In die Slowakei
Kunzak - Bukova
Montag, 03 Juni 2002,
264 km
Ich habe gerade von Wölfen geträumt, die um
Campingplätze rumlungern; ganz in der Nähe tuckert ein
Traktor über den Acker; außerdem ist es ziemlich hell im
Zelt - Blick auf die Uhr: fünf ??? wow! Die Helligkeit
draußen kommt wohl durch den Nebel, der das Zelt umgibt. Ich
schlafe wieder ein - für eine halbe Stunde.
Ist das nicht ein Sonnenstrahl? Oh, es ist ja erst halb sechs! Na, mal
vorsichtig rausschauen - oh ist das hübsch: unten über dem
See steigen Nebel auf und hinter den Bäumen auf der anderen Seite
sieht man die Sonne aufsteigen - endlich mal den Sonnenaufgang nicht
verschlafen! Die nächsten zwei Stunden verbringen wir mit Kaffee,
Frühstück und dem beobachten des Sees im Morgennebel.
Abfahrt heute schon halb neun. Es geht ostwärts nach Dacic und
Jemnice. Hier biege ich falsch ab und wir landen in Ranchirov weiter
südlich - das erweist sich aber als Glückstreffer, denn der
weitere Weg über Vratenin nach Vranoy führt durch
wunderschöne Landschaft.
Jetzt nähern wir uns Znojmo. Auf der 408 bleibend kann man die
Stadt zwar weiträumig umfahren, aber ab hier beginnt ein langes
Stück flaches Land, lange gerade Straße und es wird
heiß. In Hevin fahren wir nach Osterreich hinüber, um ein
paar Sachen einzukaufen und dann weiter nach Reinthal wo wir wieder in
die Tschechei fahren.
In Breclav werden die letzten tschechischen Kronen in Benzin investiert
und nun geht es bei Lanzhot in die Slowakei. In Kuty werden wir mit
Musik und einer Ansprache aus dem örtlichen Straßenfunk
empfangen - wie damals, zu hause in der DDR. Eine halbe Stunde
später erreichen wir Senica und finden einen Bankautomaten, der
EC-Karte akzeptiert. Na also, geht doch!
Weiter auf der Hauptstraße 51 nach Süden, Richtung kleine
Karpaten. Der Fahrstil der Einheimischen wirkt teilweise sehr "mutig".
Wenn einem ein LKW entgegen kommt, sollte man immer damit rechnen,
daß den jemand trotz Gegenverkehr überholt ...
Nach einer kleinen Paßüberquerung verlassen wir in Trstin
endlich die Hauptstraße. Wir biegen rechts ab nach Bukova. Dort
soll es einen Campingplatz geben. Im Ort jedoch kein Zeichen davon.
Kurz darauf wehen wir einen See und seltsame Hütten daneben: das
Autokamp! Sieht irgendwie zu aus - nein, das Tor ist offen und jemand
bearbeitet den Rasen.
Na, eigentlich ist wirklich noch zu, doch wir bekommen einen Platz auf
einer eingezäunten Wiese hinterm Haus angeboten inklusive
Badbenutzung - das klingt gut und wir nehmen an. Am See hat sogar ein
Kisok offen: zwei Bier für später ...