ainsa gibt es nochmal was zu sehen: links das leuchtend
blaugrüne Wasser des Stausees Embalse de Mediano und rechts wieder
die schneebedeckten Berge, die wir heute schonmal gesehen haben. Nun
sind wir schon etwas näher dran.

Zu allem Glück dann auch ein wunderschöner Campingplatz. Der
Blick aus dem Zelt geht auf das Dorf Ainsa, auf die Altstadt mit bei
Nacht von innen beleuchtetem Kirchturm. Der Campingplatz hat ein
25m-Schwimmbecken und da es schön warm ist, sind wir um sechs Uhr
abends noch 1000m schwimmen gegangen. Einen kleinen Laden und eine Bar
gibts auch, perfekte Lage, um ein paar Tage Station zu machen. Zur
Feier des Tages haben wir lecker gekocht und uns eine Flasche Wein
gegönnt.

Valle die Anisclo

Ainsa - Valle di Velos

Montag, 18 Juni 2001,
91 km

Heute mal wieder wolkenloser Himmel! Als erstes besuchen wir die
Motorradwerkstatt an der N260, die wir gestern schon gesehen haben. Der
Mechaniker ist sehr freundlich und hat die Kette und noch ein paar
andere Kleinigkeiten schnell repariert. Jetzt kann es losgehen. Wir
haben uns für heute eine Tour zum Canyon von Anisclo ausgesucht.

Los gehts auf der A138 nach Norden bis Escalona. Hier biegt links die
Straße zum Canyon ab. Bis Puyarruego ist es noch normale
Straße, dann beginnt der Canyon und die Straße wird
einspurig. In der Hauptsaison ist das eine Einbahnstraße aus der
anderen Richtung und außerdem ist hier dann wohl ziemlich viel
los, aber zu dieser Jahreszeit darf man die Straße von beiden
Seiten befahren. Es kommt uns heute auch nur ganz selten ein Auto
entgegen und es findet sich immer eine Möglichkeit zum Ausweichen.

Die Straße windet sich am Grund der nur wenige Meter breiten
Schlucht neben dem Rio Vellos dahin. Es ist wirklich ausnehmend
hübsch hier. Die Straße führt langsam höher hinauf
und bald haben wir den Eingang zur Schlucht von Anisclo erreicht. Ab
hier kann man ausgedehnte Wanderungen unternehmen; wir haben die
Wanderschuhe heute aber zuhause gelassen.

Wir fahren noch ein Stück weiter in Richtung Westen. In Nerin,
einem Dorf hoch über dem Tal gibt es Mittagessen in einer
Gaststätte. Dann fahren wir noch ein Stück weiter bis Fanlo.
Hier gibt es ein paar hübsche alte Häuser. Die Strecke bis
hier rauf ist auch nett. Jetzt drehen wir aber um und fahren wieder
zurück bis zum Eingang der Anisclo-Schlucht.

Ab hier geht es nun nicht wieder durch die Schlucht, so wie wir
gekommen sind, sondern in einem Bogen über die Hochebene
zurück, am Dorf Buerba vorbei. Erstmal geht es nun steil bergan.
Nach ein paar Kurven sind wir schon ein ganzes Stück höher.
Hier gibt es einen Aussichtspunkt auf den gegenüberliegenden
Canyon. Von hier oben schaut alles noch beeindruckender aus.

Die Strecke von Buerba hinunter nach Puyarruego ist eine weitere
positive Überraschung: Die Straße windet sich zuerst hoch
oben am Rande eines weiteren Canyons dahin und windet sich dann in
tausend Kurven durch eine faszinierende Felsenwelt hinab zum Endpunkt.
Sollen wir da gleich nochmal rauffahren?

Nein, das lassen wir und fahren zurück nach Ainsa. Noch ein
bisschen einkaufen, den Pool ausgiebig testen und am Abend rüber
in die Altstadt auf dem Berg. Ein sehr schöner Tag!

Rund um Ainsa

Rund um Ainsa

Dienstag, 19 Juni 2001,
206 km

Laut Reiseführer müssen wir heute unbedingt ins Valle de
Pineta fahren. Es geht ca. 30 km auf der A138 nach Norden bis Bielsa.
Eine gut ausgebaute Hauptstraße, fast kein Verkehr, nette
Landschaft unterwegs. Hinter Bielsa zweigt dann die Straße ins
Valle de Pineta ab. Das ist eine totlangweilige Sackgasse, die nach 10
km in einem der für die Gegend typischen Kessel, umgeben von
Gletschern, endet. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen auf die
Berge - wir wandern aber auch heute nicht. Also gut, ganz nett, aber
jetzt fahren wir wieder zurück.

Auf halben Wege nach Ainso machen wir noch einen Abstecher hinauf nach
Tella und Revilla. Das macht wieder Spaß: eine schmale
Straße die sich steil in die Berge hinauf windet. Eine
Gaststätte hier oben käme ganz recht - leider finden wir
nichts. Aber man hat eine gute Aussicht auf die Umgebung. Ok, wieder
runter und weiter nach Ainsa.

Heike hat unterwegs am Straßenrand immer wieder Rosmarin und
Lavendel gesehen - auch gestern schon und möchte ein paar sammeln.
Somit haben wir einen Grund, nochmal in die Felsenlandschaft oberhalb
Puyarruego zu fahren ... Während Heike sammelt kurve ich noch ein
bisschen weiter rauf und mache ein paar Fotos.

Für den Nachmittag haben wir uns überlegt, ein Stück
weiter nach Süden zu fahren; auf der Karte sieht es nach kleinen
Nebenstraßen aus. Wir verlassen Ainso auf der A2205. Die
führt erstmal wieder hinauf auf eine Hochebene, vorbei an Guaso
und La Torrecilla. Jetzt am Nachmittag ist es hier ziemlich warm. Es
geht weiter südwärts und plötzlich beginnt eine absolut
schöne Canyonlandschaft! Es gibt keine Brücke und keine
Begradigung und so führt die Straße der Landschaft
entsprechend kurvig auf und ab und im Rückspiegel haben wir das
Panorama der schneebedeckten Gipfel im Norden. Der Fahrspaß
läßt die Hitze vergessen!!!

Um wieder zurück zu kommen möchte ich eine der
Querstraße nach Osten nehmen und zum Stausee fahren. Die erste
Möglichkeit bei Olson lassen wir noch aus. Nach inzwischen 32 km,
bei Barcabo, wird es aber langsam Zeit abzubiegen. Am Ortseingang von
Barcabo ist eine kleine Karte angebracht, die bestätigt, daß
es hier quer durch nach Naval geht. Also los.

Wow, die Strecke hat es in sich: eine Schotterpiste, zwar schön
breit aber sehr steinig und ziemlich steil bergan. In den Kurven sind
die Fahrspuren ein einziger Steinhaufen. Wir schaffen etwa 3 Kilometer
bevor Heike streikt: an einem besonders steilen Stück weigert sie
sich, weiterzufahren ... na ja, mir war auch schon ein bischen mulmig
in der Magengegend. In den nächsten Minuten komme ich noch mehr
ins schwitzen: ich bringe beide Motorräder wieder nach unten bis
das schlimmste Stück vorbei ist; das bedeuted, ich fahre ein
Stück runter, stelle ein Motorrad ab, laufe wieder nach oben und
hole das andere ... Das war wohl grad so die Grenze dessen, was mit
einer Transalp noch fahrbar ist - bzw. was wir schaffen mit einer
Transalp zu fahren.

Endlich sind wir wieder unten, Heike fährt wieder selbst. Nun
müssen wir doch den gleichen Weg zurück den wir gekomen sind.
Ist nicht sooo schlimm - die Landschaft ist ja so schön.

Hier nach Ainsa müßte man noch mal kommen wenn es nicht so
warm ist. Es gibt im Süden noch viele solcher kleinen
Straßen zu erkunden ...

Tour de France

Ainsa - Aspin - Tourmalet - Gavarnie

Mittwoch, 20 Juni 2001,
240 km

Heute wird es mal wieder Zeit für ein bischen Abwechslung: wir
begeben uns für ein paar Tage nach Frankreich. Wir starten wieder
auf der A138 nach Norden. Leider liegt zwischen hier und Frankreich der
XX km lange Bielsa-Tunnel!! Na, wenn das mal gut geht ...

Kurz vorm Tunnel ist eine Raststätte. Hier wird nochmal
günstig getankt, eingekauft, Kaffe getrunken. Dann mal los! Der
Tunnel ist echt übel: einspurig, kein Licht, keine
Ausweichmöglichkeiten. Zum Glück heute morgen auch kein
Verkehr. Puh, geschafft. Auf französischer Seite führt die
D173 hinab nach Fabian.

Hier entscheiden wir uns für einen Abstecher nach links, hinauf zu
dem Lac d Oredon. Eine hübsche Auffahrt zu den Stauseen auf
über 2.000 m Höhe. Hier oben liegt noch Schnee! Hübsch
:-) Jetzt haben wir uns ein zweites Frühstück verdient.

Wieder unten in Fabian folgen wir der D173 talwärts bis Gauchen.
Hier in Ort biegt links die D113 ab. Das ist eine Alternative zur
Weiterfahrt auf D173/D118. Wir lassen damit zwar den Col d'Aspen aus
aber die kleine D113 ist sicher nicht minder interessant. Im Gegenteil:
die schmale Straße schlängelt sich vorbei an Wiesen, durch
viel Wald in die Berge hinauf. Unterwegs lungern ein paar Esel an der
Straße rum. Wir nachen den Fehler, sie mit Keksen zu füttern
und haben daraufhin Mühe, sie wieder loszuwerden ... Auf den
letzten Kilometern gibt es viele Picknickplätze, die schon heute,
mitten in der Woche, gut belegt sind. An Wochenenden ist hier sicher
gut was los.

Bald treffen wir auf die D118 die uns nun weiter nach Westen bringt. Es
geht hinunter nach XXXXX und dann über den durch die Tour de
France berühmt gewordenen Col de Tourmalet. Unser Respekt gilt all
denen, die sich hier kraft ihrer 2 Beine hinaufbewegen; vorallem
angesichts der Schilder längs der Strecke, die darauf hinweisen,
wie steil und weit es immernoch bis zum Paß ist ...

Nach einem Kaffee im Gasthaus oben auf dem Paß geht es in vielen
vielen Kurven hinab nach Luz St. Sauveur. Wir notieren: Supermarkt,
Tankstelle, Eis-Kaffee. Hier beginnt die letzte Etappe für heute:
die D921 hinauf nach Gavarnie am Eingang des Cirque de Gavarnie. Die
Strecke ist ganz nett zu fahren: stetig bergauf, viele viele Kurven;
nur zu viele Touristen in Autos unterwegs. Den Campingplatz im Ort
finden wir heute nicht so fahren wir wieder 3 km zurück und bauen
unser Zelt auf dem Platz XXXX auf.

Warum haben wir eigentlich vorhin nichts eingekkauft? Da müssen
wir wohl nochmal zurück nach Luz fahren. Die 25 km machen auch in
der anderen Richtung Spaß. Einkaufen, ein bischen umschauen und
wieder zurück zum Campingplatz: mittlerweile kein Verkehr mehr,
waren das eben wirklich 25km? Sollen wir nochmal fahren und
nachschauen? ...

Wandertag

Gavarnie, Troumouse

Donnerstag, 21 Juni 2001,
90 km

Vormittag. Wanderung in den Cirque du Gavarnie. Wir fahren in den Ort,
ziehen die Wanderstiefel an und marschieren los. Nette Wanderung, im
großen Talkessel am Ende liegt teilweise noch Schnee. Es ist
schon recht warm. Mittags sind wir zurück im Ort.

Nun wollen wir mal sehen, wie weit man da mit dem Motorrad rauf kann.
Wir fahren die D932 weiter zum Port de Boucharo, einem Punkt oben an
der Grenze zu Spanien. Leider ist die Strecke hinter dem Pic des Tentes
gesperrt. Bis hierher wurden die Schneewände längs der
Straße immer höher. Ab hier ist nicht mehr geräumt. Die
Strecke ist noch meterhoch zugeschneit. Man hat von hier eine gute
Aussicht auf die Bresche de Roland und die Bergwanderer, die als kleine
graue Punkte auf dem Weg dort hinauf zu beobachten sind.

Nächster Tagesordnungspunkt: der Cirque de Troumouse. Wir fahren
hinunter nach Gedre wo der Weg zum Cirque rechts abbiegt. Eine schmale
Straße windet sich das Tal hinauf zum Maut-Punkt am Notre Dame de
Heas. Gegen einen kleinen Obolus von 7,-FF pro Motorrad dürfen wir
weiter. Es ist eine grandiose Auffahrt hinauf zum Parkplatz auf
über 2.200 m Höhe. Und es ist ein grandioses Erlebnis, das
sich hier oben bietet: der Kessel ist für mich viel
beeindruckender als der kleine Cirque du Gavarnie. Auf dem Parkplatz
hat ein Ranger ein Fernrohr aufgebaut und läßt die Besucher
Gemsen hoch oben in den Felsen beobachten.

Wir sind fast schon die letzten Besucher, als wir uns wieder auf den
Weg nach unten machen. Müssen wir eigentlich nochmal nach Luz zum
Einkaufen? Ich glaube schon: na denn, die Strecke macht so viel
Spaß ...

Ins heiße Spanien

Gavarnie - Zuriza

Freitag, 22 Juni 2001,
230 km

Na, heute morgen waren wir schnell mit Packen: pünktlich um 9 Uhr
ist Abfahrt. Es geht auf bekannter Strecke D921 nach Luz St. Sauveur
hinunter und weiter durch die Gorge de Luz nach Pierrefitte-Nestalas.
Noch ein paar Kilometer nach Norden und wir erreichen Argeles-Gazost.
Pause, zweites Frühstück.

Nun geht es auf der D918 nach Westen. Die Straße führt durch
nette kleine Ortschaften langsam bergan bis Arrens-Marsous. Ab hier
wirds steiler und geht zum ersten Paß, dem Col du Soulour (1.474
m) hinauf. Jetzt wirds richtig schön: die Straße führt
nun oben eng an den Berg geschmiegt um den Cirque du Litor herum, wird
dann noch schmaler und führt hinauf zum Col d'Aubisque (1.709 m).
Die Strecke ist für LKW gesperrt.

Auf der anderen Seite geht es nun knapp 20 km wieder hinunter nach
Laruns. Stellenweise ist die Straße so steil, daß man trotz
niedrigem Gang noch bremsen muß. Ab Laruns geht es ein kurzes
Stück auf der Hauptstraße nach Norden bis Biella. Hier
zweigt die D294 nach Westen ab. Es geht wieder hinauf, zur Hochebene
Plateau de Benou. Ganze Busladungen sind hier zum Picknick in den
Wiesen verteilt. Noch ein kleiner Paß und dann gehts hinunter
nach Escot.

Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstraße nach Süden
biegen wir bei Pont-Suzon gleich wieder nach Westen ab. Die D241
führt hügelauf und -ab zum Dörfchen Lourdios-Ichere.
Kurz dahinter biegt die D341 nach Süden ab. Die ist leider
gesperrt!! Na sowas, die D241 führt nun nach Norden, ein
großer Umweg. Aber da ist noch ein winzig kleines
Sträßchen auf der Karte mit dem wir doch etwas abkürzen
könnten. Es ist die D341 in die andere Richtung, nach Arette.
Witzig, daß sogar dieser Feldweg, mehr ist da streckenweise
nicht, eine Nummer hat.

In Arette beginnt die D132 nach Süden. Es geht zuerst ein Tal
entlang sanft bergan und dann richtig hinauf zum Col de la Pierre St.
Martin. Das ist ein Skigebiet hier oben. Ohne Schnee sieht es
allerdings eher wie eine Mondlandschaft aus: zerklüftete
Felslandschaft, kaum Vegetation. Hier oben überqueren wir mal
wieder die Grenze. Auf der Südseite ist Spanien. Die Straße
führt ca. 10 km durch Wald langsam bergab, dann an der Felswand in
einigen Kehren steil nach unten ins Tal. Hier spürt man auf jedem
Meter wie es wärmer wird!

Nach weiteren 10 km Fahrt das Tal entlang erreichen wir Isabea. Au
weia, ist das heiss hier unten! Hier gibt es eine kleine Tankstelle,
die kommt wie gerufen. Benzin und was Kühles für uns. Und
immer schön im Schatten bleiben ... Wir fahren weiter auf der
NA137 nach Süden bis nach Roncal die NA176 nach Osten abzweigt.
Noch 3 km bis Garde, da gibt es einen Campingplatz. Oder auch nicht ...
kein Schild, kein Hinweis, niemand der uns verstehen will; also weiter.

Wir fahren weiter nach Anso im Osten. Die Strecke führt hoch oben
durch die Berge durch schöne Landschaft. Anso ist ein nettes
Dörfchen auf einem Hügel mit mehr Geschäften, als man
auf den ersten Blick vermutet. Gehn wir erstmal ein bißchen
einkaufen. Jetzt müssen wir nur noch ein Stück nach Norden,
nach Zuriza. Hm, was ist das? Baustelle? Straße gesperrt? Wir
haben Glück, es ist Freitagnachmittag, also Wochenende und da wird
nicht gebaut. Wir können weiterfahren. Die Straße HU2024
führt einspurig ein Flußtal entlang nach Norden. Es ist
meist schattig und nicht so heiß wie zuvor. Wir fahren recht
zügig die schöne Strecke. Hätten wir schon gewußt,
daß hier auch Busse verkehren können, wären wir
vielleicht ein bißchen vorsichtiger gefahren ...

Bald sind wir da, der Campingplatz ist nicht zu übersehen. Der Ort
besteht aus fast nichts anderem. Ist auch erstaunlich voll dafür,
daß es so abgelegen ist.

Rundfahrt Schluchten

Anso

Samstag, 23 Juni 2001,
138 km

Heute machen wir eine Rundfahrt durch die Täler und Schluchten der
Umgebung. Wir beginnen auf der NA2000, die quer über die Hochebene
nach Isaba führt. Es geht ein bißchen auf und ab, vorbei an
Wiesen, durch Wald - nett. Die Haufen, die ab und zu auf der
Straße liegen müssen mindestens von Elchen oder Bären
stammen, oder?

In Isaba biegen wir rechts ab und fahren auf der NA 140 nach Ochagavia.
Ebenso eine schöne Strecke. Im Dorf gibt es ein nettes Café
am zentralen Platz. Weiter geht es nun auf der NA178 nach Navascues im
Süden. Die Landschaft wird mit jedem Kilometer trockener und
öder. In Navascues treffen wir auf die Hauptstraße NA2140
die wir in Richtung Pamplona fahren.

Nach ca. 9 km, es geht gerade ganz nett den Berg hinauf, findet sich
nach einer Rechtskurve der Aussichtspunkt zum Hoz de Arbayun. Das ist
eine Schlucht, deren Felswände von recht vielen Greifvögeln
bevölkert sind.

Wir fahren hier nicht weiter sondern drehen um. Unten im Tal biegt die
NA2200 nach rechts ab. Die führt erst mal hinauf zum Dorf Biguezal
mit schöner Aussicht auf die Umgebung. Nun geht's knapp 10 km
gerade aus über eine Hochebene nach Castillo-Nuevo und dann
hinunter ins Tal des Rio Esca. Wir fahren nun auf der NA137 durch die
Schlucht nach Süden und treffen auf die große
Hauptstraße N240 von Plamplona kommend. Auf dieser müssen
wir nun ein Stück nach Osten fahren. Es ist nicht so viel Verkehr
und so macht uns einzig die Hitze etwas zu schaffen.

Nach ein paar Kilometern wird es ringsrum ganz flach und die Gegend ist
von Getreidefeldern überzogen. Plötzlich sieht man das Dorf
Berdun auf einem Hügel wie eine Insel inmitten der Felder
auftauchen. Ein seltsamer Anblick. Kurze Zeit später fahren wir
direkt dran vobei. Hier zweigt auch die A1602 nach Norden ins Valle de
Anso ab. Die nehmen wir jetzt. Eigentlich wollten wir noch ein
Stück weiter ins Valle de Echo aber irgendwie reicht es. Es ist
heiß und drückend, wir sehnen uns nach einem schattigen
Fleckchen auf dem Campingplatz.

Ein kurzes Stück Fahrt durch die Felder dann beginnt die
Anso-Schlucht. Die schmale Straße schlängelt sich an deren
Grund neben dem Bach dahin. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir eine
Stelle, von der aus man einen guten Blick in ein Seitental hat. Die
Stelle nennt sich Hoz de Bines. Hier scheint noch mehr los zu sein als
am Hoz de Arbayon: es wimmelt geradezu von Vögeln. Hoch oben am
Rand der Schlucht ebenso wie direkt hier unten auf der anderen Seite
des Baches.

Nachdem wir das Treiben eine Weile beobachtet haben geht es weiter die
Schlucht hinauf. Die Straße führt langsam nach oben und dann
am oberen Rand der Schlucht entlang. Von hier oben erinnert die
Landschaft mal wieder an die großen Canyons in Amerika! Bald
erreichen wir Anso und fahren auf gleichem Weg wie gestern zum
Campingplatz. Heute kommt uns ein Reisebus entgegen !!!

Zum Atlantik

Zuriza - San Sebastian

Sonntag, 24 Juni 2001,
213 km

Noch mehr Busse! Ganze Wandergruppen wurden heute Morgen hierher
verfrachtet. Wir dagegen packen und reisen heute weiter. Wir beginnen
wie gestern: NA2000 nach Isabe, wir können wir tanken. Dann weiter
nach Ochagavia. Etwa auf halber Strecke biegen wir heute nach rechts
ab: hier geht's nach Frankreich - oben am Port de Larrau.

Oben auf dem Berg bietet sich ein atemberaubend schönes Bild: Die
französische Seite liegt unter einer dicken Wolkendecke, einige
hundert Meter unter uns. Es schaut aus wie ein weißes Meer, aus
dem ab und zu Bergspitzen wie Inseln herausschauen. Wir überlegen
kurz ob wir da wirklich durch wollen doch eigentlich haben wir keine
Wahl - und wir fahren später ja wieder nach Spanien rüber ...

Auf der D26 fahren wir erst einmal hinunter nach Larrau. Unterwegs
geraten wir irgendwann natürlich in und später unter die
Wolken. Ist gar nicht so feucht wie wir befürchtet hatten. Nun
geht es nach links auf die D19 und später die D18 bis St.
Jean-Pied-de-Port. Eine wunderschöne Bergstrecke über zwei
Pässe. So geht es auch zweimal wieder raus aus den Wolken in die
Sonne und natürlich wieder rein. Bei der Rast in einem Café
in der Ortsmitte können wir zwei Leuten beim Spiel zusehen:
ähnlich Squash spielen sie einen Ball abwechselnd gegen die Wand,
allerdings mit Holzschlägern.

Und weiter geht die Berg- und Talfahrt: D15 nach St.
Etienne-de-Baigorry und D949 über den Col d' Ispeguy wieder nach
Spanien ins Val de Batzan. Auf der N121B nach Norden nach Frankreich.
Kurz vor der Grenze in Dantxarinea eine riesige Ansammlung von
Gaststätten, Supermärkten, Tankstellen - man zahlt in Franc
oder Peseten, wie es gerade paßt.

Weiter geht's auf D4 nach Sare und D406/NA4410 nach Bera auf spanischer
Seite. Hier beginnt die letzte Bergetappe: ein Stück südlich
beginnt die NA4000 in Richtung Küste. Eigentlich eine schöne
Strecke - bergauf und -ab, tausend Kurven - leider ist die Straße
auf weiten Teilen ziemlich hinüber und wir springen von Schlagloch
zu Schlagloch. Bald ist das auch geschafft und wir finden einen
Campingplatz in XXX.

San Sebastian

San Sebastian

Montag, 25 Juni 2001,
68 km

Wir machen heute einen Ausflug nach San Sebastian. Der Weg führt
über den Jaitzkibel, einen 440 m hohen Berg an der Küste. Die
Strecke ist nett, keine Hauptstraße. Beim Hinweg fahren wir
über den Wolken - das Meer ist unten nur zu erahnen. Auf dem
Rückweg dagegen fahren wir mitten durch - wieder kein Meer zu
sehen ...

In San Sebastian finden wir uns ganz gut zurecht. Wir stellen die
Motorräder irgendwo zu einem Haufen Vespas dazu, ziehen die dicken
Sachen aus und verbringen einen schönen Tag in der Stadt.

Rückfahrt Teil 1

San Sebastian - Dunes de Pyla

Dienstag, 26 Juni 2001,
227 km

Es wird nichts mit einem Badetag am Strand: die Dunstglocke von gestern
hat sich über Nacht zu einer dicken Wolke ausgeweitet und es
regnet. Als nach zwei Stunden noch keine Besserung in Sicht ist,
beschließen wir weiterzufahren. Es gibt einen Aufenthaltsraum am
Campingplatz den wir dazu nutzen, unsere Sachen trocken einzupacken.
Dann geht es los.

Nach Irun und rüber nach Frankreich. Vorbei an den Orten der Cote
Basque auf der N10 immer weiter nach Norden. Nachdem der Regen
irgendwann aufgehört hat verlassen wir diese Hauptstraße und
biegen in Richtung Küste ab. Wir fahren ab Leon auf der D652 nach
Norden bis Biscarrosse. Ab hier geht's endlich in Richtung Meer. Doch
wir bekommen es immer noch nicht zu sehen: die D218 führt viele
Kilometer lang durch Kiefernwälder.

Endlich erreichen wir die Dune du Pila. Wir brauchen ein Weilchen uns
für einen Campingplatz zu entscheiden, aber dafür war die
Wahl gut: Camping Pyla, direkt hinter der Düne, mit fast ebenem
Zugang zum Meer.

Wandertag

Dune du Pyla

Mittwoch, 27 Juni 2001,
0 km

Heute war herrliches Wetter und wir sind den ganzen Tag auf der Düne herum gewandert.

Rückfahrt - Teil 2

Dune du Pyla - Mauriac

Donnerstag, 28 Juni 2001,
395 km

Heute ist leider schon Donnerstag. Wir können nicht noch einen Tag
hier bleiben und müssen uns auf den Heimweg machen. Wir fahren auf
A660/A63 in Richtung Bordeaux. Wir umfahren die Stadt auf dem
äußersten Ring und finden auf Anhieb die D936 nach Osten auf
der wir erstmal ein Stück fahren. Die Hauptstraße wird aber
schnell langweilig. In Branne verlassen wir diese deshalb. Der Plan
ist, ein Stück an der Dordogne entlang zu fahren.

Leider treffen wir ständig auf Sperrungen und Umleitungen und
finden den Fluß gar nicht. So fahren wir auf der D18 über
die Dörfer nach St. Foy-la-Grande. Die Strecke war ganz nett, hat
aber viel Zeit gekostet. Wir nehmen nun doch wieder die
Hauptstraße ...

D936 nach Bergerac, D660, D29, D25, D57 nach Sarlat. D704, D704a, D703
nach Bretenoux. D940 nach Beaulieu-sur-D. D12 nach Argentat. D980,
D680, D681 nach Mauriac.

Camping auf dem Sportplatz oben auf einem Hügel. Absolut ruhig hier oben.

Rückfahrt - Teil 3

Mauriac - Hautecourt

Freitag, 29 Juni 2001,
402 km

Heute morgen von der Sonne geweckt; Abfahrt um 8:00 Uhr, Rekord!

D678, D978 nach Besse-en Chaudesse.
D978, D26, D996 nach Issoire.
D9 nach Orbeil, D225, D996 nach Cunlhat.
D225, D906, D314 nach Augerolles.
D42, D312, D53 nach Noiretable.
D53 nach Roanne.
D504 nach Villefrance-s-Savne.
D936 nach Bourg-en-Bresse.
D979 nach Hautecourt.
Straße nach rechts zum Camping Chambod.

Rückfahrt - Teil 4

Hautecourt - Mulhouse - Schönau

Samstag, 30 Juni 2001,
379 km

Heute morgen gönnen wir uns noch ein paar Kilometer schöne
Strecke: wir fahren auf der rechten Seite des Ain nach Norden bis
Chancia. Zuerst auf der D91 nach Thoireth. Hier gibt es einen
Supermarkt, der auch am Wochenende geöffnet hat - hier sind wir
auf der Hinfahrt schon vorbeigekommen. Weiter auf der D936 bis Chancia.
Nun gehts auf die andere Seite des Flusses und auf D60, D3 bis Orgelet.
Das war es dann für heute mit Sightseeing. Nun geht es auf der
Hauptstraße weiter.

D52 nach Lous.
N83 nach Besancon; hier merken wir ganz deutlich, daß an diesem
Wochenende die Ferien anfangen. Vor 4 Wochen war diese Straße
total ruhig - heute klebt ein Auto am anderen.
N83 nach Belfort.
N83, A36 nach Mulhouse und weiter nach Deutschland.

Diverse Straßen nach Schönau im Schwarzwald, Camping. Ein Platz voller deutscher Dauercamper, grauslig!

Rückfahrt - Teil 5

Schönau - München

Sonntag, 01 Juli 2001,
379 km

Landstraße bis XXX, Autobahn nach München.

Wieder zu Hause.