Zum Cadi - Naturpark
Prades - Puigcerda - Seou de Urgel - Fornols
Donnerstag, 14 Juni 2001, 204 km
Das Wetter hier ist wirklich erstaunlich. Uber Nacht sind die ganzen
Wolken wieder verschwunden - heute herrscht strahlender Sonnenschein.
Prima, dann machen wir uns mal auf den Weg nach Spanien. Der erste Teil
der Route bis zur Grenze ist klar: Wir fahren auf der N116 weiter nach
Westen.
Schon nach fünf Kilometern halten wir wieder an:
Villefranche-de-Conflent liegt rechts am Weg. Ein altes Dorf, das von
einer dicken Mauer umgeben ist. So früh am Morgen sind noch kaum
Touristen hier und wir können uns in Ruhe ein bischen umschauen.
Weiter geht es nun 30 km weit den Berg hinauf nach Font-Romeu auf
über 1.800 m Höhe. Einer der typischen Wintersportorte -
jetzt im Sommer ziemlich tot; kein Grund, anzuhalten. Es ist
außerdem ziemlich kühl hier oben.
Weiter in Richtung Spanien schließt sich der kleine Ort Odeillo
an. Hier kann man einen riesigen Parabolspiegel bestaunen. An einem
Kreisverkehr, ein kurzes Stück weiter, nehmen wir die Ausfahrt
Estavar und sind bald in Llivia und damit in Spanien. Von einem
Grenzübergang war weit und breit nichts zu sehen ...
Die Tankstelle im Ort hat leider zu - Siesta? Dafür gibt es in der
Bar gegenüber ganz leckere Tapas! Nach der Pause geht es weiter
nach Puigcerdá. Hier suchen und finden wir einen Geldautomaten.
Im alten Stadtkern zwängt sich der Verkehr durch enge Gassen -
nein, das ist tatsächlich keine Fußgängerzone. Eine
Tankstelle lag aber leider noch nicht am Weg. Dafür finden wir
eine Motorradwerkstadt und bekommen da eine Dose Kettenspray.
Nun geht es weiter in Richtung Westen. Die N260 führt hier durch
wunderschöne Landschaft. Im Norden erheben sich die Dreitausender
der Gegend um Andorra, im Süden die Felsen der Serra de Cadi. Es
gibt entlang der Strecke einige Nebenstraßen, die hinauf in die
Berge führen, doch wir haben jetzt nicht mehr so viel Zeit. Knapp
40 Kilometer weiter, kurz vor Seo de Urgel biegen wir nach Süden
ab. Hier beginnt eine Straße in den Naturpark Cadi.
Nun, irgendwo in dem Dörfchen Alas i Cerc sollten wir auf diese
Straße, die von Seo de Urgel kommt, treffen. Leider stimmen hier
die Namen auf der Karte mit der Realität nicht so ganz
überein. Nach kurzem Herumirren ist Cerc ausgeschildert. Gut, das
versuchen wir mal. Die Straße führt bergan. Einige Kilometer
später eine Abzweigung: rechts ist Tuixen ausgeschildert - ja
endlich, das paßt. Also weiter.
Die Strecke ist traumhaft! Die nächsten 10 Kilometer führen
durch einsame Landschaft, über kurvige Straßen um das
westliche Ende der Serra de Cadi herum. Je einsamer die Gegend wird,
desto mehr drängt sich die Frage nach einem Campingplatz auf. Laut
Karte soll es in Fornols einen Platz geben. Doch außer fünf
Häußern ist da nichts. Auch das nächste Dorf zwei
Kilometer weiter hat nichts zu bieten. Die Straße führt nun
hinunter in ein Tal an einem kleinen Fluß. Und da ist er: scharf
rechts, etwa einen Kilometer staubige Schlaglochpiste und links
über den Fluß. Camping "Moli de Fornols"; da stehen sogar
ein paar Zelte rum; sieht aus wie eine Pfadfindergruppe. Wir suchen uns
ein ebenes Fleckchen am anderen Ende des Platzes.
Zelt aufbauen, ausruhen, einkaufen? Unterwegs gab es leider noch keine
Möglichkeit unsere Vorräte aufzustocken. Wir fahren nochmal
los, schauen und sehen uns drei Dörfer in der Umgebung näher
an; wildromantisch; Läden gibt es hier aber nicht. Naja eine
Portion Nudeln haben wir noch ...