Besuch der Eishöhle & Tour nach Süden
Dedinky - Dedinky
Sonntag, 16 Juni 2002,
143 km
02:30 - Heike wird von einem Geräusch wach: da hockt jemand hinter
unserem Zelt, deutlich im Schein einer Lampe zu erkennen, und versucht
gerade den Reißverschluß am Hintereingang zu öffnen!!!
Träum ich? Nein, es ist echt. Wir klopfen gegen das Zelt und rufen
- da springt die Gestalt auf und wir sehen ein oder zwei Leute davon
rennen. Unsere Koffer, die außen um das Zelt herum liegen, sind
zum Glück noch da.
Am Morgen ist es rundherum grau und regnet sogar ein bißchen.
Nach dem Frühstück, das wir heute mal im Hotel nehmen, schaut
es schon nicht mehr ganz so finster aus. Wir bleiben noch einen Tag -
und eine Nacht! - und fahren jetzt gleich zur Eishöhle Dobsinska
Ladova Jaskyna. Dafür ist das trübe Wetter ideal; man
muß nämlich vom Parkplatz noch knapp 1,5 km den Berg hinauf
zum Eingang der Höhle wandern.
Wir sind kurz vor 11:00 am Parkplatz. Die freundlichen Wächter
nehmen unsere Helme in ihre Hütte - für alle Fälle - die
restlichen Klamotten werden wir brauchen: in der Höhle herrschen
Minusgrade. Der Marsch nach oben in der Motorradhose heizt ganz
schön ein. Bis zur nächsten Führung ist es dann
allerdings noch eine dreiviertel Stunde, genug Zeit zum Abkühlen.
Wir haben den Kartenverkäufer mißverstanden und erwischen
statt der englischen eine slowakische Führung. Naja, die Details
kann man nachlesen, schauen wir einfach. Es geht viele Treppen nach
unten und am Ende wieder hinauf, dazwischen: ein Gletscher in einer
Höhle mit Eiszapfen, die zu Türmchen gewachsen sind.
Interessant fand ich die Tatsache, daß das Eis anscheinend
schnell wächst. Die von den Leuten bei solchen Gelegenheiten
typischerweise weggeworfenen Geldmünzen sind in den
verschiedensten Tiefen im Eis eingebettet.
Nach zwei Stunden sind wir wieder unten am Parkplatz. Die Sonne scheint
und es ist richtig warm geworden. Also machen wir noch eine kleine Tour
in Richtung Süden.
Wir fahren auf der 67 nach Süden. Nach der Abzweigung nach Dedinky
führt die Straße in einigen schönen Kehren hinab nach
Dobsina; Gaststätte hier leider Fehlanzeige. Die finden wir ein
Stück weiter in Vlachova. Es gibt heute Gulasch mit Knödeln;
letztere sind wieder diese hefekloßartigen Scheiben, scheint die
slowakische Form der Knödel zu sein.
Es geht flach weiter und wir sind schnell in Roznava. Der alte
Stadtkern rings um den Markt ist hübsch, leider hat kein
Café offen. Wir finden aber eine offene Potraviny - einen
Lebensmittelladen - und eine Tankstelle. Noch ein Stück
Hauptstraße bis Krasnohorske Pohradie; hier biegen wir links ab
auf die 549 nach Mnisek. Das ist wieder eine schöne Strecke:
Bergauf und -ab, viele, viele Kurven; der Straßenbelag hat
allerdings auch schon bessere Zeiten gesehen.
Weiter auf der 546 bis Stolvek - ein Tal entlang durch viele
Ortschaften. Dann auf der 533 bis Sykava. Diese Straße sind wir
schon einmal in anderer Richtung gefahren; Neuer Straßenbelag,
tolle Bergstrecke. Schließlich noch ein kleines Stück auf
der 535 und wir sind wieder in Dedinky.